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Monsieur Malade

Musikalische Komödie


Musik von Gerhard Jussenhoven
Text von Benno Klapp / Stefan Renard / Dieter Stürmer 
sehr frei nach Molière

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 20. Februar 1972 
Stadttheater, Koblenz, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Peter Falk
  • Regie: Dieter Stürm
  • Bühnenbild: Rolf Cofflet
  • Kostüme: Jlse Evers
  • Choreographie: Horst-Hans Goese
  • Chöre: Kurt Mild

 

Besetzung:  

  • Hermann, genannt "Monsieur Malade": Wendelin Starcke-Brauer
  • Adelheid, seine zweite Frau: Elvira Sternbeck
  • Marie-Louise (genannt Marie), seine Tochter aus erster Ehe: Renate Ulrik
  • Philipp, sein Bruder: Hermann Burck
  • Minna, Haushälterin: Sibylle Meier
  • Friedrich-Wilhelm (genannt Fritz), Maries Verehrer: Peter Bertram
  • Dr. Max Balsam: Eberhard Penserot
  • Dr. Moritz Balsam, sein Sohn: Helmut Ehmig
  • Die Harmonie-Band
  • Es tanzen: Horst-Hans Goese / Jaroslav Dlask / Jane Blake / Raya Fraenkel / Jarmila Kostliva / Ute Zubrod

 

 

 

Premierenchronik

D UA 20. Februar 1972 Stadttheater, Koblenz

 

 

 

Inhaltsangabe


"Was den "Monsieur Malade" selbst angeht, so haben die Autoren Molières Komödie vom Gesunden, der nur eine 'Krankheit' hat - nämlich die fixe Idee, todkrank zu sein - in eine deutsche Residenzstadt um 1910 verlegt. Der Kranke ist ein wohlhabender Geschäftsmann, hat, wie bei Molière, eine leichtlebige zweite Frau und eine hübsche Tochter, die nach dem Willen des Vaters den Sohn seines Arztes heiraten soll; natürlich wendet sich schließlich unter der raffinierten "Regie" der cleveren Minna alles zum Besten."

Armin Biergann: Hermann der "Monsieur Malade". Musikalische Komödie "sehr frei nach Molière" in Koblenz uraufgeführt. In: Main-Tauber-Post (Würzburg), 26. Februar 1972.

 

 

 

Kritiken

 
"Koblenz kann sich keinen Starschauspieler leisten, wozu aber auch? Wer dieses kleine, in seinen finanziellen Mitteln knapp bestückte Stadttheater aus einer hübschen Vorlage und mit interessierten und geeigneten Solisten und Musikern unter Anleitung eines einfallsreichen Regisseurs und eines phantasiebegabten Bühnenbildners herausholte, war aller Ehren wert. Der Erfolg entsprechend.

[...] Das alles will und soll nicht mehr als fröhlich-ironische Unterhaltung sein, und dieses Ziel haben Komponist, Librettist und die Koblenzer Aufführung erreicht. Jussenhovens Musik ist eingängig und witzig. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Falk musizierte ein Sechs-Mann-Band."

Knut Federmann: Der eingebildete Kranke von 1910. Musikalische Komödie von Gerhard Jussenhoven in Koblenz uraufgeührt. In: Düsseldorfer Nachrichten, 28. Februar 1972.

 

"Uraufführung in der Provinz oder: schlimmer ging's nimmer. Gerhard Jussenhoven, dessen "unbezähmbaren musikalischem Talent" (so ist's im Programmheft zu lesen) rheinische Stimmungslieder wie "Kornblumenblau" oder "Trinkst du mal Wein vom Rhein"entsprossen sind, lieferte im Koblenzer Stadttheater sein jüngstes Musical mit dem Titel "Monsieur Malade" ab und markierte damit die vorläufig unterste Grenze der Sparte, in der mit drei oder vier eingängigen "Ohrwürmern", ein wenig Swing und Drive und einer einigermaßen spritzigen Handlung noch immer Serienerfolge zu erzielen sind.

Nichts von Drive und Witz in diesem operettigen Schaumgebäck nach Molières "Eingebildeten Kranken", zu dem gleich drei Textautoren Verse lieferten, wie "Mein Typ von Dame ist Feuer und Flamme" oder "Die Liebe macht die Kranken erst gesund, für Liebe gibt es immer einen Grund, nach Lieber ruft so mancher roter Mund, ohne Liebe kommt der Mensch bald auf den Hund". [...] Anleihen allerorten natürlich auch in Jussenhovens Musik, die von einer Harmonie-Band serviert wurde, als handele es sich um Hits."

Dieter Gerber: Auf den Hund gekommen. Jussenhoven Musical in Koblenz uraufgeführt. In: Generalanzeiger für Bonn, 22. Februar 1971.

 

"Geburtsanzeige: Am Sonntagabend, in der Zeit von acht bis Viertel nach zehn, hat in Koblenz, im Tempel der Musen, ein munteres Dingelchen das heitere Rampenlicht der ernsten Welt erblickt. Gerhard Jussenhovens "Monsieur Malade", ein mit vielen fröhlichen (Kölschen) Wasser und Wässerchen gewaschenes Opus der leichten Muse. Die Taufe nahm das amüsierte Publikum allsogleich vor. Es schüttete im gut besetzten Haus statt Beckentröpfchen ganze Beifallsfontänen im Takt auf den musikalischen Sprößling.

Die Entbindungsärzte und Hebammen sprachen zunächst von einem weiblichen Wesen, denn sie schrieben "Komödie mit Musik" ins Stammbuch. Bei näherem Hinsehen und -hören jedoch entpuppte sich das Püppchen als hoffnungsvoller Thronfolger auf dem ebenso beliebten wie verwaisten Herrschersitz des deutschstämmigen Musicals."

Wolfgang Eschmann: Hurra! Wir haben ein Pilleritis-Musical! Welt-Uraufführung von Jussenhovens "Monsieur Malade" in Koblenz - Moral: Liebe ist die beste Medizin. In: Rhein-Zeitung (Koblenz), 22. Februar 1972.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Helmar H. Fischer: Gerhard Jussenhoven. Man müßte noch mal Zwanzig sein. Monografie. Edition Capella, 2011.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Monsieur Malade". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. November 2021.