Cinderella - Wo drückt der Schuh?
Musical
Musik und Liedtexte von Ephraim Peise
Orchestration und Arrangements von Ephraim Peise
Additionla Arrangements von Jens Heuler
Buch von Benjamin Sahler
Basierend auf dem Märchen "Aschenputtel" der Brüder Wilhelm und Jacob Grimm
Inszenierung
Uraufführung: 28. August 2024
Festspielhaus Neuschwanstein, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Jörg Andreas Hilger
- Regie: Dirk Schattner, Benjamin Sahler
- Choreografie: Stefanie Gröning, Anna Martens, Alina Groder
- Bühnenbild: Benjamin Sahler (unter Verwendung von Originalbühnenbildern der Produktion "Ludwig2" von Gerd Friedrich)
- Kostüme: Raphaela Dürr, Stefanie Gröning, Roja Grosch
- Licht: Andreas Hönig, Benjamin Sahler
- Video: Steffen Vogel
- Ton: Tobias Gerster, Nicole Martin, Lara Schwung
Besetzung:
- Ella (=Cinderella): Stefanie Gröning
- Kleine Ella: Lea Schmid
- Philippe: Timo Pfeffer
- Prinz André: Daniel Mladenov
- Kleiner Prinz: Giovane Hantke
- Mutter Elodié: Nicole Ciroth
- Eichhörnchen Theophil: Michael Schneider
- Stiefmutter Colette: Julia Haug / Tanja Versal
- Stiefschwester Isabella: Madeline Haipt / Finola Schulze
- Kleine Isabella: Frida Kotissek
- Stiefschwester Catherine: Christina Reuter
- Kleine Catherine: Romina Enzensberger
- König Bernard: Jens Rainer Kalkmann
- Hofmarschall Jean Baptiste: Eike Rücker-Klapper
- Gute Fee: Angelika Erlacher
- Tauben: Anna Martens, Alina Groder
- Kinderdarsteller der Ludwigs Musical Academy Füssen
- Ensemble, Tänzer und Artisten des Festspielhauses Neuschwanstein
V.l.: Madeline Haipt (als Isabella), Christina Reuter (als Catherine), Stefanie Gröning (als Ella) (c) Festspielhaus Füssen / Foto: Michael Böhmländer |
Premierenchronik
D | UA | 28. August 2024 | Festspielhaus Neuschwanstein, Füssen, Bundesrepublik Deutschland |
Inhaltsangabe
"Die junge Ella wächst behütet bei ihren Eltern Philippe und Elodie auf. Schon als Mädchen träumt sie davon, mit dem Schiff zu reisen wie ihr Vater. Diesen Wunsch teilt sie mit dem jungen Prinz André, den sie beim alljährlichen Maifest kennenlernt. Ihm schenkt sie das Segel ihres Holzschiffchens. Dann ändert ein Schicksalsschlag alles: Vater heiratet nach dem plötzlichen Tod der Mutter erneut, doch die Stiefmutter Colette und ihre beiden garstigen Töchter machen Ella das Leben schwer. In der Fasanenfalle des Königs hat sich derweil das Eichhörnchen Theophil verfangen. Ella kann es befreien und die beiden werden dicke Freunde.
Als alle jungen Frauen zum königlichen Ball eingeladen werden, sieht Ella ihre Gelegenheit gekommen, die Welt da draußen zu sehen. Der Prinz sucht eine Frau! Die Stiefmutter Colette sorgt mit einer List dafür, dass Ella nicht mit den anderen zum Ball fahren kann. Unerwartete Hilfe kommt von der guten (aber etwas schusseligen) Fee und Ella gelangt - in eine strahlende Prinzessin verwandelt - zum Schloss, wo sie und der Prinz sich tatsächlich näherkommen.
Doch der Zauber der Fee endet um Mitternacht und die beiden werden getrennt. Bei ihrer Flucht verliert Ella einen ihrer goldenen Schuhe. Wird Prinz André seine Ella wieder finden? Das Schlosspersonal heckt eine waghalsige Idee aus und die aberwitzige Suche nach der Prinzessin beginnt. Derweil schmiedet Colette einen bösen Plan: Ob es ihr gelingt, Ellas Traum vom Glück zu vereiteln?"
(aus: Presseinformation zur Premiere, Homepage des Festspielhauses Neuschwanstein)
Angelika Erlacher (als Gute Fee) (c) Festspielhaus Füssen / Foto: Michael Böhmländer |
Kritiken
"Gewisse Klassiker werden nie alt, egal wie oft man sie erzählt. Immer wieder inspirieren sie neue Bücher, Filme und Theaterstücke. Die Geschichte der Füssener ´Cinderella´ ist eine Mischung aus der 1950er Disney-Filmversion und der bekannten Märchenfassung der Gebrüder Grimm geworden - mit einer Prise eigener Fantasie. [...]
Imposante Requisiten für jede Kulisse bieten Einblick in ein ganzes Königreich: vom Dorf der Bewohner über Ellas Haus mit Essbereich und Küche bis zum zauberhaften Wald und dem Ballsaal des Königs. Durch die choreografische Anleitung von Stefanie Gröning wird das Ganze zu einem großen Getümmel an Freude und Spaß, abgerundet durch fantasievolle Kostüme. Insbesondere die lichtbesetzte Kleidung der Zauberwesen macht den Wald zu einem magischen Ort.
