Mein Name ist Eugen
Musical
Buch, Musik und Arrangements von Roman Riklin
nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Schädelin
Inszenierung
Uraufführung: 5. März 2016
MAAG Halle, Zürich, Schweiz
- Musikalische Leitung: Roman Riklin
- Regie: Dominik Flaschka
- Choreografie: Jonathan Huor
- Bühne: René Ander-Huber / Simon Schmidmeister
- Kostüme: Kathrin Baumberger
- Maske: Ronald Fahm
- Puppenbau & Puppenspiel-Coaching: Delia Dahinden
- Lichtdesign: Tobi Moosmann / Gerry Sterchi
- Videoprojekttionen: Julia Morf
- Sounddesign: Gögs Andrighetto
Besetzung:
- Eugen: Jan Simon Messerli
- Wrigley: Dellio Malär
- Eduard: Sebastian Muri
- Bäschteli: Remo Traber
- Herr Stalder / Fritzli Bühler / Fährmann / Baron: Eric Hättenschwiller
- Lehrer Klameth / Pfadiführer Tutti / Tessiner Polizist / Feuerwehrkommandant: Peter Zgraggen
- Herr Pfister / Polizist Bühler / Kondukteur / Mann im Boot / Cover: Herr Stalder / etc.: Roman Fischer
- Alternate: Herr Pfister etc. / Cover: Herr Stalder etc.: Christian Knecht
- Frau Pfister / Tante Melanie: Cécile Gschwind
- Frau Stalder / Museumswärterin Küpfer / altes Tessiner Fraueli: Angela Hunkeler
- Wale / Amand / Pfadfinder / Cover: Bäschteli: Yves Ulrich
- Kätheli / Prinzessin / Pfadfinder: Naemi Mettler
- Böhni / Friedrich: Pascale Sauteur
- Sikki / Pfadfinder / Cover: Eglikurt etc. / Dance-Captain: Gianmarco Rostetter
- Eglikurt / Pfadfinder / Cover: Eugen: Stephan Luethy
- Schüler / Pfadfinder / Cover: Wrigley/Sikki etc.: Jeremy Müller
- Schüler / Pfadfinder / Cover: Eduard/Eglikurt etc.: Dominic A. Hurni
- Schüler / Pfadfinder / Cover: Kätheli etc. / Böhni etc.: Myriam Mazzolini
- Walk-in Cover: Lehrer Klameth etc. / Herr Pfister etc.: Marius Hatt
- Walk-in-Cover: Frau Pfister etc./Frau Stalder etc.: Heidy Suter
- Walk-in-Cover: Wale / Armand / Pfadfinder etc.: Adriano Piccione
Premierenchronik
CH | UA | 5. März 2016 | MAAG Halle, Zürich |
Inhaltsangabe
"'Mein Name ist Eugen. Das sagt genug, denn eine solche Jugend ist schwer' So beginnt das Buch von Klaus Schädelin, in dem der 13-jährige Eugen in unbedarftem Aufsatzstil seine Sicht aufs Leben in Worte fasst. Und ebenso beginnt das Musical von Roman Riklin und Dominik Flaschka. Sie verleihen Eugen und seinen Freunden Wrigley, Eduard und Bäschteli eine Stimme und erzählen die witzige und herzerwärmende Lausbubengeschichte mit fetzigen Songs und bewegenden Balladen. Eine packende Inszenierung, welche die ganze Familie in den Bann zieht. Eugen berichtet vom schweren Schicksal eines 13-Jährigen, den die Erwachsenen partout nicht verstehen wollen. Seine Gschpänli und er sind der festen Überzeugung, dass sie brave Buben und die teils fatalen Folgen ihrer Streiche eine schicksalhafte Kette von unglücklichen Ereignissen sind, für die im Grunde die Erwachsenen die Verantwortung tragen. Eugen und seine Freunde wohnen in der Herrengasse in Bern, und sie stellen dort so ziemlich alles an, was 13-jährigen Lausbuben als Streich in den Sinn kommen kann. Nichts ist vor den unternehmungslustigen Schlingeln sicher: weder das aus dringenden Gründen entwendete Sonntagskleid von Tante Melanie noch die ehrwürdige Ritterrüstung samt Helm im historischen Museum. Trotz der Schelte der Eltern und der Drohung, dass sie ins Internat verfrachtet werden könnten, schwören die vier, dass sie für immer Lausbuben bleiben wollen, wie ihr grosses Vorbild Fritzli Bühler, der König der Lausbuben, der es mittlerweile sogar bis nach Zürich geschafft hat. Leider stellt sich aber auch das Pfadilager jenseits des Gotthards als schikanöse Veranstaltung heraus, wo abermals nur die Erwachsenen über die Schicksale der braven Buben entscheiden. Kurzerhand entschliessen sie sich, zu türmen und auf eigene Faust nach Zürich zu reisen, um Fritzli Bühler aufzusuchen, der bestimmt weiss, wie man es vermeidet, ein freudloser Erwachsener zu werden. 8 Während die vier Ausreisser quer durch die Schweiz radeln und von der Polizei gejagt werden, hinterlassen sie da und dort ihre Spuren. Als sie endlich in Zürich ankommen, läuft die Geschichte aber vollends aus dem Ruder..."
