Rock Me Amadeus
Das Falco Musical
Musik und Liedtexte von Rob Bolland und Ferdi Bolland
Musik von Robert Ponger
Weitere Musik und Songtexte von Justin Dylan Bollan, Thorsten Börger, Patrick Ehrlich, Peter Hoffmann, Edgar Höfler, Franz Plasa, Steve van Velvet und Johann Hölzel
Orchesterierung von Roy Moore und Michael Reed
Musical Arrangements von Michael Reed
Buch von Christian Struppeck
Deutsche Fassung der neuen Songs von Wolfgang Adenberg
Inszenierung
Uraufführung: 7. Oktober 2023
Ronacher, Wien, Österreich
- Musikalische Leitung: Michael Römer
- Regie: Andreas Gergen
- Choreografie: Anthony van Laast
- Bühnenbild: Stephan Prattes
- Kostüme: Uta Loher, Conny Lüders
- Lichtdesign: Howard Harrison
- Sounddesign: Thomas Strebel
- Videodesign: Douglas O'Connell
Besetzung:
- Hans (Falco): Moritz Mausser
- Alter Ego: Alex Melcher
- Horst: Andreas Lichtenberger
- Isabella: Katharina Gorgi
- Maria: Tania Golden / Shlomit Butbul
- Markus: Franz Frickel
- Billy: Simon Stockinger
- Hansi: Martin Enenkel
- Kleiner Hans: Louis Georgi / Valentin Lehnert / Vitus Pichler / Konstantin Simons
- Kleiner Billy: Steven Ashton Ablog / Matteo Enzo Brezina / Matteo Haudek / Niklas Petzer
- Ensemble: Clemens Otto Bauer, Anna Carina Buchegger, Barbara Castka, Anneka Dacres, Tayler Davis, Klaudia Dodes, Peter Knauder, Sarah Kornfeld, Peter Kratochvil, Charles Kreische, Jonathan Metu, Kevin O´Dwyer, Maria Pambori, Stefan Poslovski, Fabian Lukas Raup, Benedikt Solle, Mark Van Beelen, Anna Zagler, Sarah Zippusch
- Swings: Sophie Aigner, Anna Bauer, Andrea Luca Cotti, Stefan Mosonyi, Johannes Pinkel, Georg Prohazka (Dance Captain), Jo Lucy Rackham (Ass. Dance Captain), Bettina Schurek
Weitere Besetzungen
- Hans (Falco): Clemens Otto Bauer, Benedikt Solle
- Alter Ego: Charles Kreische, Stefan Poslovski, Mark van Beelen
- Isabella: Anna Carina Buchegger, Sarah Kornfeld
- Horst: Kai Peterson (Walk in Cover), Stefan Poslovski
- Markus: Peter Kratochvil, Stefan Poslovski
- Maria: Bettina Schurek
- Billy: Jonathan Metu, Stefan Mosonyi
Moritz Mausser (als Hans [Falco]), Ensemble © VBW / Foto: Deen van Meer |
Premierenchronik
A | UA | 7. Oktober 2023 | Ronacher, Wien |
Inhaltsangabe
"Er war Superstar - er war populär. Die neueste VBW-Eigenproduktion erzählt die aufregende und bewegende Geschichte vom jungen Wiener Musiker Hans Hölzel und seinem Aufstieg zum Weltstar in einem spektakulären und gleichzeitig berührenden neuen Musical, das von international hochkarätigen Kreativen extra für Wien kreiert wurde. Mit über 60 Millionen verkauften Tonträgern, zahlreichen Nummer-1-Hits und Songs in Hitparaden von 27 Ländern gilt Falco bis heute als eine der erfolgreichsten Popgrößen Europas.
'Rock Me Amadeus - Das Falco Musical' ist eine Hommage an den österreichischen Ausnahmekünstler und würdigt Falco als Künstler und Mensch. [...] Seine Karriere startete in den Underground-Clubs Wiens der 80er Jahre. Die selbst erschaffene Kunstfigur 'Falco', seine unvergesslichen Songs sowie sein exzentrisches und charismatisches Auftreten ließen ihn in kürzester Zeit weltberühmt werden. Neben Falcos größten Hits erwartet das Publikum eine spannende Reise durch Emotionen, Erfolge, Eskapaden und die immer wiederkehrende Zerrissenheit des 'Falken', die tiefe Einblicke in sein Innerstes verspricht."
(aus: Homepage der Vereinigten Bühnen Wien, Oktober 2023)
Moritz Mausser (als Hans [Falco]), Alex Melcher (als Alter Ego) © VBW / Foto: Deen van Meer |
Kritiken
"Das von Regisseur Andreas Gergen flott inszenierte Jukebox-Musical aus der Textfeder von Musical-Intendant Christian Struppeck lässt die Tragik einer zerrissenen Popexistenz in Konzertszenen aufgehen – mit Songs, denen Falco textlich und blasiert rappend seinen Stempel aufgedrückt hatte.
Musicalanfang und -ende markieren Nachrichten und Reaktionen zum Unfalltod Falcos, der ihn am 6. Februar 1998 in der Dominikanischen Republik ereilte. Ein Bus hatte Falcos Wagen gerammt, der Sänger war ob Konsum verschiedener Substanzen womöglich nicht sehr aufmerksam.
[...] Moritz Mausser hat den Hansifalco-Tonfall gespenstisch gut verinnerlicht. Die Gestik ist eine exaltiert und kapriziös wirkende Nachschöpfung der dekadent dahertänzelnden Kunstfigur Falco. Zudem verfügt Maussers Stimme nicht nur über Falcofarben. Da ist auch eine eigene Intensität, die den bekannten Nummern durchaus Eindringlichkeit verleiht. Klar. Die tadellose rockig-glatte Umsetzung durch das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien unter Michael Römer kann die Originalarrangements mit ihrer oft funkig-lässigen Entspanntheit nicht ersetzen.
