Ich war noch niemals in New York

Inszenierung

Uraufführung: 2. Dezember 2007 
TUI Operettenhaus, Hamburg, Bundesrepublik Deutschland

• Musikalische Leitung und Arrangements: Michael Reed
• Orchestrierung: Roy Moore & Michael Reed
• Regie: Glenn Casale / Christian Struppeck
• Choreographie: Kim Duddy
• Licht-Design: Andy Voller
• Bühnenbild: David Gallo
• Ton-Design: Mick Potter
• Kostüme: Yan Tax

Besetzung:  

• Lisa Wartberg: Kerstin Marie Mäkelburg
• Lisa Wartberg (alternierend): Annika Bruhns
• Axel Staudach: Jerry Marwig
• Maria Wartberg: Ingeborg Krabbe
• Maria Wartberg (Walk-in-Cover): Carin Abicht / Daniela Ilian
• Otto Staudach: Horst Schultheis
• Otto Staudach (Walk-in-Cover): Burkhard Heim / Gisbert-Peter Terhorst
• Fred Hoffman: Veit Schäfermeier
• Costa: Ronny Rindler
• Kapitän / Minister: Claudius Zimmermann
• Florian Staudach: s. Kinderdarsteller
• Ensemble: Ulrich Allroggen / Hakan T. Aslan / Alex Avenell / Rachel Colley / Shane Dickson / Charlotte Heinke / Henriette Grawwert / Georg Prohazka / Kasper Holmboe / Armin Kahl / Carien Keizer / Ramona Ludwig / Dorina Maltschewa / Timo Melzer / Eric Minsk / Rommel Singson / Sabine Schreittmiller / Inez A. J. Timmer
• Swings: Natascha Hill / Giuliano Mercoli / Martin Schäffner / Björn Klein / Horst Kulmbrein / Barbara Tartaglia / Nicole Seeger / Siegmar Tonk
• Kinderdarsteller: Marcello Hagedorn / Felix Maack / Martin Gosch / Robert Köhler / Tim Prahle / Jannik Schümann / Berus Komarshelah / Timo Mühlfried / Max Ranft

Premierenchronik

Inhaltangabe

 
"Die TV-Talkerin Lisa Wartberg (Kerstin M. Mäkelburg) ist so ehrgeizig, dass sie für ihre Zuarbeiter kein Auge und für Männer keine Zeit hat. Im Fernsehen lässt sie über die alternde Gesellschaft diskutieren, doch ihre eigene Mutter muss im Altersheim verkümmern. Der Fotograf Axel (Jerry Marwig) ist nicht besser, bereits geschieden und von einem aufdringlich rotzfrechen Zwölfjährigen begleitet. Er hat einen Vater, der ebenfalls im Altersheim schmachtet, wo aber - Überraschung! - altes Herz wieder jung wird und zu altem Herzen findet. Die Alten reißen aus, die Jungen jagen hinterher, streiten sich, verlieben sich, verlassen sich, finden sich am Ende natürlich."

Willi Winkler: Das Wunder von Hamburg. Merkwürdig grandios: Das Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York". In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 278, 3. Dezember 2007.

Kritiken

 
"Herausgekommen ist - um es kurz zu machen - ein Stück mit viel Potential, das sich aber eindeutig noch im Entwicklungsstadium befindet. Im englischsprachigen Raum nennt man so etwas Try-Out. [...] Der Plot liefert eine Menge Potential für emotionale Verwicklungen; doch besteht dabei immer die Gefahr, dass die Autoren bei einer solchen Vielzahl von Charakteren den ein oder anderen blasser erscheinen lassen. Im Fall von "Ich war noch niemals in New York" hat keiner der Protagonisten wirklich Tiefgang. Es werden unzählige Klischees bedient, sei es nun die ewig gestresste, völlig überdrehte, egoistische Businessfrau, der rauhbeinige, besserwisserische Fotograf, der obercoole Teenie, das durchgestylte Schwulenpaar, dass mehr auf Schein als auf Sein Wert zu legen scheint. Leider wirken diese Charaktereigenschaften phasenweise so aufgesetzt und unnatürlich, dass man sich fragt, warum die Charaktere so stark überzeichnet wurden. Denn war nicht der ursprüngliche Ansatz eine Geschichte aus dem wahren Leben zu erzählen?"

Michaela Flint: Ich war noch niemals in New York. Weltpremiere oder Try-Out?. In: blickpunkt musical, Nr. 01/08, Januar-Februar 2008, Seite 4-7.

"Gut zu tun hatte Duddy bei dieser Show jedenfalls, denn aus einem ganz 'klein' begonnenen Song entwickelte sich fast permanent eine große Revuenummer - gerade so, als müsste es ständig 'was mit Sahne sein' [...] aber aus fast jeder Nummer eine große Show zu machen, ist auf Dauer dann doch etwas zu viel des Guten und der Effekt nutzt sich ab. Offenbar wollte man bei der ersten deutschen Eigenproduktion ganz auf Nummer sicher gehen und nicht erst zum Finale ein Feuerwerk zünden.

Die mit 'Ich war noch niemals in New York' angepeilten Musical-Bustouristen werden die Show trotzdem oder vielleicht gerade deswegen lieben. Doch selbst wenn einem die Geschichte zu flach, mancher Witz zu platt erscheint: 'Ich war noch niemals in New York' ist unterhaltsam und hat das Zeug zum Publikumsrenner, womit das gesteckte Ziel erreicht wäre."

Gerhard Knopf: Ich war noch niemals in New York. Eine Traumschiff-Musicalkomödie. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 129, Februar/März 2008, Seite 4-8.

"Wenn der Eindruck von der Vorpremiere am Samstag nicht trügt, ist ein kleines Wunder geschehen: Udo Jürgens ist nicht bloß musicalfähig, das Stück, dessen Libretto Gabriel Barylli geschrieben hat, ist wider Erwarten ein grandioses Theaterereignis geworden. [...] Einen traumhaften Höhepunkt erreicht das Stück, wenn Sänger und Tänzer auf der Verwandlungsbühne zusammenkommen, um den Klassiker "Griechischer Wein" neu zu inszenieren. Dabei wird aus dem Gastarbeiter-Klagelied die rührende Liebesgeschichte von Fred und Costa.

[...] In "Ich war noch niemals in New York" gelingt das absolut Unwahrscheinliche: dieses Musial, das zielgruppensicher die alternde Gesellschaft als Rahmenhandlung nutzt, ist trotzdem grell, überdreht, komisch, unterhaltsam. Jubel im Operettenhaus, heillos Besoffene draußen auf der Reeperbahn, griechischer Wein, ah, es ist eine Lust zu leben."

Willi Winkler: Das Wunder von Hamburg. Merkwürdig grandios: Das Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York". In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 278, 3. Dezember 2007.

Medien / Publikationen

Audio-Aufnahmen

• "Ich war noch niemals in New York". Original Cast Hamburg, 2008. Ariola 7079133. (1xCD).
• "Ich war noch niemals in New York". Original Wien Cast, 2010. HitSquad Records. (1xCD)
• "Ich war noch niemals in New York". Soundtrack der Verfilmung, 2019. Sony BMG. (1xCD).

DVD / Video

• "Ich war noch niemals in New York". Verfilmung des Bühnenmusicals von Philipp Stölzl, 2019. Universal. (1xDVD).

Empfohlene Zitierweise

 
"Ich war noch niemals in New York". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. Juni 2021.