Das Molekül
Musical in zwei Akten
Buch, Songtexte und Musik von William Ward Murta
Deutsche Übersetzung (Buch) von Thomas Winter
Deutsche Übersetzung (Gesangtstexte) von William Ward Murta und Constanze Grohmann
Inszenierung
Uraufführung: 19. Mai 2017
Stadttheater, Bielefeld, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: William Ward Murta
- Regie: Thomas Winter
- Bühne und Kostüme: Ulv Jakobsen
- Choreographie: Frank Wöhrmann
- Videos: Konrad Kästner
- Licht: Johann Kaiser
- Sound Design: Thomas Noack / Falko Heidemann
- Chöre: Hagen Enke
Besetzung:
- Craig Venter / Linus Pauling: Thomas Klotz
- Maurice Wilkins / Mike Hunkapiller / Gregor Mendel / Erwin Chargaff / Bob: Alexander Franzen
- Odile Crick / Bernadine Healy / Emma Darwin / Florence Durham / Alice: Carolin Soyka
- James D. Watson / Charles Darwin / Carl Wilhelm von Nägeli / José Raoul Rodriguez / Cecile: Carlos H. Rivas
- Francis Crick / Francis Collins / William Bateson / Sir William Lawrence Bragg: Veit Schäfermeier
- Rosalind Franklin / Claire Fraser / Beatrice Bateson / Phoebe (Phoebus Levene) / Carol: Roberta Valentini
- Bielefelder Opernchor
Roberta Valentini. Foto: (C) Bettina Stöß |
Premierenchronik
D | UA | 19. Mai 2017 | Stadttheater, Bielefeld |
Inhaltsangabe
"[...] das neue Bühnenwerk aus der Feder von Bielefelds Musicalspezialisten William W. Murta widmet sich einem durchaus ernstzunehmendem Thema: Die sensationelle Entschlüsselung der DNA Anfang der 1950er-Jahre und die Entwicklung der Gentechnologie rund ein halbes Jahrhundert später. Genauer gesagt: den Menschen, die hinter dieser Forschung steckten. Die Visionen verfolgten, dabei von Liebe, Hass, Eitelkeiten, Vorurteilen und Ängsten abgelenkt wurden und neben bahnbrechenden Entdeckungen auch Fehlentscheidungen trafen. Nicht untypisch für das Bühnenpersonal eines Musicals. Bei Das Molekül klingen ganz en passant Themen an, die nach wie vor brisant sind: Was bedeuten diese Entdeckungen für die Menschheit? Medizinischen Fortschritt? Bessere Krimis? Oder gehen sie doch einen Schritt zu weit in die ethische Grauzone, Stichwort »Der Mensch als Bausatz«?"
Homepage des Stadttheater Bielefeld, www.theater-bielefeld.de/veranstaltung/das-molekuel.html [aufgerufen: 22. Juni 2021]
Veit Schäfermeier, Carolin Soyka und Carlos Horacio Rivas. Foto: (C) Bettina Stöß |
Kritiken
"Die Inszenierung von Thomas Winter spielt auf einer Drehbühne (Ausstattung: Ulv Jakobsen), die in eine große und zwei kleinere Spielflächen eingeteilt ist. Die kleineren deuten das jeweilige Jahrzehnt an, die große Fläche ist neutral gehalten und dient vor allem den größeren Szenen, in denen auch der Opernchor zum Einsatz kommt. Die Kostüme sind dezent in dem jeweiligen Jahrzehnt verortet.
Musikalisch ist das Werk bei den Bielefelder Philharmonikern bestens aufgehoben. Gehalten ist es im Broadway-Stil, es gibt eine Reihe von Duetten und Terzetten sowie immer wieder sehr gelungene Underscores. So etwas wie einen im Ohr bleibenden Hit bietet dieses Musical allerdings nicht.
[...] Szenisch und musikalisch ist das Stück wie eine Doppelhelix aufgebaut. Beide Erzählstränge fließen ineinander und drehen sich immer wieder um sich selbst. Von der ursprünglichen Idee, beide Geschichten nacheinander zu erzählen, nahm Murta Abstand und schaffte so eine äußere Form, die dem Inhalt folgt, was handwerklich bestens gelungen ist."
Thorsten Wulf: Das Molekül. Die Entschlüsselung der DNA und die Entwicklung der Gentechnologie als Musicalstoff. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 186, Augst/September 2017, Seite 28-29.
"Ohne Frage ist das herausragendste Ereignis des Abends die Musik von William Ward Murta, seine vom Bau des Moleküls inspirierte Komposition, die gekonnte Instrumentierung, bei dem die Instrumente virtuos zusammenwirken, Bläser herausklingen, umhüllt vom philharmonischen Klang der Streicher des hervorragend musizierenden philharmonischen Orchesters. Im großen Broadway- Sound ließ es Leonard Bernstein, Frederick Loewe, aber auch Prokovjev assoziieren und überraschte manchmal auch mit einem humorvollen "Into the Woods"-Zitat oder ein bisschen "Bolero" von Ravel. Ein Ausnahmetalent!
Seinen Musicaldarstellern hat Murta die Songs auf den Leib geschrieben. Mit musikalischer Wucht und virtuoser Spielweise switchen sie zwischen den Rollen und den Jahren hin und her. Es beginnt eine Zeitreise...
[...] Das Abenteuer Forschung ist das große Thema des Musicals "Das Molekül". Und der Mensch ist nicht zu stoppen! Mit kreativer musikalischer Gewalt hat uns das William Ward Murta spüren lassen und aufgezeigt. Und was wir nicht verstanden haben, hat uns trotzdem berührt."
Hartmut H. Forche: Abenteuer Forschung pur in Bielefeld. Uraufführung von "Das Molekül", ein Wissenschaftsmusical von William Ward Murta. In: blickpunkt musical, 04/2017, Juli-September 2017, Seite 8-10.
"Wards "Molekül" - eine ambitionierte, verbesserungswürdige Uraufführung."
Johannes Vetter: Wettlauf durch die Biochemie-Historie. Diskussionswürdige Uraufführung: Wiliam Ward Murtas Musical "Das Molekül" unter der Leitung des Komponisten am Theater Bielfeld. In: Westfalenblatt, Seite Kultur/Medien, 22. Mai 2017.
Thomas Klotz und der Bielefelder Opernchor. Foto:(C) Bettina Stöß
Kommentar
Das Musical "Das Molekül" war ein Auftragswerk des Theaters Bielefeld.
Empfohlene Zitierweise
"Das Molekül". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 22. Juni 2021.