Meine Stille Nacht

Inszenierung

Uraufführung: 24. November 2018 
Felsenreitschule, Salzburg, Österreich

• Musikalische Leitung: John Debney / Robin Davies
• Regie: Andreas Gergen
• Choreographie: Kim Duddy
• Bühne und Videodesign: fettFilm
• Kostüme: Regina Schill
• Chor: Stefan Müller

Besetzung:  

• Justin: Dominik Hees
• Elisabeth: Milica Jovanović         
• Großvater: Kurt Pavel Fieber    
• Elliott: Marco Dott         
• Laura / Musical-Ensemble: Eleonora Talamini   
• Bruno: Noah Obermair / Leonhard Radauer
• Justins Mutter / Musical-Ensemble: Christine Rothacker            
• Justins Vater: Michael Schober
• Hans: Sascha Oskar Weis †        
• Baronin: Bettina Mönch / Franziska Becker       
• Sam: Julius von Maldeghem / Fabio Ziegler
• Mira: Elisa Afie Agbaglah            
• Amal: Benjamin Aster / Leonhard Radauer
• Vi: Ivan Vlatković
• Dom: Savio David Byrczak
• Johanna: Melanie Maderegger / Franziska Stebler
• Junger Justin: Elias Karl / Paul Stein
• Junge Elisabeth: Flora Menslin / Maria Straßl
• Musical-Ensemble: Genia Maria Karasek / Oliver Mülich / Stefan Schmitz / Philipp Andreas Sievers / Dominik Tiefgraber
• Ballett-Ensemble: Naila Fiol / Gabrielly Juvêncio / Mikino Karube / Karine de Matos / Diego da Cunha / Lucas Leonardo / Paulo Muniz / Pedro Pires  
• Orchester Mozarteumorchester Salzburg          
• Chor Chor des Salzburger Landestheaters / Kinderchor Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor

Premierenchronik

Anmerkung: In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln. Ein Auftragswerk des Landes Salzburg.

Inhaltsangabe

"Das Bühnenstück „Meine Stille Nacht“ erzählt aus acht verschiedenen Perspektiven der Protagonisten von dieser An­näh­erung an das Weihnachtsfest. Je näher es rückt, desto mehr verweben sich die Schicksale der beteiligten Menschen: Muss Justin, der im Elektromarkt Überstunden macht, alleine feiern? Wird Elisabeth in der Musik ihre große Liebe finden? Wird Amal überhaupt je eine Familie haben? Und was hat die Baronin damit zu tun?

[...] Das Musical Play ist keine historische Aufarbeitung der Entstehung des Liedes, sondern ein Stück, das sich von der Friedensbotschaft des Weihnachtsliedes und deren Kraft inspirieren lässt und eine moderne Geschichte vom ewigen Wettstreit zwischen Innovation und Tradition erzählt, in der auch alternative Modelle des Zusammenlebens ihren Platz haben."

Quelle: Homepage des Landestheaters Salzburg [https://www.salzburger-landestheater.at/de/produktionen/meine-stille-nacht.html?m=228, aufgerufen am 13. Juli 2021].

Kritiken

 
"Die gute Nachricht zuerst: Es gibt kein Sakrileg. Tatsächlich hat "Meine Stille Nacht" auf den ersten Blick sehr wenig mit der titelgebenden Weise gemeinsam. Erst auf den zweiten öffnen sich subtile Referenzen, die das berühmte Weihnachtslied in die Gegenwart holen. Es sind die Werte von Frieden, Freude und Nächstenliebe, die der Klassiker von Joseph Mohr propagiert und dem sich auch Libretto und Liedtexte von "Meine Stille Nacht" verschrieben haben.

[...] Zugegeben, "Meine Stille Nacht" ist eine kleine, aber feine Musical-Romcom - also, eine Romantische Komödie -, auch wenn für die volle Dosis Glücksgefühle noch etwas mehr an der Dramaturgie-Schraube gedreht werden könnte.

[...] Wohlgemerkt, Musical made in the USA. Das heißt, dass bei "Meine Stille Nacht" mit hollywoodreifen Szenen nicht nur gekleckert, sondern geradezu geklotzt wird. Dafür wäre im Stammhaus zu wenig Platz gewesen. Ensemblereiche Tanzszenen prägen die temporeichen Choreographien von Kim Duddy, die sich dafür auf das Ballett-Ensemble verlassen darf. Das wird gleichzeitig von Sängern unterstützt. In Kombination mit den farbenprächtigen Kostümen (Regina Schill) entsteht ein buntes Musical-Spektakel, das jeder Hollywood-Show Konkurrenz machen könnte."

Veronika Zangl: Ein Lied geht um die Welt. Salzburgs neues Musical "Meine Stille Nacht" feiert Uraufführung. In: blickpunkt musical, Ausgabe 98, 01/2019 Januar - März 2019, 38-40.

"Kritik gab es im Vorfeld zum 200-Jahr-Jubiläum des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ zuhauf. Nicht nur daran, dass das Salzburger Landestheater ein amerikanisches Team mit der Konzeption eines „Stille Nacht“-Musicals beauftragt hat. „Stille Nacht“ und Hollywood, das passte vielen Salzburgern nicht. Auch war die Sorge groß, das Lied würde bei unzähligen Veranstaltungen für russische, asiatische oder amerikanische Besuchergruppen in Grund und Boden gedudelt und durch Kitsch und Kommerz seinen Zauber verlieren. Doch wie sich jetzt zeigt, waren diese Sorgen unbegründet. Das Musical ist zwar phasenweise süßlich und vorhersehbar, im Grunde aber gesellschaftskritisch. Und es erzählt nicht die Entstehungsgeschichte nach, sondern überträgt die Sorgen und Nöte der damaligen Gesellschaft in die heutige Zeit. Das funktioniert gut."

Annette Schwesig: 200 Jahre "Stille Nacht". In: Stuttgarter Nachrichten, 8. Dezember 2018.

"So sehr die Musik oft an Film-Soundtracks erinnert, so sehr ähnelt die Bühne der Salzburger Felsenreitschule einem Breitwandkino. Das fettFilm-Team baute dafür riesige bewegliche Leinwände, auf deren Rückseiten sich die verschiedenen Schauplätze befanden.

[...] Mit fast drei Stunden (inklusive Pause) war der Abend um einiges zu lang, man hätte den Rotstift nicht nur ansetzen können, sondern auch sollen. Aber man muss dem Intendanten des Landestheaters Carl Philip von Maldeghen, und allen Kreativen zugutehalten, dass sie mit "Meine Stille Nacht" ein modernes Weihnachtsmusical geschaffen haben, das trotz des Salzburger Lokalkolorits auch für andere Theater mit weniger Bombast spielbar wäre - das Premierenpublikum honorierte jedenfalls die Bemühungen aller Beteiligten mit Standing Ovations und lang anhaltendem Applaus."

Klaus-Dieter Kräft: Meine Stille Nacht. Bombastischer Aufwand für ein modernes Weihnachtsmusical. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 194, Dezember 2018 / Januar 2019, Seite 12-13.

Kommentar

 
Die Jury des Deutschen Musical Theater Preises 2019 hat in Hamburg einen Sonderpreis der Jury für die „Meine Stille Nacht“-Kids vergeben, um deren außergewöhnliche Leistung als jugendliche Darsteller herauszuheben.

Empfohlene Zitierweise

 
"Meine Stille Nacht". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. Juli 2021.