Man klatscht über Margit (Köztünk maradjan)
Musikalisches Lustspiel in drei Akten (4 Bildern)
Musik von Tamás Bródy
Texte von Nikolaus Thót / Stefan Zágon / Georg Denes
Deutsche Übersetzung von Karl Adolf Becsi
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 3. Januar 1960
Kleist-Theater, Frankfurt / Oder, DDR
- Musikalische Leitung: Johannes Häntsch
- Regie: Marianne Daudert
- Bühnenbild: Herbert Michel
- Kostüme: Wolfgang Werwick
Besetzung:
- Margit Balla: Elvira Motz
- Berkesch: Karl-Heinz Winter
- Dani: Alexander Leuschen
- Hedi: Gisela Grube
- Piroschka: Johanna Reiter
- Franz: Peter Moik
- Kallosch: Herbert Cap
[ohne Rollenbezeichnung]:
- Gerda Will
- Fred Kersten-Kirchhoff
- Käte Pingel
- Erwin Kowalzig
- Wolf-Dieter Voigt
Premierenchronik
HUN | UA | 11. Oktober 1958 | Blaha Luzja Theater, Budapest |
DDR | Dspr. EA | 3. Januar 1960 | Kleist-Theater, Frankfurt / Oder |
Inhaltsangabe
Margit Balla, auf einer Dienstreise unterwegs und deswegen unbedingt auf einen bestimmten Zug angewiesen, setzt sich in Ermangelung anderer, überfüllter Zugabteile in das Sonderabteil für Mütter und Kind. Schon ist das Gerücht einer Schwangerschaft perfekt, da Margit von einer Arbeitskollegin beim Besteigen eben jenes Zugabteils gesehen wurde und die diese 'frohe" Nachricht gleich verbreitet. Dumm nur, dass Margits Verlobter Paul schon seit langer Zeit im Ausland weilt. Noch dümmer, dass Margits Arbeitskollege Dani bei eben jener Dienstreise auch noch das Hotelzimmer direkt neben ihr bezogen hat. Schnell ist für alle klar - die beiden sind ein Paar. Eine Wohnung muss schnell her, geheiratet werden muss auch noch - aber da ist ja auch noch Margits Verlobter Paul!
Klaus Baberg
Kritiken
"Die Deutsche Erstaufführung im Kleist-Theater Frankfurt (Oder) in der Regie Marianne Dauderts blieb auch anspruchsvoller Erwartungen nicht viel schuldig. Das war - von der Klamotte des Drei-Frauen-Streits in Danis Wohnung, die zum Glück abschreckender Einzelfall blieb, einmal abgesehen - regielich durchaus sinnvoll motiviert und schauspielerisch so dezent, unter Verzicht auf jeden albernen Wirkungshunger, serviert, daß man sich dem Spaß kaum zu entziehen vermochte.
[...] Die Autoren beweisen erstaunliche Geschmeidigkeit darin, den Lehrwert des Themas und der Fabel sowie die zeitkritischen Gewichte unaufdringlich mit der Freude an der unbeschwerten szenenischen Situation zu verschmelzen. Diesem sorgsam durchgearbeiteten Stück, das wirklich einmal beherzt ein neues vergnügliches Thema anpackt und seiner scheinbaren Sprödigkeit (wenn es bloß erzählt wird) sprühende Funken auf der Bühne entlockt, hätte eine großzügiger angelegt Musik besser entsprochen, als es jetzt der Fall ist. Dieses Lustspiel hätte durch die notwendige erhöhende Funktion der Musik zur Operette werden können, was sein Nachteil nicht gewesen wäre."
Torsten Marfordt: Im Sonderabteil fing es an. Zeit der musikalischen Lustspiel. In Theater der Zeit, Heft 3/1960, Seite 86-87.
Kommentar
Die Besetzung wurde der seinerzeitigen Presseberichterstattung entnommen und wird, sobald ein Programmheft vorliegt, aktualisiert und ggf. ergänzt oder berichtigt.
Empfohlene Zitierweise
"Man klatscht über Margit". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 22. August 2021.