Der Skandal

Inszenierung

Uraufführung: 2. Oktober 2009
Showbühne, Mainz, Bundesrepublik Deutschland

• Musikalische Leitung: Sebastian W. Wagner
• Regie: Sabine Koch
• Choreographie: Walter Baumilas

Besetzung:  

• Christine Zelting: Meike Jeismann
• Tamara Luft: Caroline Isabelle Ruthig
• Alexander Bauer: Bastian Korff
• Alessa Lechler: Julia Heiser
• Ricarda Lechler: Sabine Koch
• Alfred Wunderlich: Patrick Twinem

Premierenchronik

Inhaltsangabe

"Vier befreundete Uni-Abgänger gründen die Nachrichtenagentur Investigating Media, doch schon bald müssen die dynamischen und leider auch erfolglosen Jungunternehmer feststellen, dass es ihnen an Themen und Schlagzeilen fehlt und die gemeinsame Start-up-Firma zu einem wirtschaftlichen Rohrkrepierer zu werden droht. Für die Umwandlung der vielen innovativen Ideen in klingende Münze braucht es daher einen handfesten Skandal. Alex beschließt kurzerhand diesen selbst zu kreieren und überzeugt hiervon Alessa, deren Business-Mutter die Unternehmung sponsort und das aus ihrer Sicht naive Töchterchen emotional zunehmend unter Druck setzt. Die beiden erfinden einen Betrugsskandal, erschwindeln Fakten und faken Zeugenaussagen - der Erfolg ist riesig, das Medieninteresse enorm. Leider haben sie nicht mit dem Sicherheitsbeauftragten der mit Vorwürfen belasteten Baufirma gerechnet, denn der ist cleverer, als seiner nach außen getragener Schokotäfelchen-Fetischismus vermuten lässt. Flugs ist der Schwindel aufgeflogen, richten müssen es die beiden Alten: Der Sicherheitsbeauftragte und Alessas Mutter vereinbaren einen Deal, der alle Beteiligten sorgenfrei in die Zukunft blicken lässt - nur nicht Alessa, die muss erst einmal zu sich selbst finden."

Markus Zeller: Der Skandal. Showbühne. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 140, Dezember 2009/Januar 2010, Seite 44.

Kritiken

 
"In einem Bühnenbild, das weiße und rote Plastikstühle und Tische rechts und links vom Eingangsbereich eines Büros platziert, unterstreicht die Inszenierung von Sabine Koch das Klischee von 'jung, dynamisch und innovativ' mit bunten Laptops. [...] Leider bieten die Choreographien von Walter Baumilas nicht viel Abwechslung, auch wenn er den Bühnenraum gut ausnutzt.

[...] Sechs Musiker - inklusive dem Komponisten und musikalischen Leiter am Klavier - bilden die Band von 'Der Skandal'. Handwerklich gut gemachte Rockmusik begleitet die Geschichte und treibt sie voran. Neben Schlagzeug, Bass, Gitarre und Klavier gibt das Alt-Saxophon eine schöne Farbe. Die Band ist auf der linken Bühnenseite in einem halben Käfig untergebracht.

[...] Wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen diese Uraufführung auf die Bühne gebracht wurde, ist das Ergebnis um so beachtlicher. Mit dramaturgischer Überarbeitung der Charaktere könnte das Stück, das Komik und Tragik gekonnt verbindet, noch etwas runder werden. Einen unterhaltsamen Abend bietet es bereits jetzt allemal."

Barbara Kern: Manipulation durch Medien. Uraufführung von "Der Skandal" an der Showbühne Mainz. In: blickpunkt musical, Ausgabe 43, Nr. 05/2009, November - Dezember 2009, Seite 8-9.

"Wagner kommt von der satirischen Revue - leider merkt man das dem unausgegorenen Stück an: Die eigentliche Skandalgeschichte ist bemüht und konstruiert, ein bisschen Mutter-Tochter-Konflikt, ein bisschen Medienkritik, ein bisschen Kopulations-Schnickschnack - wie in einer Revue rührt Wagner eine Zeitgeist-Melange an und kümmert sich nicht um die Weiterentwicklung der Geschichte,

Seine Kompositionen sind hingegen erfreulich komplex strukturiert. Viele der Songs, die mit reichlich Dynamik von einer sechsköpfigen Band gespielt werden, geht es jedoch oft nur um die musikalischen Effekte. Seine Texte sind zweckdienlich, manchmal auch durchaus pfiffig. [...] Auch wenn 'Der Skandal!' alles andere als ein großer Musical-Wurf ist - Wagners Musik, ein Mix aus Rock, Pop, Funk und Jazzanleihen, hat Drang und will es wissen."

Markus Zeller: Der Skandal. Showbühne. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 140, Dezember 2009/Januar 2010, Seite 44.

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

Empfohlene Zitierweise

 
"Der Skandal". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 7. Januar 2024.