Romanoff liebt Julia (R loves J)
Musical nach dem Bühnenstück "Romanoff und Julia" von Peter Ustinov
Musik von Alexander Faris
Text von Peter Ustinov
Gesangstexte von Julian More
Deutsche Bearbeitung (Text) von Peter Goldbaum
Deutsche Bearbeitung (Musik) von Uwe Mund
Inszenierung
Uraufführung: 4. Mai 1973
Staatstheater am Gärtnerplatz, München, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Uwe Mund
- Regie: Paul Vasil
- Ausstattung: Heinz Balthes
- Gesamt-Choreographie: Irene Mann
- Chöre: Wilfried Koch
Besetzung:
- Der General: Robert Granzer
- 1. Soldat: Ulf Fürst
- 2. Soldat: Richard Kogel
- Chester Brixton: Günter Baldauf
- Vadim Romanoff: Alexander Malta
- Der Außenminister: Norbert Ecker
- Igor Romanoff: Manfred Ball
- Julia Brixton: Janet Perry
- Der Spion: Manfred Lichtenfeld
- Hester Brixton: Liselotte Ebnet
- Evdokia Romanoff: Gretel Hartung
- Oberleutnant Marfa Zlotochienko: Hella Puhlmann
- Freddy Vanderstuyt: Hans-Karl Pilz
- Der Erzbischof: Ferry Gruber
- Ballett: Monika Sagon / Heinz Stamm / Christine Patzak / Herta Friedrich / Ursula Weiß / Jindrich Mikulasek / Jaroslav Dlask / Paul Tendas / Heinz Samm / corps de ballet
Premierenchronik
D | UA | 4. Mai 1973 | Staatstheater am Gärtnerplatz, München |
Inhaltsangabe
In einem kleinen mitteleuropäischen Zwergstaat ist ein General neuen Präsident geworden. Um dessen Unterstützung buhlend, agieren dort jeweils die Botschafter Russlands und der USA. Dumm nur, dass gerade die Kinder der beiden verfeindeten Botschafter sich ineinander verlieben - und das in Zeiten des "kalten Krieges". Wie bei Shakespeares 'Romeo und Julia" versuchen die Familen diese Verbindung zu unterbinden. Mit abschließendem Erfolg gelingt es aber dem General das Glück der jungen Leute zum ersehnten Happy End zu bringen.
Klaus Baberg
Kritiken
"So fröhlich auch die Ausstattung von Heinz Balthes in Bilderbuchnaivität schwelgte, so aufgekratzt sich Paul Vasils Inszenierung gab und so tapfer ein ansehnliches Ensemble seine Munterkeitsreserven mobilisierte - den schwächlichen Witzeleien des Textes ließ sich so wenig etwas abgewinnen wie der braven, mit Geschick arrangierten, aber einfallsarmen Stilcollage, der Musik. Ein Spezialgeschäft für alte Hüte schien da sein Lager zu räumen, und nach zweieinhalb Stunden angestrengter Langeweile regten sich müde Hände zum höflichen Applaus.
Ustinovs Idylle aus dem kalten Krieg, die den tragischen Shakespeare-Stoff ins russisch-amerikanische Spannungsfeld verlegt und ins Heitere wendet, ohne ihn ganz der Parodie auszuliefern, war in den fünfziger Jahren ein Anlaß, sich die Russenangst vom Herzen zu lachen; heute wirkt sie abgestanden, und in der Musical-Fassung sind die Klischees von der Zwergenstaatgemütlichkeit, Diplomatenschwachsinn und strammer Kommissarin noch abgenutzer.
Auch dem Gesangstexter Julian More und dem deutschen Bearbeiter Peter Goldbaum fiel nichts ein zur zeitgerechten Aufmöbelung, und in die reihum zitierende Musik fällt kein zündender Funke."
Hans Krieger: Staubige Ladenhüter. Einfallsarme musikalische Stilcollage und schwächlicher Witz - Regie: Paul Vasil. In: Bayerische Staatszeitung, 7. Mai 1973, Seite 29.
Medien / Publikationen
DVD / Video
- "Romanoff and Juliet". Verfilmung des Bühnenstücks von und mit Peter Ustinov, Sandra Dee und John Gavin, 1961. Universal Vault Series. (1xDVD).
Literatur
- Peter Ustinov: Romanoff and Juliet. Josef Weinberger Plays, London 2002.
Empfohlene Zitierweise
"Romanoff liebt Julia (R loves J)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 14. November 2021.