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Siddhartha - The Musical

Musical


Musik von Isabella Biffi / Beppe Carletti / Fabio Codega
Liedtext von Isabella Biffi 
Buch von Fabrizio Carbon / Bill Russell

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 12. September 2017 
Deutsches Theater, München, Bunderepublik Deutschland

  • Arrangements: Fabio Codega
  • Regie: John Rando
  • Associate Regie: Daniele Cauduro
  • Audio Design: Peter Hughs
  • Choreographie: Giordano Orchi
  • Bühnenbild: Roberta Volpe
  • Kostüme: Claudia Frigatti
  • Licht: Giancarlo Toscani
  • Video: Andrea Delli Fiori & Davide Carioni

 

Besetzung:  

  • Erzähler: Harald Krassnitzer
  • Siddhartha: Giorgio Adamo
  • Kamala: Katy Desario
  • König Shuddodana / Kamaswami: Nicola Ciulla
  • Königin Maya: Gaia Valentina Bellunato
  • Königin Amita: Roberta Serrati
  • Govinda: Roberto Tarsi
  • Ishan: Daniele Arceri
  • Nisha: Clara Maselli
  • Yashodara: Frederica Buda
  • Vasudeva: Gaetano Caruso
  • Gothama: Leonardo Tamburrano
  • Siddharthas Sohn: Angelo Cauduro
  • Tänzer: Gianluca Lanzillotta / Dario di Blanca / Stefano Beltrame / Jacopo Paone / Vittorio Ardovin / Giuseppe Ranieri / Andreina Caracciolo / Simona Zampina / Alessia Losavio / Antonella Martina / Desirè Balena /, Krizia Picci / Antonella Martina

 

 

 

 

Premierenchronik

I UA 16. Dezember 2012 Teatro Nuovo, Salsomaggiore (Parma)
USA EA (in Ital.) 22. Juni 2014 Theatre 54 Below, New York (Midtown Manhattan)
GB EA (in Ital.) 31. Juli 2014 Assembly Rooms (Fringe Festival), Edinburgh
F EA (in Ital.) 1. Dezember 2015 Follies Bergère, Paris
D EA (in Ital.) 12. September 2017 Deutsches Theater, München

 

Anmerkung: Die DEA war eine einmalige Vorstellung in München und der Start einer Tournee. Gesungen und gesprochen in italienischer Sprache, wobei Harald Krassnitzer als deutscher Erzähler durch die Geschichte führte.

 

 

Inhaltsangabe


"Der junge, verwöhnte Prinz Siddhartha langweilt sich im königlichen Schloss bei Faustkämpfen, Festen und Haremsdamen, und will endlich das 'wahre Leben' kennen lernen. Daran wird er von seinem besorgten Vater lange gehindert. Als Siddhartha schließlich draußen, jenseits der Palastmauern, Elend, Krankheit und Tod sieht, ändert er sein Leben, findet unter einem Baum Erleuchtung und predigt fortan sehr erfolgreich die Bedürfnislosigkeit."

Peter Jungblut: Buddha in der Mucki-Bude: "Siddhartha" am Deutschen Theater. Buddhismus goes Tutti Frutti: In italienischen TV-Shows lassen Darstellerinnen ihre Bikinis wackeln, schwingen die Haare und seufzen von Liebe. Mehr Unterhaltung bietet auch das Musical "Siddhartha" leider nicht. In: Nachtkritik, br24 (Bayerischer Rundfunk Online), 12. September 2017 [aufgerufen: 18. Januar 2023].

 

 

 

Kritiken

 
"Inzwischen ist Hesse ziemlich 'out', der Buddhismus freilich bei westlichen Großstädtern und allen Sinnsuchern nach wie vor sehr gefragt. Offenbar auch in Italien, denn dort produzierte Fabrizio Carbon sein Musical 'Siddhartha', sehr frei nach Hermann Hesse.

