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No, No, Nanette!

Musical von Vincent Youman


Neubearbeitung von Karl Vibach
Musikalische Neueinrichtung von Roland Sonder-Mahnken

 

 

Inszenierung


Erstaufführung der Neubearbeitung: 20. Juli 1958 
Kurtheater, Westerland, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Roland Sonder-Mahnken
  • Regie: Karl Vibach
  • Bühnenbild und Kostüme: Rudolf Soyka
  • Choreographie: Eva Engel

 

Besetzung:  

  • Jimmy Smith, Buchdruckereibesitzer: Jochen Schmidt
  • Mary, seine Frau: Ellen Sagell
  • Nanette, deren Mündel: Nicole Heesters
  • Billy Early, Rechtsanwalt: Günther Briner
  • Lilian, seine Frau: Eva Engel
  • Tom Parker, Jimmys Neffe: Louis Ries
  • James, Butler bei Smith: Heinz Wieck
  • Betty aus Oxford, ein zorniges junges Mädchen: Eva Michel
  • Wiinie aus Campen, ein zorniges junges Mädchen: Elisabeth Schwarz
  • Flora aus Nizza, ein zorniges junges Mädchen: Ilse Bartling

 

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 23. April 1923 Garrick Theatre, Detroit
GB EA 11. März 1925  Palace Theatre, London
D Dspr. EA 7. November 1926 Metropol-Theater, Berlin
A EA 23. Dezember 1927 Bürgertheater, Wien
D EA d. NF 20. Juli 1958 Kurtheater, Westerland (Sylt)

 

Anmerkung: Die üblicherweise erstgenannte Broadwayaufführung fand erst am 16. September 1925 im Globe Theatre, zweieinhalb Jahre nach der Detroiter-Erstaufführung statt, und wird deshalb hier nicht als UA genannt.

Die Dspr. Erstaufführung der Neufassung war eine Produktion des Nordmark Landestheaters, eines Theaterzusammenschluss aus dem Jahr 1924, der schleswig-holtsteinische Städte u.a. auch Kurtheater bespielte.

 

 

Inhaltsangabe


Verwicklungen um den wohltätigen Buchdrucker Smith, der ohne Wissen seiner Frau, drei Mädchen finanziell unterstützt, während sich die Gattin um das Seelenheil des Mündels Nanette kümmert. Als sich Smith mit einer einmaligen Abschlagssumme von dem kompromittierenden "Verhältnis" zu den drei jungen Damen lösen möchte, seinen Freund und Rechtsanwalt dazu einschaltet und sie sich auf "Geschäftsreise" begeben, folgen alle anderen Beteiligten, wissentlich oder unwissend, ebenfalls. Bis Smith die Situtation seiner Frau erklären kann und Nanette ihren Boy bekommt, gehen viele - auch musikalische - Verwicklungen ins Land.

Klaus Baberg

 

 

 

 

Kritiken

 
"Natürlich waren einige auffrischende Spritzen notwendig, ehe man ihn nun als Musical wieder anbieten konnte. Dialog und Gesangstexte, dazu die Noten (was Roland Sonder-Mahnken besorgte), mußten überarbeitet werden. Aber das Unterfangen dürfte ebenso als gelungen bezeichnet werden, wie die Inszenierung..

Vibach hat sie mit dem ihm eigenen Sinn für diese diffizile Unterhaltungspartie offenbar ebenso fleißig wie exakt verwirklicht wie er sich von netten, belustigenden Einfällen, vielerlei Pointen und (maßvollen) Gags beschwingen ließ, so daß eine prächtig zündende Aufführung mit Tempo, Schmiß und guter Laune daraus wurde.

Seine maßgeblichen Gehilfen bei diesem erfolgreichen Bemühen: Roland Sonder-Mahnken mit Ursula Rösler an zwei Klavieren und Peter Rheindorf am Schlagzeug, Rudolf Soyka als die Szene treffend rahmender Bühnenbildner und nicht zuletzt Eva Engel, der eine originelle Choreographie zu bescheinigen ist, eine anspruchsvolle Aufgabe, vor allem in einem Schauspiel-Ensemble, das dafür nicht durchweg die Voraussetzungen mitbringt."

owl: Viel Beifall für 'Nanette'. Erfolgreiche Premiere eines Musicals im Nordmark-Landestheater. In: Schleswiger Nachrichten, 22. Juli 1958.

 

"In glänzender Spiellaune übertraf sich das Ensemble des Nordmark-Landestheaters mit seinem Gast Nicole Heesters in der Titelrolle selbst. Zu einem wahren Feuerwerk der guten Laune sind in diesem von Vibach neubearbeiteten Lustspiel des Amerikaners Youman zündende Musik, Tanz und Dialoge - die ganz 'up to date' das besondere Entzücken des Publikums hervorrriefen - vereint. Wen wunderts, daß der Beifall stürmisch war, und das Lachen in der dichten Folge der hübschen Gags eigentlich nie ganz verstummte, sondern wie eine Nebenmelodie das ganze Stück begeleitete. Der natürliche Charme des Persönchens Nanette wurde von der reizenden Nicole Heesters so selbstverständlich gespielt, daß sie jedermann für sich gewann. Ihr sympathisches Vis a vis: Louis Ries, der als Herzensbrecher bzw. - Gebrochener, wie in der köstlichen Pantomime im dritten Akt entscheidend zum Gelingen des Abends beitrug.

[...] Ein besonderes Lob gebührt noch der Musik, die die schmissigen Schlager und mit Sonderapplaus bedachten Zwischenmusiken vortrefflich brachte. Mit anhaltendem Beifall, der alle Darsteller herzlich feierte, bedankte sich das Publikum für den wunderschönen Abend, den zu besuchen man nur wärmsten empfehlen kann."

Carla Petersen: Feuerwerk der guten Laune. Nicole Heesters als Gast in 'No no Nanette'. In: Sylter Rundschau, 25. Juli 1958.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "No, No, Nanette". Original London Cast, 1925. Sepia Records Sepia 1042. (1xCD).
  • "No, No, Nanette". Broadway Revival Cast, 1971. Sony 60890. (1xCD).
  • "No, No, Nanette". Studio Cast m. Kölner Rundfunk Orchester, 1949. Cantus-Line (DA Music) 5.01637 F. (2xCD).

 

DVD / Video

  • "No, No Nanette". US-Verfilmung, 1940. Synergy Ent. (1xDVD).

 

 

 

Kommentar

 
Die "musical comedy" hat im Original ein Buch von Otto Harbach und Frank Mandel und Gesangstexte von Harbach, Mandel und Irving Caesar. Karl Vibach verzichtet im Programmheft auf die Nennung der Autoren und der weiteren literarischen Vorlagen zum Stück.

Die Erstaufführung im Metropol-Theater Berlin (1926) hatte die deutsche Übersetzung von Hans Hellmut Zerlett und Arthur Rebner; die Wiener Aufführung im folgenden Jahr hatte bis auf wenige Ausnahmen die gleiche Besetzung wie in Berlin.

Eine weitere Deutsche Erstaufführung mit Rainer Wallraf und Fritz Fischer als Bearbeiter fand am 6. September 1973 im Deutschen Theater, München, statt.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"No, No, Nanette!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 12. Januar 2022.