Nicole
Eine Pariser Geschichte in 3 Akten
Musik von Michael Jary
Text von Ernst Nebhut
Inszenierung
Uraufführung: 6. Januar 1963
Opernhaus, Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Wilfried Emmert
- Regie: Willi Auerbach
- Bühnenbild: Peter Heyduck
- Kostüme: Margret Kaulbach
- Chöre: Adam Rauh
- Tänze: Hildegard Krämer
Besetzung:
- Nicole, ein Mädchen vom Montmatre: Freia Lahn
- Simone, ein Fotomodell, ihre Freundin: Brigitte Antonius
- Erik Nyberg, ein Maler: Kurt Huemer
- Arno Nyberg, sein Vater: Karl Mikorey
- Olaf Venergren: Willy Schmidt-Scholven
- Karin Venergren, seine Frau: Anny Coty
- Jeujeu, ein Clochard: Georg Nowak
- Henri, ein Bildreporter: Rolf Kreiser
- Mére Madeleine, Inhaberin eines Montmartre-Lokals: Elisabeth Müllauer
- Rambert, ein Kunsthändler: Hermann Sandbank
- 1. Kellner: Wilfried Weisel
- 2. Kellner: Hans Rickal
- Ein Bargast: Horst Reder
- Tanzgruppe des Opernhauses
- Solisten der Tanzgruppe: Heide Schönsteiner / Werner Fischer
Premierenchronik
D | UA | 6. Januar 1963 | Opernhaus, Nürnberg |
DDR | EA | 31. März 1973 | Theater, Wittenberg |
Inhaltsangabe
Nicole, ein Mädchen vom Montmartre, verliebt sich in den jungen Schweden Erik, der aus reichem Elterhaus stammt. Sie leben glücklich in ihrer kleinen Welt ohne viel Geld, bis der Vater samt Scheckheft erscheint und versucht seinen Sohn wiederzugewinnen. Am Ende siegt wie immer aber die Liebe.
Klaus Baberg
Titelseite der Notenausgabe, Apollo Verlag |
Kritiken
"Außerdem ist dieser immerhin ja recht unkonventionelle Versuch des Theateraußenseiters Jary von einigen, nicht übermäßige Bühnen-Routine verratenden Fehlern behaftet: es gibt zu viele Dialoge mit musikalischer Unter-(manchmal auch Über-)malung und außerdem liegen die Singstimmen meist in Zarah-Leander-Tiefe - das bekommt dem Text ziemlich schlecht, was der Librettist nun doch nicht verdient hat.
Immerhin hat seine Pariser Geschichte, wenn sie auch alles andere als abendfüllend ist, ein wenig Charme und Witz, im ersten Akt auch nette Situationen, bewegt sich dann allerdings nur auf bekannte Zufall- und Mißverständniskrücken zur Schlußpointe, die kaum eine ist.
[...] Doch gegen Jarys Schlagerdurchschlagskraft hatte Nebhut wenig zu melden, im guten wie im schlechten. Er, der hier sicher wieder einige Male ins Schallplatten-Schwarze treffende Melodie-Inszenator, ließ die Handlungsmagerkeit verschwinden, indem er dazwischen um so ausgiebiger seine hochdotierte Einfallskraft an das Ohr des Unterhaltungskonsumenten heranbrachte. Gehüllt in ein flöten- und glockenspielzärtliches, kinoorgel-säuselndes, bläser- und schlagwerk-aggressives Arrangement, das deutlich den Könner verrät, aus ein paar Melodietakten zu viertelstündigen, zweifellos schmissigen Revueszenen aufgebaut, erklangen so gestern abend mindesten vier neue Jary-Schlager (allein von den 'armen Leuten' würde der Komponist tantiemenreich werden, wenn er's nicht schon wäre).
Willi Wörthmüller: Revue und Schlagerseligkeit. Mit großem Aufwand inszeniertes Unterhaltungsstück, das sehr viel Filmisches hat. In: Nürnberger Nachrichten, Kultur, Seite 18, 7. Januar 1963.
Empfohlene Zitierweise
"Nicole". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 2. Dezember 2021.