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Kölnisch Wasser

Operette in drei Akten


Musik von Willy Richartz
Text von Charlie Amberg, Herbert Hennies und Otto Daue

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 16. Februar 1950
Aula der Universität (Städtische Bühnen), Köln, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Carl Michalski
  • Regie: Herbert Maisch
  • Bühnenbild: Erich Metzoldt
  • Kostüme: Wera Schawlinsky
  • Chöre: Hans Keller
  • Tänze: Emmy Köhler / Johannes Richter

 

Besetzung:  

  • Paul Femminis: Hans Schanzara
  • Peter, sein Sohn: Hans Markus
  • Annette, seine Tochter: Trude Schneider
  • Settchen, der gute Geist des Hauses: Hermine Ziegler
  • Amandus, ein Buchhalter: Hannes Bosenius
  • Madeleine Violette: Inge Maisch
  • Emil Lingens, Bankier: Alfred Carlos Werner
  • Josef Schmitz, Inhaber eines Modehauses: Karl Raaf
  • Felix, sein Sohn: Dolf Dolz
  • Ein Polizist: Ferdinand Burgwinkel
  • Verkäuferinnen / Gläubiger / Festgäste

 

Tänze:

  • Auftrittstanz: getanzt von den Damen der Tanzgruppe
  • Walzer: Trude Schneider / Heinz Schmiedel / Tanzgruppe
  • Fackeltanz: Traudl Barni / Pauli Bichler / Marianne Evers / Elsa Kirsten / Edith Kosbü-Langer
     

 

 

Premierenchronik

D UA 16. Februar 1950 Aula der Universität (Städtische Bühnen), Köln

 

 

 

Inhaltsangabe


"Das Stück [...] spielt vor 125 Jahren, als die Verbesserung des Aqua admirabilis durch die Zugabe von reinem Alkohol entdeckt worden sein soll. Es ist die frei erfundene Familiengeschichte des ursprünglich italienischen Erfinders Femminis und handelt von der bevorstehenden Pleite des Unternehmens und seiner glücklichen Errettung. Es geht auch um die Preisgabe des geheimen Rezepts des 'Wassers', es geht vor allem auch um die Liebe."

W.J.: Kölnisch Wasser. Uraufführung der Operette von W. Richartz. In: Kölnische Rundschau, 18. Februar 1950.

 

 

 

Kritiken

 
"Im Programmheft wird auf die leichtbeschwingte Heiterkeit hingewiesen, die im Kölnischen Wasser eingefangen seien. Nun, im Text, im Inhalt und auch in der Musik ist davon nichts zu merken. Zäh flüssig nach üblichem Schema quält sich ein geistloser Dialog und eine Dutzendware-Musik (nichts Eigenes, angehört, schwunglos und ledern) dahin und man sehnt sich nach einer wirklich spritzigen Musik, wie in den Divertimentis von Mozart oder humorvollen Musiken von Lortzing oder Nicolai und, um bei der Gattung zu bleiben, mindestens nach Einfällen und Servierungsmethoden, wie sie Kalman, Lehar und Abraham einst zuwege brachten.

[...] Der Regisseur , Generalintendant Herbert Maisch, konnte trotz großartiger Farbfilmrevue-Erfahrung (Bühnenbild - Drehbühne - Erich Metzold, Kostüme Wera Schawlinsky) das fade Stück nicht retten. Carl Michalski leitete straff wie immer das für diese Aufgabe zu bemitleidende Gürzenichorchester. Inge Maisch, Trude Schneider, Hans Marcus, Dolf Dolz, Hans Schanzara und die anderen wurden ihrer Aufgabe gerecht."

Kurt Driesch: Eau de Cologne hochdeutsch und kölsch. Zwei Karnevalsuraufführunge in Köln. In: Volkes Stimme 23. Februar 1950.

 

"Berichten wir vom jüngsten Versuch, der Operette mit Riechwasser und lieblich duftenden Essenzen wieder auf die Beine zu helfen. Willy Richartz heißt diesmal der Arzt, der um eine (ebenso frei wie brav erfundene) Episode aus der Fabrikationsgeschichte des berühmten 'Kölnischen Wassers' einen unverbindlichen Melodienkranz gewunden hat. [...] Freilich bot die magere musikalische Substanz in den herkömmlichen Formen (Walzer, zahmer Fox, Couplet) wenig Anregung zu besonderen Eskapaden.

So blieb uns, nachdem der Komponist und Regisseur sich für den lauten Schlußbeifall bedankt hatten, doch nur ein Hauch arg verdünnten Kölnischen Wassers als Erinnerung... Doch auch dafür war man in Köln schon herzlich dankbar."

Dr. Hannes Schmidt: Kölnisch Wasser - verdünnt. In: Die Welt, Aus dem Kulturleben, Nr. 42, !8. Februar 1950, Seite 7. 

 

"Hat man oft die Rückständigkeit der Operettenmacher getadelt, ihre exotischen Träume und Allerweltsmotive, so ist es hier zu begrüßen, daß ein heimatlicher, kölnischer 'Stoff' gefunden wurde, der drei Akte lang vorhielt, wenn auch der Faden der Handlung zumal im ersten Akt, nur dünn verläuft. Aber ist nicht das Drum und Dran in der Operette das Wichtigste? Jedenfalls wärmt und erfrischt das Thema und die Handlung zeigt die Weltwirkung eines kölnischen Produkts, das zu den Weltwundern der Stadt zählt.

[...] Richartz ist ein Könner, wenn auch nicht ein starker Erfinder in dieser Schlagermusik; sein Orchester klingt gut, obschon nicht immer so duftig wie das Kölnische Wasser, es geht sinnfällig in die Ohren und bleibt vornehm, ohne Mißgetön, auch wenn die neuesten Tanzrhythmen angeschlagen werden. Getanzt wird alles vom Walzer bis zum Samba in diesem Stilpasticcio der leichten Operettenmusik."

W.J.: Kölnisch Wasser. Uraufführung der Operette von W. Richartz. In: Kölnische Rundschau, 18. Februar 1950.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Kölnisch Wasser". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 16. Mai 2025.