Eine Falco-Beleidigung ist leider auch dabei. Aus dem Wunsch heraus, dem Musical etwas Sentimentales zu implantieren, wurden neue Songs geschrieben. Die Brüder Ferdi und Rob Bolland, einst für große und größte Falco-Hits zuständig, griffen dabei tief in die Trivialkiste der Melodik. Sätze wie 'Hab den Mut und leb deinen Traum, du musst nur dir selber vertrauen' hätte Falco zudem gewiss als Symptome seiner Schaffenskrise in den Schredder befördert."
Ljubisa Tosic: "Rock me Amadeus" im Ronacher als Traum(a)karriere. Die VBW-Produktion widmet sich dem Leben von Hans Hölzel, der sich Falco nannte. Moritz Mausser überzeugt in der grellen Show mit Minitiefgang. In: Der Standard, 8. Oktober 2023.
"Das Produzenten-Team Bolland & Bolland, einst Produzenten von Falcos größtem Hit, hat nun mit VBW-Intendant Christian Struppeck aus seiner Lebensgeschichte das Musical 'Rock Me Amadeus' gemacht. Inhaltlich platt, optisch gelungen, musikalisch teils grässlich.
Mit 'Rock Me Amadeus' zündete einst 1995 die zweite Karriere-Stufe von Hans Hölzel vulgo Falco. Textlich war die Aneignung des Mozart-Mythos herrlich frech, die musikalische Hülle war vor allem eingängig, ihr fehlte die schlaue Coolness von Falcos ersten beiden Alben. Geschneidert hatten sie, anfangs wider Falcos Willen, die holländischen Brüder Rob und Ferdi Bolland. Über ein Vierteljahrhundert nach Falcos Tod haben sie nun im Wiener Ronacher das Musical 'Rock Me Amadeus' präsentiert, gemeinsam mit Christian Struppeck, Musical-Intendant der Vereinigten Bühnen Wien, der das Buch verfasst hat.
[...] Ein Bonus dieser Uraufführung ist die optische Gestaltung: Etliche Szenen spielen sich in würfelförmigen Boxen ab, die mit Neonlicht gerahmt sind. Auch die Farben sind grell und klar, im Stil von Lokalen der frühen Achtzigerjahre, in denen Falco groß wurde. Es wird viel mit ironisierten Versatzstücken gearbeitet, erst im zweiten Teil wird das manchmal zu platt, etwa wenn der ganze Chor zu 'America' in Cowboyhüten schunkelt. Dass einige Choristen zu 'Junge Römer' im Trans-Look à la Conchita posieren, scheint halbwegs originell."
Thomas Kramar: Falco in der Musical-Maschine: Rock Me Amadeus. Premiere im Ronacher. In: Die Presse, 8. Oktober 2023.
"Der dreistündige Abend (inklusive Pause) im Wiener Ronacher beginnt mit der weltweiten Nachrichtenmeldung von Falcos Unfalltod und endet mit seinem letzten Tag auf Erden. Nachdem der erst 23-jährige Moritz Mausser in der Hauptrolle eine Tour de Force hingelegt hat, vor der man sich nur verbeugen kann. Der Wiener überzeugt gesanglich und darstellerisch, bloß bei 'Ein weißes Blatt Papier' und bei 'Du bist mein Zuhaus' (im Duett mit Katharina Gorgi als Isabella) wird er zum austauschbaren Musicalkünstler.
Womit der Schwachpunkt dieser nunmehr vierten Falco-Musicalproduktion - nach 'Falco, A Cyber Show', 'Falco, das Musical' und 'Falco meets Amadeus' - angesprochen ist: Von den vier neuen Titeln (zwei von Rob Bolland, zwei von Ferdi Bolland) sind drei ein billiger Schlagerschmus, den Helene Fischer für einen Albumfüller nicht einmal milde lächelnd abgelehnt hätte. Vor allem tun diese Lieder textlich nach Falcos klugen und messerscharfen Texten seiner Hits weh.
[...] Bei allen kleinen Abstrichen: Standing Ovations für Mausser, für eine tolle, konzentrierte, beherzte Ensemble-Leistung und die aufwendige Übertragung von Falcos Karriere mit ihren Ups and Downs sowie seiner unerfüllten privaten Sehnsüchte ins Musical-Genre. 'Muss ich denn sterben, um zu leben?' Es scheint so. Dieses Musical wird jedenfalls ein Export-Erfolg!"
Christian Ude: "Rock me Amadeus": Bejubelter Parforce-Ritt eines jungen Falco-Darstellers. In: Kleine Zeitung, Steiermark, 8. Oktober 2023.
Moritz Mausser (als Hans [Falco]), Katharina Gorgi (als Isabella) © VBW / Foto: Deen van Meer |
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Rock Me Amadeus". Das Falco-Musical. Original Cast Album, Wien, Live-Mitschnitt, Sony Music 2023. (1xCD)
Literatur
- Peter Lanz: Falco, Die Biografie. Wien: Molden 1998.
- Horst Bork: Falco: Schwarzkopf & Schwarzkopf 2009. . Berlin:
- Reinhard Trinkler: Falco, Die Legende lebt. Die Graphic Novel. Wien: Amalthea Signum 2017.
Kommentar
Das Musical entstand in Zusammenarbeit mit der Falco Privatstiftung.
"Rock Me Amadeus" ist nicht identisch mit dem Falco-Musical, das 2017 von COFO-Entertainment als Tourneeproduktion zur Uraufführung gebracht wurde.
Empfohlene Zitierweise
"Rock Me Amadeus". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 17. März 2025.