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Liebe stirbt nie (Love never dies)

Musical


Musik von Andrew Lloyd Webber
Songtexte von Glenn Slater
Zusätzliche Songtexte von Charles Hart
Buch von Andrew Llyod Webber & Ben Elton with Glenn Slater & Frederick Forsyth
Deutsche Übersetzung von Wolfgang Adenberg
Orchestration von David Cullen & Andrew Lloyd Webber

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 15. Oktober 2015
Stage Operettenhaus, Hamburg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Bernhard Volk
  • Production Musical Supervisor: Kristen Blodgette
  • Regie: Simon Phillips
  • Associate Director: Gavin Mitford
  • Set und Costume Design: Gabriela Tylesova
  • Associate Costume Designer: Corinne Heskett
  • Design Supervisor: Edward Pierce
  • Choreography: Graeme Murphy
  • Associate Choreographer: Simone Sault
  • Lighting Design: Nick Schlieper
  • Associate Lighting Designer: Chris Twyman
  • Sound Design: Mick Potter
  • Associate Sound Designer: Emma James
  • Producers: Joop van den Enden & Uschi Neuss

 

Besetzung:  

  • Das Phantom: Gardar Thor Cortes
  • Das Phantom (alternierend): Mathias Edenborn
  • Christine Daaé: Rachel Anne Moore
  • Christine Daaé (alternierend): Jazmin Gorsline
  • Raoul Vicomte de Chagny: Yngve Gasoy-Romdal
  • Madame Giry: Masha Karell
  • Meg Giry: Ina Trabesinger
  • Fleck: Lauren Barrand / Sandra Maria Germann
  • Squelch: Paul Tabone
  • Gangle: Jak Allen-Anderson
  • Cover Madame Giry / Ensemble: Alex Avenell / Holly Hylton
  • Cover Gangle / Ensemble: Pieter Casteleyn
  • Cover Fleck / Swing: Mami Iwai
  • Cover Christine Daaé / Swing: Heidi Karlsson
  • Cover Squelch / Ensemble: Björn Klein
  • Cover Raoul Vicomte de Chagny / Ensemble: Robert David Marx
  • Cover Das Phantom / Ensemble: Robert Meyer
  • Cover Meg Giry / Swing: Dörte Niedermeier
  • Dover Gangle / Swing / Dance Captain: Georg Prohazka
  • Cover Meg Giry / Ensemble: Lucina Scarpolini
  • Cover Squelch / Swing: Martin Christoph Rönnebeck
  • Ensemble: Marie-Therese Anselm / Bianca Benjamin / Connor Collins / Tyler Donahue / CJ Field / Anastasia Kutina / Chiara Ludemann / Ulrich Talle / Stef Van Gelder
  • Assistant Dance Captain / Ensemble: Leisha Mollyneaux
  • Swing: Andrea Marchetti / Sean McFadden / Jessie Roggemann / Thomas Schrier
  • Kinderdarsteller: Anton-Johann / Deniz / Elias / Johan Rasmus / Niklas / Rim / Ruben / Theo / Kim Benedikt / Julius Ferdinand

 

 

 

Premierenchronik

GB UA 9. März 2010 Adelphi Theatre, London
AUS EA 28. Mai 2011 Regent Theatre, Melbourne
DK EA 24. Oktober 2012 Det Ny Teater, Kopenhagen
A Dspr. EA 18. Oktober 2013 Ronacher, Wien
D DEA 15. Oktober 2015 Stage Operettenhaus, Hamburg

 

Anmerkung: Die deutschsprachige Erstaufführung im Wiener Ronacher war eine konzertante Aufführung.

 

Inhaltsangabe


"1907, viele Jahre nach den dramatischen Ereignissen an der Pariser Oper.

Das Phantom betreibt auf Coney Island, der glitzernden Welt der New Yorker Vergnügungsparks, eine Vaudeville-Bühne. Doch noch immer hat er den Verlust seiner großen Liebe Christine nicht verwunden. Meg Giry, ehemals Chormädchen an der Parise Oper und beste Freundin von Christine Daaè, ist eine der Attraktionen seiner Bühne. Gemeinsam mit ihrer Mutter, Madame Giry, war sie dem Phantom bei seiner Flucht aus Paris behilflich und Mme. Giry führt für ihn das Theater und die Geschäfte.