[...] Offenbar ist es sehr heiß in Nordindien, denn weder Siddhartha (Winnetou-Look: Giorgio Adamo), noch seine Freunde und Freundinnen haben viel am Leib: Regisseur Daniele Cauduro setzt voll auf Muckis und Bikinis. Kein Wunder, dass diese seichte Show kreuz und quer durch Italien tourte, wo seriöse Musiktheater seit langem vor sich hin darben und das Publikum seine Erwartungen offenbar inzwischen sehr weit abgesenkt hat. Ursprünglich war 'Siddhartha' eine therapeutische Freizeit-Beschäftigung für Häftlinge eines Mailänder Gefängnisses: Die sollten beim Tanzen und Singen wohl ihren Testosteron-Spiegel senken. Das war sicher ein verdienstvolles Projekt. Doch die Show, die jetzt zu erleben ist, lässt leider alles vermissen, was 'Siddhartha' hörens- und sehenswert machen könnte.

Stattdessen wummern die Bässe ohrenbetäubend einfältig, säuseln die Streicher kitschtriefend, enttäuscht das einfallslose Show-Licht und wabert die Leinwand, als ob sich dahinter eine Lava-Lampe aufopfert. Choreograph Edgar Reyes lässt seine Darsteller dazu martialisches Krafttraining vorführen, nach dem Motto: Wer hat den längsten - Aufenthalt im Fitness-Studio? Gesungen wird mittelmäßig bis schaurig, und obwohl 'Siddhartha' im italienischen Original ohne Übertitel gegeben wird, gab es kaum Verständnisschwierigkeiten: Der Wortschatz erschöpfte sich in wenig mehr als 'padre', 'madre' , 'vita' und 'amore'. ORF-Tatort-Kommissar Harald Krassnitzer durfte dazu kurze erklärende Texte auf deutsch vortragen: Sie waren nicht mal erhellend, geschweige denn erleuchtend."

Peter Jungblut: Buddha in der Mucki-Bude: "Siddhartha" am Deutschen Theater. Buddhismus goes Tutti Frutti: In italienischen TV-Shows lassen Darstellerinnen ihre Bikinis wackeln, schwingen die Haare und seufzen von Liebe. Mehr Unterhaltung bietet auch das Musical "Siddhartha" leider nicht.In: Nachtkritik, br24 (Bayerischer Rundfunk Online), 12. September 2017 [aufgerufen: 18. Januar 2023].

 

"Aber angesichts der Tatsache, wie sehr man im Vorfeld dieser Tournee-Produktion mit dem Namen Hermann Hesse geworben hatte, irritiert der erste Blick aufs Programmheft schon etwas. Findet sich doch hier gleich auf dem Umschlag der Hinweis, dass es sich bei 'Siddhartha - The Musical' keineswegs um eine wortgetreue Umsetzung von Hesses Erfolgsroman aus dem Jahre 1922 handelt, sondern dieser lediglich als Inspirationsquelle gedient habe.

[...] So unheitlich wie die Dramaturgie des Abends präsentiert sich auch die musikalische Seite der Show, die sich wohl am besten mit dem Etikett 'San Remo meets Bollywood' beschreiben lässt und stampfende Ethno-Klänge mit süffigem Italo-Schlager mischt. Was wie uns der ESC gelehrt hat, grundsätzlich ja nichts Schlechtes sein muss. Wenn das Ganze nicht immer nur als steriles Playback aus den Boxen dröhnen würde, zu dem das atemlos über die Bühne fegende Tanzensemble in den großen Tableaus mehr oder weniger engagiert die Lippen bewegt."

Tobias Hell: Exotik ohne Inspiration. "Siddhartha - The Musical" als Deutsche Erstaufführung in München. In: blickpunkt musical, Ausgabe 91, 06/2017 November 2017 - Januar 2018, Seite 22-23.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. Suhrkamp Taschenbuch, 1974.

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

"Siddhartha - The Musical" ist nicht zu verwechseln mit "Siddhartha: A Musical Journey to Enlightenment", einem philippischen Musical aus dem Jahr 2007.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Siddhartha - The Musical". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. Januar 2023.