Zombie Berlin
Ein Zombie-Musical für alle, die Musicals hassen und mit Zombies nix anfangen können
Musik von Benedikt Eichhorn
Gesangstexte von Tom van Hasselt und Dieter Behrens
Buch von Robert Löhr
Inszenierung
Uraufführung: 30. Oktober 2019
BKA-Theater, Berlin, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Tobias Bartholomeß
- Regie: Robert Löhr
- Kostüme und Bühnenbild: Jenny Dechêne
- Maske: Calina Tietze
- Choreographie: Kathleen Bauer
- Gestaltung: Burkhard Neie
Besetzung:
- Henry, Theaterkritiker: Christoph Keune
- Maren, sein Freundin, Rundfunkredakteurin: Alice Köfer
- Curry, Imbissverkäuferin: Isabelle Gensior
- Tristan, Fahrradkurier: Thilo Prothmann
Premierenchronik
D | UA | 30. Oktober 2019 | BKA-Theater, Berlin |
Foto: Frederic Schweizer © www.foto-sicht.de
Inhaltsangabe
"Die Apokalypse bricht aus in Berlin: Ob es nun an der Spanischen Easyjet-Grippe liegt, an der Abschaffung der Sommerzeit oder an einem fehlgeleiteten Kita-Virus – die Hälfte der eh schon aggressiven Berliner Bevölkerung verwandelt sich jedenfalls in fleischfressende Monster. Und macht nun Jagd auf die andere Hälfte. Vier Berliner fliehen in ein verlassenes Dachgeschoss-Theater und hoffen, dass die Türen dicht halten. In Echtzeit verbarrikadieren sich die vier, plündern die Bar, lecken ihre Wunden und organisieren die Rettung. Doch einige der Flüchtlinge tragen das Virus bereits in sich …
[...] Eine Ostdeutsche, ein Theaterkritiker und ein Fahrradkurier fliehen in ein verlassenes Theater und hoffen, dass die Türen dicht halten. Doch eine zombifizierte Wurstwenderin findet den Weg hinein und sorgt im Panic Room für Panik, Pointen und Perspektivwechsel. Und während sich draußen die Blutbürger sammeln, geht sich drinnen die gebissene Gesellschaft an den Kragen – mit Tanz und Gesang, mit Herz und Hirn. Und Nieren. Und generell Innereien.
Stellvertretend für die gesamte Menschheit werden die beiden von Buddah, Allah und Elohim beaufsichtigt. Denn Gott will sein eigenes Werk zerstören, und Ralf - Adoptivsohn und Teufel in einem - soll ihm dabei helfen, indem er sieben Menschen die Seelen abkauft."
(Pressesheet und Presse Kit zu "Zombie Berlin", Veranstalter, Berlin, 2019).
Kritiken
"Natürlich ist das ein komplett durchgeknallter, absurder Alptraum nicht ohne Klischees, dafür voller Witz und Schwung, und die Songtexte, die Tom van Hasselt und Dieter Behrens zur Musik von Benedikt Eichhorn geschrieben haben, setzen die fröhlich durchtriebenen Akzente: „Im Kopf meiner Mutter/war alles Süßrahmbutter" oder „Menschen sind halt abgebrüht/Doch schmecken sie auch roh" .
[...] Gegen Ende des fulminanten Abends zeigen Überwachungskameras das Treppenhaus des BKA, durch das weitere Zombies nach oben wanken, sogar der Berliner Bär mit Schärpe."
Irene Bazinger: Sing oder Stirb! Nicht ohne Klischees, dafür voller Witz und Schwung. Uraufführung des Musicals "Zombie Berlin" im BKA-Theater. In: Berliner Zeitung, 6. November 2019.
"„Zombie Berlin", das klingt nach dem neusten Escape Room der Hauptstadt, meint aber ein von Benedikt Eichhorn komponiertes Musicals, das pünktlich zu Halloween im Kreuzberger BKA-Theater Premiere feierte. Regisseur Robert Löhr, der auch die Story erfunden hat, setzt ganz auf Selbstironie: Der sozialkritischen Dimension, die der Zombie-Gattung anhaftet, ist er sich dabei bestens bewusst, und das populäre Musiktheater muss mit Songs wie „Ich hasse Musicals" einiges einstecken.
[...] Tobias Bartholomeß sorgt am Flügel für die beschwingte Begleitung, die Choreografien greifen Musical-Klischees auf, während die witzigen Dialoge mit Referenzen von Kafka bis Disney gefüllt sind. Gleichzeitig wird mit kabarettistischem Ton auf aktuelle Entwicklungen Bezug genommen: Wie wirkt sich die Zombie-Seuche eigentlich auf den Berliner Wohnungsmarkt aus?"
Dominique Ott-Despoix: Untoten Musik. Benedikt Eichhorns "Zombie Berlin" im BKA. In: Tagesspiegel, Berlin, 2. November 2019.
Empfohlene Zitierweise
"Zombie Berlin". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 10. November 2020.