Während Meg nur davon beseelt ist, ob sie 'ihrem Meister', dem Phantom, gefallen konnte, ahnt Mme. Giry Böses. Christine Daaè, mittlerweile Star-Sopranistin von Weltrang, wird für einen Auftritt nach New York kommen. Und Mme. Girys Befürchtungen bestätigen sich: Tatsächlich steckt das Phantom - unter falschem Namen - hinter Christines Engagement. Nichtsahnend landet Christine mit ihrem Mann Raoul und dem zehn Jahre alten Sohn Gustave in New York. Rasch wird klar, dass Raoul sich verändert hat: Aus dem strahlenden jungen Mann von einst ist ein übellauniger Trinker geworden, der das Vermögen der Familie beim Spiel verloren hat und nun hoch verschuldet ist.

Als Christine im Hotel das erste Mal alleine ist, gibt sich ihr das Phantom zu erkennen. Rasch schwelgen die beiden in Erinnerungen an ihre letzte gemeinsame Nach in Paris und enthüllen ein völlig anderes Ende der dramatischen Verfolgungsjagd vor so vielen Jahren. Aber auch Vorwürfe seitens Christine bleiben nicht aus. Sie macht dem Phantom klar, dass es sie nicht einfach 'zurückfordern' könne. Daraufhin droht das Phantom Christine damit, dass ihr Sohn auf Conney Island verloren gehen könne, wenn sie nicht für ihn singe.

Meg freut sich, ihre alte Freundin wieder zu sehen, wird aber eifersüchtig, als sie erfährt, dass Christine just an dem Abend, der ihr Durchbruch sein soll, auch auftreten wird. Mme. Giry enthüllt Raoul, wer hinter allem steckt.

Das Phantom zeigt Gustave die dunklen Wunder und berauschenden Illusionen von Phantasma. Rasch erkennen die beiden eine Seelenverwandtschaft. Als das Phantom jedoch die Maske abnimmt und sein entstelltes Gesicht zeigt, läuft Gustave schockiert vor ihm davon. Das Phantom konfrontiert Christine und sie gesteht ihm, dass Gustave sein Sohn ist. Christine muss ihm versprechen, Gustave nie die Wahrheit zu sagen. Gustave soll aber alles bekommen, was das Phantom je geschaffen hat. Mme. Giry hat heimlich mitgehört und ist voller Wut darüber, dass Meg und sie die Früchte ihrer Arbeit an Christine und ihren Sohn verlieren sollen.

Meg trifft Raoul, der die Nacht in einer Bar durchzecht hat. Sie beschwört ihn, mit seiner Frau abzureisen, sie am Abend nicht singen zu lassen. Dann konfrontiert das Phantom Raoul und verführt ihn zu einer fatalen Wette: Wenn Christine nicht singt, gewinnt Raoul und das Phantom wird dessen Schulden bezahlen und ihn mit Christine und Gustave gehen lassen. Singt Christine, muss Raoul alleine und ohne Geld abreisen. Raoul ist schockiert, dass das Phantom seine Vaterschaft in Frage stellt. Abends ist Meg tief davon getroffen, dass das Phantom ihren bejubelten Auftritt nicht gesehen hat, weil er 'nur mehr Augen für Christine und seinen Sohn hat', wie ihre Mutter ihr mitteilt. Raoul versichert Christine seiner Liebe und verspricht ihr, sich zu ändern, wenn sie mit ihm komme, ohne aufzutreten. Danach beschwört das Phantom Christine, dass sie sich endlich zu ihm bekennen solle, nur gemeinsam mit ihm könne sie ihre Musik leben. Christine kämpft mit sich, singt aber dann die Arie, die das Phantom für sie geschrieben hat. Raoul verlässt das Theater, hinterlässt Christine nur einen Brief zum Abschied. Dann bemerkt Christine, dass Gustave verschwunden ist und es wird rasch klar, dass Meg ihn entführt hat. Mme. Giry, das Phantom und Christine folgen Meg an den Pier, wo diese - völlig verzweifelt und von Sinnen - droht, Gustave zu ertränken. Plötzlich hält Meg eine Pistole in der Hand und das Schicksal nimmt seinen Lauf..."

