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New York Story

Art-Musical


Musik und Text von Yoko Ono
Deutsche Texte von Gerald Uhlig

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 18. Juli 1996
Theater in der Cristallerie, Wadgassen, Bundesrepublik Deutschland

  • Arrangements und Musikalische Leitung: Wolfgang Norman Dahlheimer
  • Regie: Gerald Uhlig
  • Choreographie: Ensemble
  • Bühne: Gerald Uhlig / Oliver Decker
  • Kostüme: Kerstin Rossbander

 

Besetzung:  

  • Tracy Horror: Annette Schaden
  • NBC Rat: Halina Kremser
  • Frank Bodyguard: Mikhail Honesseau
  • Wiebke Wiedeck
  • Caroline Fournelle
  • Andreas Meyer-Klement
  • Daniela Blaes
  • Ina Rudolph
  • José Hernan
  • Matthias Rötting

  

 

Premierenchronik

D UA 18. Juli 1996 Theater in der Cristallerie, Wadgassen

 

Anmerkung: Die erste Fassung unter dem Titel "New York Rock" hatte Off-Broadway im WPA-Theatre, New York, am 30. März 1994 seine Uraufführung.

 

 

 

Inhaltsangabe


"Das Art-Musical 'New York Story' von Yoko Ono (dargestellt von zehn Schauspielern, Tänzern und Sängern) baut sich aus einzelnen Pop-, Rock- und Rap-Songs auf. [...] 'New York Story' beinhaltet autobiographische Elemente und zeigt am Beispiel des 'Big Apple' die Anonymisierung der Gesellschaft in den Großstädten. Die Zersplitterung der Familien, der Mangel an menschlicher Kommunikation, die Vereinsamung der Individuen und die Brutalisierung des täglichen Umgangs miteinander bilden den Rahmen, in welchem sich die beiden Hauptpersonen Jill und Bill, ein Liebespaar, bewegen.

Bill, ein junger Musiker, der als Kind seine Mutter durch einen Streetgang-Attentat verloren hat, und seither von traumatischen Bildern verfolgt wird, lernt an den Docks von New York Jill, eine Schriftstellerin, die von ihrem Partner mißhandelt wird, kennen. Die  beiden verlieben sich ineinander, sind jedoch aufgrund ihrer Erfahrungen von  Mißtrauen und Angst geprägt, die eine Annäherung erschweren.

Nach dem ersten schüchternen Kennenlernen sollen sich ihre Wege wieder trennen, da erscheint ihnen Bills Mutter aus dem Reich der Toten. Sie überzeugt beide von der Kraft der Liebe und des gegenseitigen Vertrauens und überredet sie, einen gemeinsamen Lebensweg einzuschlagen.

Die beiden ziehen zusammen, halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und fühlen sich zum ersten Mal in ihrem Leben geborgen und glücklich. Im Kontrast zu der harmonischen Liebesbeziehung, steht die Aggression und die Gewalt auf den Straßen von New York. Wegen der schmerzhaften Erfahrungen seiner Kindheit, fürchtet Bill ständig um Jills Leben. Doch es trifft ihn selbst, als er nach einem verliebten und fröhlichen Restaurantbesuch, anläßlich seines Geburtstages hinterrücks auf der Straße erschossen wird.

Bei dem Versuch ihr Leben ohne Bill zu ordnen, glaubt sie zuerst, ihre Sehnsüchte durch die Beziehung zu einem anderen Mann befriedigen zu können, doch ihr wird klar, daß ihre Liebe zu Bill tiefer in ihr verwurzelt ist, als sie vermutet hatte. Aus dem Totenreich erscheint ihr Bill, und sie versichern sich gegenseitig ihre unsterbliche Liebe.

Jetzt schließt sich der Kreis der 'New York Story': Jill kehrt an den Ort zurück, wo sie Bill kennengelernt hat. Dort trifft sie den verzweifelten, einsamen Little Bill, den sie vom Selbstmord abhalten kann. Sie bietet ihm Freundschaft, Zuversicht und Lebensmut an. Der Kampf um Liebe, Gewalt, Leidenschaft und Sehnsucht endel in dem Art--Musical 'New York Story' mit einer hoffnungsvollen Vision von menschlichem Miteinander."

Pressemitteilung zur Uraufführung, 1996.

 

 

 

Kritiken

 
"Weil ihr die Off-Broadway-Version zu kommerziell war (unter dem Titel 'New York Rock lief das Werk im Frühjahr 1994 dort für sechs Wochen), hat die 63jährige ihr Stück einem 'Seelenverwandten' anvertraut, dem Berliner Aktionskünstler Gerald Uhlig. [...] Im äußersten Eck der Republik gelang hier die perfekte Überraschung: ein faszinierendes Kunst-Happening, bei dem Musik, Sänger-Darsteller, Band und First-Class-Tontechnik eindeutig das Format für ein Top-Musical hatten.

[...] Dank der kompromißlosen Arrangements von Wolfgang Norman Dahlheimer ist aus dem süßlichen Intellektuellen-Pop eine harte, fatalistische Rockoper geworden, deren Lyrics wie ratlose Erinnerungen an die heile Hippie-Welt klingen. [...] Die Songs bieten wie ein postmodernes Zitaten-Sammelsurium fast alles von Folk bis Rap.

[...] Vielleicht sind Uhligs esoterische, obszöne und satirische Dialoge, sehr tiefgründig, wahrscheinlich aber sind sie der reine Dadaismus und einfach nur absurd, wie die Wirklichkeit für ihn schon lange ist."

Angela Reinhardt: Art Musicals. New York Story. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 61, Oktober/November 1996, Seite 14-15 

 

  

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "New York Rock". Original Cast New York, 1995. Capitol Records. (1xCD).

 

 

 

Kommentar

 
Die Besetzung wurden den damaligen Presseveröffentlichungen entnommen und werden nach Vorliegen des Programmheftes ggf. ergänzt und/oder geändert.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"New York Story". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 15. Mai 2025.