Liebe im Abseits

Inszenierung

Deutschsprachige Erstaufführung: 16. Januar 1981
Elbe-Elster-Theater (Studio), Wittenberg, DDR

• Regie, Bühnenfassung und Ausstattung: Helmut Bläss

Besetzung:  

• Milada Fialova, Fachschullehrerin: Marina Hagen
• Jitka, ihre Tochter: Carola Bläss
• Vaclav, ihr Stiefvater: Ali Schill / Helmut Bläss
• Franta Sadek, Stürmer bei "Lokomotive": Thomas Müller
• Holoubek, Fachschullehrer: Friedel Weitkamp
• Dr. Kubat, Fachschuldirektor: Erhard Holland-Moritz / Hans-Joachim Müller
• Josef, Vorstandsmitglied von "Slavjo": Rudolf Sültemeyer
• Maria, Vorsitzende von "Lokomotive": Ute Weigand
• Fußballfan: Martina Prinz

Premierenchronik

Inhaltsangabe

"Die reifere Fachschullehrerin (Marina Hagen) hat eine reizende Tochter Jitka (Carola Bläss) und einen schwachen Schüler Franta (Thomas Müller), der als Stürmer-As von 'Lokomotive' wesentlich mehr Dampf aufmacht als Fleiß für die Abschlußarbeiten zu entwickeln. Hinzu kommen heftige Querelen zwischen den Vorstandsmitgliedern zweier rivalisierender Sportklubs, woran die ungleiche Ehe Josefs (Rudolf Sültemeyer) mit Maria (Ute Weigand) scheiterte, weshalb der bedauernswerte Mann nicht nur aus dem gemeinsamen Bett, sondern auch aus der lukullische Genüsse bietenden Küche vertrieben wurde. Aber alles findet sich, wie sich überhaupt alle finden: die Hausherrin und ihr schüchterner Direktor Kubat (Erhard Holland-Moritz), Jitka und der zu großer Lernform auflaufende Franta, Maria und Miladas ungehobelter Stiefvater Vaclav (Ali Schill). Der abgeblitzte Pädagogen-Charmeur Holoubek (Friedel Weitkamp) tröstet sich schließlich mit einem sehr jungen Fußball-Mädchen (Martina Prinz), und der arme Josef wird fürderhin reichlich beköstigt sein."

Matthias Frede: 2:0 für Havlasek! DDR-Erstaufführung des musikalischen Lustspiels "Liebe im Abseits" von Jan Havlasek in Wittenberg. In: Theater der Zeit, Heft 4/1981, Seite 27.

Kritiken

 
"Die durchaus kurzweilige und flotte Inszenierung ist fast eine Soloarbeit des Intendanten Helmut Bläss: Er schrieb die Bühnenfassung nach einer Übersetzung von Wilhelm Ryba, besorgte Regie und Ausstattung, wirkte selbst mit und verfaßte die Liedtexte auf bekannte Polkamelodien (Tonband), weil sich die sentimentale Originalmusik als nur wenig geeignet erwies. Allerdings ergeben sich dabei einige 'Brüche', wenn zu den forschen böhmischen Weisen, die schon vor Beginn der Aufführung (in diesem Fall der dritten) munter durchs Studio schallen, im Text auch mal ernsthaftere Probleme verhandelt werden.

[...] Die amüsierten Zuschauer sitzen rings um die turbulente Szene; Stadionatmosphäre über Lautsprecher. Man spielt auf Tuchfühlung und Tempo, sicher und locker, sängerisch versiert, immer in Bewegung, was sein muß, denn das kleine Studio ist keine Guckkastenbühne. Bläss hat die an sich belanglose Geschichte in kurzer Probenzeit temperamentvoll arrangiert - raumfüllend, gestisch klug bemessen, die Pointen exakt treffend und den Schwank nicht noch überdrehend.

[...] Mit der 'Liebe im Abseits' wird das Elbe-Elster-Theater sein Schwank-Publikum wohl finden, ohne in die Bühnen-Annalen einzugehen. Eine rote Karte jedenfalls ist hier nicht vonnöten."

Matthias Frede: 2:0 für Havlasek! DDR-Erstaufführung des musikalischen Lustspiels "Liebe im Abseits" von Jan Havlasek in Wittenberg. In: Theater der Zeit, Heft 4/1981, Seite 27.

Empfohlene Zitierweise

 
"Liebe im Abseits". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 25. November 2023.