Quelle: musicalplanet.net, Onlineportal für Musical & Show im deutschsprachigen Raum [https://www.musicalplanet.net/datenbank/show/liebe-stirbt-nie/], aufgerufen 11. Juni 2024.

 

 

 

Kritiken

 
"In königliches Blau gehüllt steht sie mittig vor einer großen Leinwand, die schimmernde Federstrahlen eines Blauen Pfaus zeigt, ein weißer Spot auf ihrem Gesicht. Schüchtern beginnt sie mit den ersten Zeilen der Strophe. Am linken Bühnenrand schaut ihr das Phantom zu, am rechten ihr Ehemann Raoul. Vor dem letzten Refrain verschwindet der Gatte und gibt sich angesichts der Liebe zwischen dem Phantom und Christine geschlagen. Sie erliegt ihrem Engel der Muse und singt unter bombastischem Sound der knapp 20 Orchestermusiker die letzten Zeilen des Titelsongs. So geht Musiktheater. Nicht enden wollender Applaus ist der Lohn für die Hauptdarstellerin Rachel Anne Moore, aber auch für Regie und Ausstattung. Der Weg dahin allerdings ist lang, teils mit guten Höhepunkten, teils mit nicht so gelungenen Nummern.

[...] Es gibt aber nicht nur Highlights, sondern auch Schwachpunkte: Alle Jahrmarktsszenen sind zwar optisch durchaus opulent, doch musikalisch und inhaltlich bringen sie die Show nicht nach vorne. Natürlich muss der Vergnügungspark gut eingeführt sein, sicherlich braucht es die amüsanten Moment in der tragischen Story, doch diese Szenen sind einfach nicht annähernd so stark wie der Rest des Werks.

[...] Für das Buch sind Andrew Lloyd Webber, Ben Elton und Frederick Forsyth verantwortlich. Die Zuspitzung im zweiten Akt und das dramatische Ende gelingen wirklich gut und mitreißend. Im ersten Teil gab es schon eine Reihe von Änderungen im Vergleich zur Originalproduktion, doch einige Längen bestehen weiterhin. Dagegen kann auch Regisseur Simon Phillips nicht viel tun. Der eigentliche Star der Aufführung ist sicher die Ausstattung (Bühnen und Kostüme. Gabriel Tylesova; Licht: Nick Schlieper). Jede Szenen hat eine andere Optik. Der Jahrmarkt ist bunt und verspielt, die Gemächer des Phantoms düster. Immer bewegt sich etwas und die schnelle Drehbühne ist im Dauereinsatz. Das sieht toll aus, genauso wie die Kostüme. Das 25-köpfige Ensemble ist stimmig und fantasievoll eingekleidet, so dass es mit dem Bühnenbild eine schöne Einheit bildet.  [...] Das Stage Entertainment das Stück nach Deutschland bringt, ist durchaus mutig, da es international so wenig erfolgreich war."

Thorsten Wulf: Liebe stirbt nie - Phantom II. Deutschland-Premiere von Andrew Lloyd Webers 'Phantom'-Sequel. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 176, Dezember 2015/Januar 2016, Seite 4-7.

 

"Andrew Lloyd Webber hat für diese Fortsetzung brillante Musik geschrieben: große, leidenschaftliche Balladen für die beiden Hauptfiguren, beschwingte Vaudeville-Nummern, mit denen er genau den richtigen Ton für die schlüpfrigen Vergnügungspark-Revuen trifft, aber auch einige eingängige rockig-poppige Songs. Der Sound aus dem Graben ist gut, wenn auch nicht überragend. Wie inzwischen bei den Großproduktionen leider üblich, gibt es keinen wirklich üppigen Klang, wie man ihn in vielen Staatstheatern doch glücklicherweise immer noch zu hören bekommt, aber das Orchester wird der Partitur gerecht und lässt nicht wirklich etwas vermissen.