Besondere Atmosphäre schaffen die jungen Akrobatinnen der hauseigenen Füssener ´Musical Academy´. Durch Kunststücke mit Vertikaltüchern schwingen sie sich in die Lüfte und präsentieren sich in artistischen Posen. Auch Lea Schmid und Giovane Handtke sind beeindruckender Teil dieser Academy und stehen als ´Kleine Ella´ und ´Kleiner Prinz´ mit Gesang und Schauspiel solistisch auf der Bühne. [...]
Gesanglich besonders hervorragend ist Julia Haugs Stiefmutter Colette mit ihrer vollen Stimme, sowie Daniel Mladenov als Prinz André. Äußerlich ist er mit vollem, dunklem Bart zwar nicht der typischen Aschenputtel-Prinz, seine Stimme wirkt aber jugendlich und voluminös zugleich. [...]
´Cinderella´ ist ein Musical, das mit Witz und Leichtigkeit punktet und alle Generationen für sich einnimmt. Kinder und Erwachsene werden ihren Spaß an dieser Fassung haben. Und die Lehre eines Märchens bleibt auch hier nicht aus: Du bist etwas Besonderes - genauso wie Du bist!"
Nadine Weiß: Cinderella - Das Musical, Rucke di guh - passt der Schuh? In: Musical Today, Online, 30. August 2024.
"Eine fantastische Darbietung bot sich den Zuschauern [...]. Tosender Applaus und Jubel gab es sowohl während als auch nach der Vorstellung. Und das zu Recht. Ein märchenhaftes Bühnenbild, bunte bis ins kleinste Datail durchdachte Kostüme und Gesang, Tanz und Schauspiel vom Allerfeinsten. [...]
Insgesamt standen 80 Darsteller auf der Bühne, davon waren 23 Kinderdarsteller. Besonders die Rollen der kleinen Ella, gespielt von Lea Schmid, und des kleinen Prinzen André, gespielt von Giovane Hantke, sind bemerkenswert. Sie erzählen den Anfang der Geschichte und zeigen die Leichtigkeit der zwei jungen Träumer. Ihre Abenteuerlust und Sehnsucht nach Freiheit werden im Lied ´Ein Ort in meiner Fantasie´ widergespiegelt. [...]
Die Lieder sprechen auch von Mut und Selbstvertrauen. Denn ´nur wer an Wunder glaubt, kann sie auch erfahren´, hieß es im Lied von der guten Fee. Den Abschluss bildete ein Song des ganzen Ensembles mit ´Bewahre deinen Traum! Er führt dich weiter, ist immer dein Begleiter, hält zu dir.´ Gänsehautmomente blieben da nicht aus. Diese Eigenschaften führen am Ende auch zum Happy End, bei dem der Prinz und Ella wieder zueinander finden."
Maria Saworski: Premiere des Musicals "Cinderella - Wo drückt der Schuh?" in Füssen begeistert das Publikum. In: Der Merkur, Online, 5. September 2024.
"Es war einmal... so fangen ja viele Märchen an. Und wo passt ein Märchen besser hin als in das Festspielhaus Neuschwanstein, das selbst wie ein Märchenschloss erscheint und Blick auf das Märchenschloss Neuschwanstein von König Ludwig II. bietet? Deshalb passt die etwas andere Fassung von ´Cinderella´, dem Aschenputtel, hier auch besonders gut hin. [...]
Beeindruckend sind vor allem die üppigen Bühnenbilder (Benjamin Sahler, unter Verwendung von Originalbühnenbildern der Produktion Ludwig2 von Gerd Friedrich) und die wunderschönen Kostüme von Raphaela Dürr, Stefanie Gröning und Roja Grosch.
Speziell der Märchenwald mit der großen Weide, vielen bunten und leuchtenden Pflanzen und Tieren beeindruckt. Dies wundert aber auch nicht, hat doch das Festspielhaus Neuschwanstein eine der größten und technisch aufwendigsten Bühnen überhaupt und kann neben vielen Licht- und Videoeffekten bei Bedarf sogar mit einem großen See und Springbrunnen auf der Bühne glänzen.
Musik und Liedtexte stammen von Ephraim Peise, der auch schon die Musik für ´Wemmicks´ geschrieben hat. Die Musik kommt sehr modern und frisch daher und hat einige Ohrwürmer zu bieten. Und auch wenn bei ´Cinderella´ keine bekannten Musicalstars als Gäste mitwirken, ist das Ensemble des Festspielhauses doch hörens- und sehenswert. [...]
Ein Besuch lohnt sich."
Ingrid Kernbach: Wo drückt der Schuh?, "Cinderella" uraufgeführt im Festspielhaus Neuschwanstein. In: blickpunkt musical, Ausgabe 131 (05/2024), Seite 16-17.
Stefanie Gröning (als Ella), Daniel Mladenov (als Prinz André), Ensemble (c) Festspielhaus Füssen / Foto: Michael Böhmländer |
Medien / Publikationen
Literatur
- Brüder Grimm: Aschenputtel. Märchen. In: Dies.: Kinder- und Hausmärchen. Gesamtausgabe, Bindlach: Gondrom 2001, Seite 195-203.
Empfohlene Zitierweise
"Cinderella - Wo drückt der Schuh?". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 15. Oktober 2024.