Veranstalterangaben, 2016.
Kritiken
"Ricklin lässt die Buben natürlich in ihrem heimischen Dialekt sprechen, wobei für alle, die nur des Hochdeutschen mächtig sind, sich Berndeutsch wie eine Hardcore-Variante des Schwyzerdütschen anhört und nahezu unverständlich ist - aber das einheimische Publikum hat sich gut amüsiert, von daher kann man wohl davon ausgehen, dass der humorvolle Ton der Vorlage gut getroffen wurde.
Riklin hat eine eingängige Partitur geschaffen, die zwar keine Ohrwürmer hervorbringt, aber die jeweiligen Situationen stimmig einfängt. Dominik Flaschkas temporeiche Inszenierung lässt immer wieder Anklänge an andere Musicalerfolge durchscheinen: Die Drachen in der Eröffnungsnummer erinnern wie das Federvieh ein klein wenig an 'Lion King', die Handpuppen, mit denen alle Erwachsenen dargestellt werden, sind ganz klar 'Avenue Q' und das wütende Stampfen im Song 'Mit dryzäh Jahr' könnte auch aus 'Spring Awakening' stammen. Wenn der erste Akt noch flott dahingeht, zieht sich nach der Pause das Geschehen ein wenig in die Länge, weil immer noch eine weitere Abenteuer-Episode eingeschoben wird, bis die vier endlich in Zürich ankommen. Auch die lang ersehnte Begegnung mit Fritzli Bühler enttäuscht irgendwie, wenn er mit einem Fantasie-Gefährt aus einer Garage angefahren kommt, das prompt auseinanderfällt. Übrigens ist Fritzli Bühler der einzige Erwachsene, der keine Handpuppe ist, sondern real gespielt wird (Eric Hättenschiler)."
Klaus-Dieter Kräft: Mein Name ist Eugen. Amüsante Lausbuben-Streiche auf Schwyzerdütsch. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 178, April/Mai 2016, Seite 8-9.
"Roman Riklin (Musikalische Leitung) und Dominik Flaschka (Regie) lassen im temporeichen Pop- und Rock-Musical, mit viel Gespür für den doppeldeutigen Humor der Originalvorlage, Eugen die Abenteuer der vier Freunde erzählen. Dabei nimmt Roman Riklin die "Ich"-Form sowie den Aufsatzstil eines Schülers des Romans auf. Eugen spricht in Hochdeutsch die überleitenden Texte zu den in Schweizerdeutsch dargebotenenen Gesangs- und Schauspielszenen, welche hervorragend von einer siebenköpfigen Band begleietet werden. Ebenso überzeugend gestalten die neunzehn Darsteller unter der Regie Domink Faschkas die Haupt- und Nebenrollen.
[...] Die Erwachsenen werden von den Darstellenden mit lebensgroßen Puppen (Puppenbau/Puppenspiel-Coaching: Delia Dahinden) gespielt, deren groteske Gesichter abschreckend fratzenhaft wirken. Damit kontrastieren diese ideal mit den lebensfrohen, kreativen Teenagern. Die Puppen verschmelzen mit den Puppenspielenden, sodass man glaubt, sie wären lebendig."
Martina Friedrich: Eine rebellische Jugend. 'Mein Name ist Eugen' in der Maag Halle in Zürich. In: blickpunkt musical, Ausgabe 81, 2/2016 März-Mai 2016, Seite 72-73.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Mein Name ist Eugen". Original Schweiz Cast, 2016. Phonag 0081840PHO (1xCD).
DVD / Video
- "Mein Name ist Eugen". Verfilmung des Kinderbuchs. Euro Video. (1xDVD).
Literatur
- Klaus Schädelin: Mein Name ist Eugen. TVZ Theologischer Verlag, 2003.
Kommentar
Bei der Verleihung des Deutschen Musical Theater Preis 2016 gewann als bester Darsteller in einer Nebenrolle Remo Traber den Preis für seine Rolle des Bäschteli in 'Mein Name ist Eugen'. Die Auszeichnung für die beste Choreografie holte sich Jonathan Huor ebenfalls für das Musical 'Mein Name ist Eugen'.
Empfohlene Zitierweise
"Mein Name ist Eugen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 27. September 2022.