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Cyrano (Cyrano z předměstí)

Rockmusical nach Edmond Rostand


Musik von Pavol Hammel & Marián Varga
Gesangstexte von Ján Štrasser & Kamil Peteraj
Libretto von Alta Vášová
Deutsche Übersetzung (Buch) von Hans Hermann Krug
Deutsche Übersetzung (Liedtexte) von Kurt Demmler

 

 

Inszenierung


DDR-Erstaufführung: 13. April 1984 
Volkstheater, Halberstadt, DDR

  • Musikalische Leitung: Dieter Schulze
  • Regie: Hans Hermann Krug / Klaus Heydenbluth
  • Ausstattung: Nikolai Sartschadjiew
  • Choreographie: Christel Schröder
  • Chöre: Sebastian Matthias Fischer

 

Besetzung:  

  • Cyrano: Steffen Friedrich
  • Roxana: Sylvia Jagla / Gabi Spuhl
  • Jan: Wieland Müller / Manfred Reich
  • Rudo: Werner Rautenstengel
  • Berta: Käte Neuber
  • Tibor: Matthias Junghans
  • Igor: Norbert Zilz
  • Felix: Janusz Pleban
  • Barfrau: Margarete Steinhäuser
  • Galo: Gunther Henze / Peter Petzold
  • Derma: Hans-Joachim Landow
  • Conferencier: Klaus Heydenbluth / Fritz Wenzel
  • 1. Maler: Francisc Nagy
  • 2. Maler: Nikolai Müller
  • 3. Maler: Ulrich Bodenstein

 

 

 

Premierenchronik

CSZ UA 17. November 1978 Státní divadlo, Brno (Stadttheater, Brünn)
DDR EA 13. April 1984 Volkstheater, Halberstadt

 

 

 

Inhaltsangabe


"Rostands Stück wurde äußerst geschickt nach heute übertragen. Cyrano ist ein rauflustiger, mit einem ungeheuren Zinken, Gesichtserker, Riechorgan ausgestatteter Rockmusiker, dem bei kommerzieller Schmalzmusik konsequent das Blech wegfliegt, der ebenso konsequent lieber erfolglos ist, als sich anzupassen, der unglücklich und scheu die schöne talentierte Sängerin Roxana liebt, und, als diese sich in den ebenso schönen, aber als Komponist und Texter unbegabten Sänger Jan verliebt, seine eigene Liebe verleugnet, seine besten Lieder Jan zur Verfügung stellt, damit dieser vor Roxana damit glänzen und bestehen kann. Roxana liebt Jan durch diese Lieder, und ein bißchen von dem Glanz ihres Glückes strahlt auch auf Cyrano ab. Roxana macht Karriere, erst mit der Band, dann, Jan und die Freunde wegen der zweifelhaft-vorteilhaften Angebote eines Managers im Stich lassend, allein.

Jan setzt seinem Leben ein Ende, als er begreift, daß Roxana nie wirklich ihn, sondern immer nur die Lieder Cyranos geliebt hat. Auch Cyrano wird bei einer Schlägerei von Rowdys lebensgefährlich verletzt, er verläßt mit letzter Kraft das Krankenhaus, um sich zu Roxana zu schleppen, die - spät, aber vielleicht nicht zu spät - seine Liebe versteht. Übrig bleibt die Hoffnung, daß Cyrano vielleicht lebend davonkommt."

Elke Schneider: Zeit der langen Anläufe. 'Cyrano', Rockmusical von Alta Vásová/Pavol Hammel/Marian Vargá in Halberstadt. In: Theater der Zeit, Heft 6/1984, Seite 29.

 

 

 

Kritiken

 
"Ein Stück von dem uns seit mehr als 6 Jahren Tonband, Schallplatte, Rohübersetzung aus dem Slowakischen vorliegen, wurde jetzt in Halberstadt zum großen Erfolg! Durch Selbsthilfe und Eigeninitiative. Denn einige nicht unmaßgebliche Leute waren zuvor der Meinung, der Cyrano-Stoff würde auf Unverständnis und Desinteresse der potentiellen jugendlichen Zuschauer stoßen. Wenn ich nun die DDR-Erstaufführung sehe, den 12minütigen Premierenapplaus erlebe, die interessierten Fragen Jugendlicher im Anschluß an die Vorstellung höre, wenn ich bedenke, daß dies ein äußerst praktikables Stück ist, daß ein Originaltonband in guter Qualität vorliegt und als Grundlage für Halb-Playback verwendet werden kann, wenn darauf hinzuweisen ist, daß dies ein Musical ist, das, vielleicht mit Ausnahme einer weiblichen Hauptrolle durchweg mit Sängern und Ballett besetzt werden kann, und man gegenüber stellen sollte, was wir in den letzten Jahren an Musical-Produktionen auf die Beine gebracht haben, dann könnte die Freude von Grimm getrübt werden. Oder ich könnte - wieder einmal - vor Halberstadt den Hut ziehen.

[...] Auf die Musik war ich gespannt, besser gesagt, auf meine Reaktion darauf. Da ich sie vor 6 Jahren zum ersten Mal gehört hatte, wollte ich wissen, ob sie diesen (für die schnelläufige Entwcklung in der Pop- und Rockszene sehr langen) Zeitraum unbeschadet überstanden hätte. Sie hat. Und bezieht ihre Wirkungen aus Kontrasten, thematischem Einfallsreichtum, Sinn für theatralische Vorgänge und Überhöhungen. Da sie - durch die Handlung bedingt - oft (im Klub, beim Rockfestival etc.) in ihrer direkten Unterhaltungsfunktion belassen wird, und erst in zweiter Linie Transportmittel für Charaktere und Emotionen ist, taucht hier das mitunter beobachtete Problem nicht auf, daß sie etwas leisten soll, wozu sie nicht in der Lage ist. Sie ist auch in gutem Sinne einfach und nachvollziehbar.

[...] Mir gefällt das Stück, und mir gefällt die Aufführung. Da Halberstadt schon manches praktikable Stück entdeckt hat, das dennoch nie nachgespielt wurde, bin ich diesmal zurückhaltender mit Prognosen. Aber ich wünsche diesem 'Cyrano' ein langes Bühnenleben."

Elke Schneider: Zeit der langen Anläufe. 'Cyrano', Rockmusical von Alta Vásová/Pavol Hammel/Marian Vargá in Halberstadt. In: Theater der Zeit, Heft 6/1984, Seite 29.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Cyrano Z Predmestia". Studio-Cast, 1994. Jumbo Records JR 0015 2311. (1xCD).
  • "Cyrano z predmestia [& Ján Štrasser]". Rock Opera. Opus, 1978. (1xLP)

 

Literatur

  • Edmond Rostand. Cyrano de Bergerac. Übersetzung: Ludwig Fulda. Anaconda Verlag, 2012.

 

 

Kommentar

 
Bislang liegt das Programmheft mit der Premierenbesetzung nicht vor. Die Angaben werden eingefügt, sobald die fehlenden Unterlagen vorliegen.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Cyrano (Cyrano z předměstí)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 10. Februar 2022.