Das Orangenmädchen [Wien]
Musical
Musik von Martin Lingnau
Songtexte von Edith Jeske
Buch von Christian Gundlach
nach Jostein Gaarders "Das Orangenmädchen" ("Appelsinpiken")
Inszenierung
Österreichische Erstaufführung: 5. Dezember 2008
Off-Theater, Wien, Österreich
- Musikalische Leitung: Stefan Pankl
- Arrangements: Ingmar Süberküb
- Regie: Noud Hell / Tina Schöltzke
- Licht: Richard Redl
Besetzung:
- Vater Jan-Olav: Harald Buresch
- Mutter Veronika: Sandra Miklautz
- Georg, deren Sohn: Michael Konicek
- Isabell: Melanie Bayer
Premierenchronik
D | UA | 5. Dezember 2004 | Theater, Trier |
A | EA | 5. Dezember 2008 | Off-Theater, Wien |
CH | EA | 24. September 2009 | Kammerspiele, Seeb |
Inhaltsangabe
"Plötzlich, wie durch ein Wunder, taucht ein Brief im Leben des 15-jährigen Georg auf. Der Brief eines Vaters an seinen 'großen' Sohn. Georg war vier Jahre alt, als sein Vater erfuhr, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hatte. Zu jung, um zu verstehen. Deshalb schrieb der Vater einen Brief in die Zukunft, im Vertrauen darauf, dass er zum richtigen Zeitpunkt in die Hände seines Sohnes gerät.
Natürlich ist es ein Abschiedsbrief, vor allem aber erzählt er von der hartnäckigen und auch sehr komischen Suche nach dem geheimnisvollen Orangenmädchen. Es ist die Geschichte einer großen Liebe und für Georg zunächst eine Reise in die Vergangenheit. Bis er begreift, dass es auch um seine Zukunft geht. Bald wird er sich fragen müssen, wie er es selbst mit der Liebe und dem Leben hält. Der Vater kann ihm keine Antwort mehr geben. Aber er konnte die richtigen Fragen stellen..."
Verlangsangaben Hartmann & Stauffacher, Köln 2023.
Kritiken
"'Das Orangenmädchen' überzeugt als kleines und stilles Märchen, als gelungene Annäherung an die philosophischen Grundfragestellungen des Lebens. Junge Talente wie Sandra Miklautz als das Orangenmädchen und Harald Buresch als ihr Mann Jan-Olav verstehen es, ihre Charaktere sehr authentisch und glaubwürdig auf der Bühne umzusetzen. Besonders liebevoll ist das Bühnenbild gestaltet, das durch zahlreiche Regieeinfälle eine sehr eindrucksvolle Verbindung des Vergangenen zum Gegenwärtigen zulässt. Wenn Vater und Sohn sich schließlich mittels eines jahrelang verborgenen Abschiedsbriefes gegen Ende des Stücks wieder 'gefunden' haben, sind sie dabei letztlich auch bei der Suche nach den wirklichen Wahrheiten des Lebens fündig geworden."
"Das Autorenteam überarbeitete die Show seit der Uraufführung von 2004 grundlegend: Lieder wurden umgetextet, umgereiht und neu arrangiert, die Show wurde leicht adaptiert. [...] Martin Lingnaus einfache und unkomplizierte Melodien gehen direkt ins und ans Herz. Die Songs sind kleine Geschichten, die manchmal reflektierend, dann die Handlung vorantreibend für sich selbst stehen können, getextet in schönen, nicht schwülstigen Metaphern. Bei der Instrumentierung hat man sich von den Streicher-Salven und Synthesizer-Schwabbeleien der Cast-CD von 2004 verabschiedet. Ingmar Süberküb arrangierte die Songs effektvoll für Klavier und Violoncello.
[...] Ähnlich Jason Robert Browns 'The Last Five Years' spielt das Musical simultan in Gegenwart und Vergangenheit. Vater Jan-Olav (Harald Buresch) und Sohn Georg (Michael Konicek) singen Duette und agieren miteinander quer durch die Zeiten, was durch effektvolles Lichtdesign (Richard Redl), fantasieanregende Regie und minimalistische, aber geschickte Bühnenbildgestaltung gelingt."
Martin Bruny: Das Orangenmädchen. Ein kleines Musicaljuwel. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 135, Februar/März 2009, Seite 23.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Das Orangenmädchen". Original Schweiz Cast, 2009. (1xCD)
- "Das Orangenmädchen". Original Cast Trier, 2004. (1xCD).
Literatur
- Jostein Gaarder: Das Orangenmädchen. Roman. Deutsche Übersetzung von Gabriele Haefs. dtv,2005.
Empfohlene Zitierweise
"Das Orangenmädchen [Wien]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 6. Januar 2024.