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Melodys Ring

[ohne Gattungsbezeichnung]


Musik von Birger Heymann und der Rockband 'No Entry'
Texte von Volker Ludwig

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 20. Oktober 2000 
Grips-Theater, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Bettina Koch
  • Regie: Rüdiger Wandel
  • Choreographie: Annette Reckendorf
  • Bühne Mathias Fischer-Diskau
  • Kostüme: Barbara Kremer

 

Besetzung:  

  • Blinder / Tourist / Mann mit Wurstbrot / 1. Polzist: Thoma Ahrens
  • Mujo / Lover/ u.a.: Falk Berghofer
  • Hassan / Politiker / Tourist / u.a.: Frank Engelhardt
  • Melodys Mutter / Natascha / Mandys Mutter / u.a.: Michaela Hanser
  • Marie / Tina / Touristin / Bayerin / Mandy / u.a.: Katja Hiller
  • Chilli / Maria / u.a.: Angret Holicki
  • Viktor / Loser / Hung Dung (Sohn von Lei Mingh) / u.a.: Rüdiger Klink
  • Kellnerin / Lei Mingh / Frau Rauhfuss / u.a.: Claire-Yvonne Kremp
  • Tourist / Siegfried Kowalski / 2. Polizist / u.a.: Dietrich Lehmann
  • Melody: Regine Seidler
  • Murat / Reiseleiter / Motorradfreak / Vormund Bunke / u.a.: Jörg Westphal

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 20. Oktober 2000 Grips-Theater, Berlin

 

 

 

Inhaltsangabe


"Der "Neuberlinerin" Melody kommt nach einem Einkaufsbummel mit ihrer Mutter ihr Ring abhanden. Es beginnt eine abenteuerliche Jagd quer durch den multikulturellen Trubel Berlins, in deren Verlauf "Melo" Menschen verschiedenster Couleur trifft, neue Freunde findet und vor allem Mujo, einen Flüchtlingsjungen aus Bosnien kennen und lieben lernt. Als Mujo, dem die Abschiebung droht, von der Polizei aufgegriffen wird, inszeniert Melo mit ihren neuen Freunden eine wahnwitzige Rettungsaktion, bei der allerdings alles ganz anders kommt, als sie es sich vorgestellt hat... Was ihr bleibt, sind die Begegnungen mit einer Menge spannender Menschen, die ihren Horizont erweitern und ihr helfen, sich selbst und ihre Haltung zu verändern: gegenüber Fremden - und gegenüber ihrer Mutter."

Verlagsangaben von Felix Bloch Erben, Berlin, 2022.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Die Zuschauer hingegen (er)kennen ihr Berlin ganz genau. Da sind die muffeligen Polizisten, die neugierigen Touristen und 'nörgelnde Seniorinnen'. Das Grips-Theater ist ein Seismograph der Berliner Gesellschaft. Volker Ludwig - ein passionierter Hauptstädter - zeichnet ein genaues Sittengemälde Berlins. Als Reminiszenz an seinen größten Hit 'Linie 1' lässt der Autor eine Szene in der U-Bahn spielen. Statt Punks wie anno 1986 hängen dort nun Politiker und Businessmänner herum. Statt BZ zu lesen, telefonieren die Fahrgäste mit dem Handy.

Was sich gegenüber der Zeit von 'Linie 1' nicht geändert hat, sind offenbar die Probleme der Jugendlichen [...] Volker Ludwig hat den Jugendlichen ihren Slang abgelauscht, ist allerdings mit einigen Worten in den Achtzigern stecken geblieben. Dem Vergnügen am Zusehen tut das dennoch keinen Abbruch."

dk: Melodys Ring - das Musical. In: Welt am Sonntag, 22. Oktober 2000.

 

 

"14 Jahre nach 'Linie 1', dem Musical-Welthit aus Berlin, haben sich die Väter des Erfolgs, Birger Heymann (Musik) und Volker Ludwig (Texte), wieder zusammengetan und für ihr weltberühmtes Jugendtheater 'Linie 2' geschrieben.

Das heißt in Wahrheit zwar 'Melodys Ring', spielt sich aber im Einflussbereich der West-Ost-Bahn 'Linie 2' ab, was die Fans zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Diesmal verläßt das Musical jedoch den Untergrund, tummelt sich in S-Bahnhöfen (Treptower Park), auf öffentlichen Plätzen (Breitscheidplatz), doch die guten alten rollbaren U-Bahn-Bänke kommen auch wieder ausgiebig zum Einsatz.

[...] Die Inszenierung von Rüdiger Wandel hält sich an die bewährte Grips-Einfachheit, das erleichtert blitzschnelle Orts- und Szenenwechsel. Und Komponist Birger Heymann hat wieder ohrwurmfähige Lieder geschrieben. Die Fans quittierten jeden rockigen Song, jeden Rap, jeden Riff mit Pfiffen und Applaus. Berlin hat einen neuen Hit und es ist wieder selbst der Star."

Martina Kadow: Wir haben einen neuen Musical-Star - Berlin. Welturaufführung im Grips-Theater. In: BZ, Berliner Zeitung, 23. Oktober 2000, Seite 23 Kultur.

 

 

"Es ist eine wunderbare und unterhaltsame Unterrichtseinheit für den Gutmenschen-Nachwuchs. Vor allem das Programmheft ist zu empfehlen, in dem sämtliche Themen des Stückes noch einmal schön aufbereitet, repetiert werden, mit passenden Fotos und gut ausgesuchten Texten. Aber auch, wenn man aus dem Programmheft alle Lerninhalte entnehmen kann, lohnt sich doch der Besuch einer Aufführung. Denn das Grips-Ensemble spielt, singt und tanzt auch den letzten Quatsch mit einem Riesenspaß, mit Schwung und Schmiß und leuchtenden Augen.  Das vermuten wir jedenfalls. 'Melodys Ring' ist ja nicht der letzte Quatsch, auch nicht der vorletzte. Aber sehr, sehr weit davon entfernt ist die Geschichte nun auch wieder nicht. Andererseits ist es ja viel wichtiger, was man aus ihr lernt. Und daß sie Selbstbestätigung schenkt.

[...] Hier noch einmal die Checkliste: Ausländerfeindlichkeit, Abschiebung - speziell von Kindern ohne Elternbegleitung, das multikulturelle Berlin, Beamtenwillkür, erste Liebe, peinliche Mütter, die sich in alles reinhängen. Letzteres ist das am besten behandelte Thema des Stückes: aufmüpfige Sprüche und aufrichtige Anhänglichkeit sind hier manchmal nicht auseinanderzuhalten. Mit dieser kleinen Ambivalenz gaben sich das Grips und seine Gemeinde diesmal zufrieden und machten sich ansonsten mit einigen mehr oder weniger kabarettreifen Kalauern sowie gewohnt solider Musik (von Birger Heymann) einen schönen Abend."

Monika Osberghaus: Berlin, du hast es bunter. Ein schöner Abend für das Grips-Theater und seine Gemeinde: 'Melodys Ring'. In: FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Oktober 2000.

 

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Melodys Ring". Original Grips-Cast, 2000. Grips Theater (indigo). (1xCD).

 

DVD / Video

  • "Melodys Ring". Live-Mitschnitt aus dem Grips-Theater, Berlin. (1xDVD).

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Melodys Ring". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 24. Februar 2022.