Ehrliche Ganoven

Inszenierung

Uraufführung: 5. Juni 1982 
Schauspielhaus, Kiel, Bundesrepublik Deutschland

• Musikalische Leitung der Playbackaufnahme: Hans Rettenbacher vom Orchester "Jerry Mann"
• Regie: Jochen Schenk
• Choreographie: Eva Frank
• Bühnenbild: Wilfried Meyer
• Einstudierung der Gesänge: Stephan Klieme

Besetzung (ohne Rollenbezeichnung):

• Horst Zahn
• Renate Wedemeyer
• Ingeborg Deike
• Günter Könnecke
• Jörn Siemsen
• Wolfgang Reimer
• Hans Hirt
• Günter Blödorn
• Sonja Brehm
• Andrea May
• Katja Grabowski
• Anja Gärtner
• Gaby Scheich
• Elke Siegland

Premierenchronik

Anmerkung: Das Musical "Ehrliche Ganoven" war eine Produktion der Niederdeutschen Bühne, Kiel.

Inhaltsangabe

"Im Sommer 1900, am Rande der „Kieler Woche“, tagt der Kongress der Taschendiebe, die sich auf Einladung des routinierten Langfingers Victor Siebert in dessen Hotel treffen, um ihre etwas aus der Mode gekommenen Gaunertricks den Gegebenheiten der Zeit anzupassen. Victor, der auch die Rückkehr seines Sohnes Martin feiert, von dem er hofft, er sei in Italien zum Meisterdieb ausgebildet worden, erlebt eine herbe Enttäuschung, als sich der „missratene Sprössling“ als ehrlicher Pianist entpuppt. Patty wiederum, die Tochter der berühmten Ex-Diebin Gloria, die jetzt als millionenschwere Witwe der Tugend frönt, möchte gerne in die mütterlichen Fußstapfen treten, was der in die begabte Ganovin verliebte Martin nach heiklen Zwischenfällen erfolgreich verhindert, indem er als Alternative sein Herz als Beute anbietet."

Inhaltsangabe der Sikorski Musikverlage, Berlin.

Kritiken

 
"Mit viel Beifall wurde zum Abschluß der Spielzeit ein vorgezogener Auftakt der 100. Kieler Woche von der Niederdeutschen Bühne der Landeshauptstadt ein neues Musical von Heinz und Hilde Wunderlich mit der Musik von Otto Schütt und Hans Georg Schindler aus der Taufe gehoben. Diese 'Ehrlichen Ganoven', in der Inszenierung von Jochen Schenk werden, so kann man schon heute sagen, noch lange auf dem Spielplan bleiben.

Das künstlerische Gespann Wunderlich/Schütt hat schon mehrfach überzeugend nachgewiesen, daß es durchaus ein niederdeutsches Musical geben kann. So auch jetzt wieder, wo ein inzwischen in Spiel, Gesang und Tanz erfahrenenes Ensemble alle Voraussetzungen mitbrachte, auch das neue Stück zum Erfolg zu führen. In Jochen Schenk vom Ohnsorg-Theater hatten sie außerdem einen erfahrenen Regisseur, der dem Spiel Pep und Drive gab."

Hans-Jochen Beck: Das Treffen der Taschendiebe, 'Ehrliche Ganoven' in der Niederdeutschen Bühne Kiel. In: Lübecker Nachrichten vom 7. Juni 1982.

"Die Musik von Otto Schütt und Hans-Georg Schindler - bekannte Komponisten in diesem Genre - paßt sich den Weisen aus jener Zeit mit einigen Anleihen beim amerikanischen Musical an.

Und so hielten es auch die vielen Mitwirkenden, tanzend, singend, trällernd im Solo, Duett und im Chor. Die Orchester-Begleitung und Umrahmung kam "Playback" aus Lautsprechern nach Aufnahmen mit dem Orchester "Jerry Man" aus Hamburg. Bühnenleiter Heinz Busch hatte die Texte ins Platdeutsche übertragen. Er selbst und viele Darsteller gaben in manchen Szenen Kabinetstückchen volkstümlicher Komik; mit besonderem Beifall bedacht wurde der temperamentvolle "plattdeutsche Italiener" Bruno Giurini, langjähriger Bühnenbildner der Kieler Niederdeutschen."

Alfred Lange: Plattdeutsches Musical uraufgeführt. Kieler-Woche-Ganoven anno 1900. In: Kieler Nachrichten, 5. Juni 1982, Seite 10.

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

Das Uraufführungsdatum (5. Juni) wurde vom Verlag übernommen, obwohl bereits eine Pressekritik der Kieler Nachrichten vom gleichen Tag stammt. Ein etwas früheres UA-Datum kann daher durchaus möglich sein.

Empfohlene Zitierweise

 
"Ehrliche Ganoven". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 22. Juli 2022.