Dörfli-Star

Inszenierung

Uraufführung: 21. November 1984
Bäggli's Swiss Chalet, Zürich, Schweiz

• Musikalische Leitung: Gerry Braukmann
• Regie: Hans Gmür
• Choreographie: Attila Komaromy
• Kostüme: Erna Gmür

Besetzung:  

• Nöggi, Wirt im Swiss Chalet: Nöggi
• Dörli Wüst, Serviertochter: Vreni Bieri
• Emmeli, zweite Serviertochter: Trudi Roth
• Schorsch, Kellner: Jörg Kressig
• Lolo Schweizer, Gast im Swiss Chalet: Ursula Schaeppi
• Peter Otto Zumbühl, genannt POZ, Journalist: Walter Andreas Müller
• Orchester René Delfosse mit Mandy Schneebeli

Programmheft zur UA, Zürich 1984

Premierenchronik

Inhaltsangabe

"Die Geschichte von 'Dörfli-Star' spielt an Ort und Stelle, also eben im Swiss-Chalet, das für den Abend vom Beizer Nöggi betreut wird, und das Publikum fungiert gleichzeitig als stimmungsvolle Bühnendekoration. Nöggi möchte seine hübsche Serviertochter Dorli einem einflussreichen Manager als Schlagerdiva schmackhaft machen, Kellner Schorsch und die Managerassistentin Lolo helfen eifrig mit, Dorli in eine attraktive Dolores umzuwandeln - aber die immer hässige Kellnerin Emmeli, auf das hübsche Dorli eifersüchtig, verschwört sich mit dem Boulevard-Reporter Poz, um die Sache zu hintertreiben und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dabei entwickelt sie sogar mediale Fähigkeiten, denen Nöggi seine Zauberkünste entgegensetzt und das schlussendlich alles allseits zufriedenstellend herauskommt, daran besteht von Anfang an kein Zweifel."

sg.: Ein neues Schweizer-Musical. "Dörfli-Star" von Hans Gmür in Bägglis Swiss-Chalet. In: Neue Zürcher Nachrichten, 23. November 1984.

Kritiken

 
"In Bägglis "Swiss-Chalet" [...] geht gegenwärtig allabendlich, ausser jeweils sonntags, ein 'schMaUSICAL' über die Bühne beziehungsweise quer durch das Restaurant. An den Zuschauertischen darf nicht nur gelacht und getrunken, sondern in der Pause, auch gegessen werden. Der zum Musical gegebene und im Preis inbegriffene 'Schmaus' besteht aus einem durchaus honorigen Geschnetzelten und einem Dessert.

[...] Es darf festgehalten werden, dass dem Autor rund um die heitere Handlung, die an und für sich, keinen Eskimo vom Schlitten herunterschlägt, bemerkenswert viele amüsante Formulierungen eingefallen sind, und es wird gekalauert, dass es eine Art hat. [...] Der Einstieg in das vergnügliche Tun wirkte am Premierenabend nicht allzu überzeugend und professionell. Mit zunehmender Dauer aber wurde mit Verve und ansteckender Spielfreude agiert."

su.: Der Dörfli-Star. Lustspiel nach Noten in einem Zürcher Restaurant. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 274, 23. November 1984, Seite 51.

"Umrankt wird diese sympathische, wenn auch nicht gerade weltbewegende Story von allerlei kunterbunten Einlagen mit Gesang, Tanz und viel bodenständiger Musik, nach Kompositionen von Nella Martinetti und Willi Brameshuber von Mandy Schneebeli und dem René-Delfosse-Orchester mitreissenden interpretiert.

Unter der Regie von Hans Gmür zeichnet sich das kleine Ensemble durch viel Schwung und Temperament aus [...]. So handelt es sich bei 'Dörfli-Star' um einen heiter-vergnügten, stimmungsvoll-beschwingten Unterhaltungsabend, der allen Freunden der leichten Muse wärmsten empfohlen werden darf."

sg.: Ein neues Schweizer-Musical. "Dörfli-Star" von Hans Gmür in Bägglis Swiss-Chalet. In: Neue Zürcher Nachrichten, 23. November 1984.

"Gmürs (Sch)m(a)usical lebt vor allem von drei Schauspielern und der lockeren Atmosphäre des Handlungs- und Spielorts. Die drei Bühnenprofis Ursula Schaeppi, Walter Andreas Müller und Trudi Roth füllen ihre etwas mageren Rollen voll aus und packen das Publikum mit ihrer Präsenz. Ursula Schaeppi darf in einer kleinen Revuenummer ihre Verwandlungsfähigkeit unter Beweis stellen - sie entwickelt sich in wenigen Minuten vom Kind zur 90jährigen Oma -, gefällt aber auch in ihren weniger spektukalären Auftritten als Lolo Schweizer hundertprozentig.

Walter Andreas Müller als vifer und etwas skrupelloser Journalist sprüht förmlich von guter Laune und interpretiert das witzigste Lied des Abends - 'Das Boulevardblatt ist die Operette von heute' - auf mitreissende Weise. Trude Roth schliesslich gibt sehr komisch die abgestellte Servierdüse Emmeli: vom Gesicht bis zur Haltung eine fleischgewordene Spielverderberin.

[...] Die Schwäche am 'Dörfli-Star' ist die Geschichte, die nicht recht zu fesseln vermag. Sie gibt einen zu dünnen roten Faden für einzene unterschiedlich gelungene Szenen, Gags und Musicalsongs ab, die der Autor als sein eigener Regisseur aber sehr zügig mit wohltuender Selbstironie und kurzweilig inszeniert hat."

tdv:: (Sch)m(a)usical im Zürcher Niederdorf. Hans Gmürs "Dörfli-Star" in Bägglis Swiss Chalet. In: Zürichsee-Zeitung, 23. November 1984.

Empfohlene Zitierweise

 
"Dörfli-Star". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 1. August 2023.