[...] Simon Phillips, der eine nahezu identische Inszenierung bereits in Australien auf die Bühne gebracht hat, sorgt auch in Hamburg für eine flüssigen Handlungsablauf. Das Staging passt und die unterschiedlichen, opulenten Bühnenbilder gehen makellos ineinander über, wie man es von einer teuren Großproduktion erwarten darf. In manchen Szenen wirkt das Bühnenbild fast schon ein wenig überladen, so viel wird teilweise aufgefahren. Im Hintergrund sind während des gesamten Stückes Achterbahngerüste und -schienen zu sehen, als eine Art Rahmen für die ständig wechselnden Hauptschauplätze, sei es Megs Revuebühne, Christines und Raouls Hotelsuite oder das Kuriositätenkabinett des Phantoms. Vorne führen noch mehrere Gänge über die Bühne, von denen aus des öfteren die Handlung am Hauptschauplatz kommentiert oder auch nur beobachtet wird. Auch die Kostüme sind reichhaltig und aufwändig gearbeitet. Insbesondere in den Szenen der Freaks, die in Mr. Ys Park präsentiert werden, weiß der Zuschauer kaum, wo er zuerst hinschauen soll.

Die deutsche Übersetzung kann als gelungen bezeichnet werden. Textzeilen wie 'Wer verliert, geht unter' für 'Devil Take the Hindmost' halten sich nicht sklavisch an das Original, lassen sich aber gut singen und transportieren im Zusammenhang den emotionalen Gehalt vollständig weiter. 

[...] Bei manchen lauen Shows rettet ein tolles Finale die Stimmung. Hier ist es genau umgekehrt: Der konstruiert wirkende Schluss will längst nicht so gefangen nehmen wie die großen Gefühle, die zuvor auf der Bühne zu erleben waren. Abgesehen von diesen Unstimmigkeiten ist der Stage Entertainment aber ein wirklich sehenswertes Musical-Drama gelungen. Stücke dieser Kategorie hatten es in der jüngsten Vergangenheit nicht leicht im Kampf um die Publikumsgunst. Man darf gespannt sein, ob die Neugier auf die Fortsetzung vom 'Phantom der Oper' ausreicht, um das Theater auf Dauer zu füllen. Verdient hätte es die qualitativ hochwertige Produktion allemal."

Michael Rieper: Liebe stirbt nie. In: musicalzentrale, Deutschlands größte Musicaldatenbank, 17. Oktober 2015 [https://musicalzentrale.de/87062/liebe-stirbt-nie/], aufgerufen 12. Juni 2024.

 

"Wie die Kinofilme 'Der weiße Hai II' und 'Scream II', die hier nur als typische Beispiele für den Abklatsch von Kassenschlagern erwähnt sein sollen, ist das „Phantom II“ eine extrem schwache Fortsetzung einer bereits im ersten Teil wirren und zudem hinlänglich zu Ende erzählten Geschichte aus der Pariser Oper.

Kurzum: das 'Phantom der Oper' von Andrew Lloyd Webber ist das erfolgreichste Musical der Welt, die Fortsetzung 'Phantom II' ist ein Musical von der Resterampe, das Phantomschmerz erzeugt – in jeder Hinsicht. Das fängt bei der völlig unplausiblen, vom Verlangen nach einer Fortsetzung getriebenen Erzählung nach Motiven des Romans 'Das Phantom von Manhattan' von Frederick Forsyth an und setzt sich nahtlos in der Komposition fort, die im wesentlichen von Zitaten aus dem 'Phantom der Oper' lebt.

Die Produktion der Stage Entertainment im Operettenhaus setzt diese Linie konsequent fort: Mit einer lieblosen Übernahme der schwachen Inszenierung von Regisseur Simon Phillips und der wirren Ausstattung von Gabriela Tylesova aus Australien von 2011, mit denkbar uninspirierten, altbackenen Choreografien und einem mittelmäßig motivierten Ensemble."

Stefan Grund: Phantom II. Hamburger Musical von der Resterampe. In: Welt, 15. Oktober 2015.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Love never dies". Konzept-Album, 2009. Polydor 2724801. (2xCD).
  • "Love never dies". Original Australian Cast, 2011. Polydor / Universal (1xCD).

 

DVD / Video

  • "Love never dies". Original Australian Cast, 2011. Universal. (1xDVD).

 

Literatur

  • Frederick Forsyth: Das Phantom von Manhattan. Roman. Deutsch von Wulf Bergner. Goldmann, 2001.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Liebe stirbt nie (Love never dies)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 12. Juni 2024.