Das Orangenmädchen [Bachenbülach]
Musical
Musik von Martin Lingnau
Songtexte von Edith Jeske
Buch von Christian Gundlach
nach Jostein Gaarders "Das Orangenmädchen" ("Appelsinpiken")
Inszenierung
Schweizer Erstaufführung: 24. September 2009
Kammerspiele Seeb, Bachenbülach bei Zürich, Schweiz
- Musikalische Leitung: Peter Lindenmann
- Regie: Urs Blaser
- Licht: Thomas Gräser
- Ton: This Ganz
- Kostüme: Madeleine Bertschi
Besetzung:
- Vater Jan-Olav: Martin Bacher
- Mutter Veronika: Martina Stach
- Georg, deren Sohn: Samuel Klauser
- Isabell: Noëmi Fretz
Premierenchronik
D | UA | 5. Dezember 2004 | Theater, Trier |
A | EA | 5. Dezember 2008 | Off-Theater, Wien |
CH | EA | 24. September 2009 | Kammerspiele, Seeb |
Inhaltsangabe
"Plötzlich, wie durch ein Wunder, taucht ein Brief im Leben des 15-jährigen Georg auf. Der Brief eines Vaters an seinen 'großen' Sohn. Georg war vier Jahre alt, als sein Vater erfuhr, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hatte. Zu jung, um zu verstehen. Deshalb schrieb der Vater einen Brief in die Zukunft, im Vertrauen darauf, dass er zum richtigen Zeitpunkt in die Hände seines Sohnes gerät.
Natürlich ist es ein Abschiedsbrief, vor allem aber erzählt er von der hartnäckigen und auch sehr komischen Suche nach dem geheimnisvollen Orangenmädchen. Es ist die Geschichte einer großen Liebe und für Georg zunächst eine Reise in die Vergangenheit. Bis er begreift, dass es auch um seine Zukunft geht. Bald wird er sich fragen müssen, wie er es selbst mit der Liebe und dem Leben hält. Der Vater kann ihm keine Antwort mehr geben. Aber er konnte die richtigen Fragen stellen..."
Verlangsangaben Hartmann & Stauffacher, Köln 2023.
Kritiken
"Die Lichter gehen aus, und Gesang setzt ein: 'Deine Zeit gehört dir ganz allein, du kannst sie nicht halten, doch sie gehört dir', singen die Protagonisten des 'Orangenmädchens'. Und weiter: 'Du weisst nicht, wie lange du Zeit hast, doch solange du sie hast, bist du reich.' Diese philosophisch angehauchten Liedtexte begleiten die Zuschauerinnen und Zuschauer während zweier Akten. Szenische Darstellung und Gesang gehen ineinander über.
[...] Die Aufführung unter der Regie von Urs Blaser wurde dem Buch mehr als gerecht: Vor dem Hintergrund eines Sternenmeers sinnierten die Schauspielerinnen und Schauspieler. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stellten sie sich die grossen Fragen des Lebens. Daraus ergab sich eine Geschichte über die Liebe, das Leben und die Angst vor dem Tod. Verpasste Chancen, auf den Kopf gestellte Weltansichten und entgleiste Gefühle wurden auf feinfühlige Art und mit Humor aufgegriffen."
Nina Fargahi: Die grossen Fragen des Lebens auf die Bühne gebracht. Die Kammerspiele Seeb eröffnen mit dem Stück "Das Orangenmädchen" von Jostein Gaarder ihre 35. Saison. Eine Aufführung mit Tiefgang. In: Zürcher Tagesanzeiger, 25. September 2009.
"Auf der kleinen Bühne lässt Regisseur Urs Blaser die drei Epochen der Handlung abwechselnd darstellen. Teilweise sind auch zwei Zeitebenen gleichzeitig zu sehen. [...] Bühnenbildnerin Olivia Kampmann verwendet überwiegend schwarze Stufenelemente, um die Handlung nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich auf verschiedenen Ebenen zu positionieren.
Ein solches Stück lebt vor allem von der schauspielerischen Leistung der Darsteller. Mit Martin Bacher in der Rolle des Jan Olav gibt ein erfahrener Musicalprofi gekonnt die männliche Hauptrolle. Martina Stach als Veronika war ihm eine sehr ausgeglichene Partnerin, die besonders gesanglich überzeugte. Samuel Klauser gelang es, den George als Kind und auch als heranwachsenden Jugendlichen glaubhaft zu verkörpern. Seine angehende Freundin spielte Noëmi Fretz."
Gunnar Habitz: Das Orangenmädchen. Klein, aber fein. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 140, Dezember 2009/Januar 2010, Seite 34.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Das Orangenmädchen". Original Schweiz Cast, 2009. (1xCD)
- "Das Orangenmädchen". Original Cast Trier, 2004. (1xCD).
Literatur
- Jostein Gaarder: Das Orangenmädchen. Roman. Deutsche Übersetzung von Gabriele Haefs. dtv,2005.
Empfohlene Zitierweise
"Das Orangenmädchen [Bachenbülach]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 6. Januar 2024.