Young Frankenstein (Frankenstein Junior)
Musical
Musik und Gesangstexte von Mel Brooks
Buch von Mel Brooks und Thomas Meehan
Deutsche Übersetzung von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 18. Mai 2013
Oper, Halle, Bundesrepublik Deutschland
- Regie und Choreografie: Ralf Rossa
- Musikalische Leitung: Robbert van Steijn / Peter Schedding
- Bühne und Licht: Matthias Hönig
- Kostüme: Sabine von Oettingen
- Chor: Peter Schedding
Besetzung:
- Doktor Frederick Frankenstein: Björn Christian Kuhn
- Das Monster: Thomas Weissengruber
- Igor: Ásgeir Páll Ágústsson
- Inga: Julia Klotz / Bettina Mönch
- Elizabeth Benning: Anna Thorén
- Frau Blücher: Gabriele Bernsdorf
- Inspektor Hans Kemp: Fabian Egli / Sebastian Römer
- Doktor Viktor von Frankenstein / Ein Eremit: Olaf Schröder
- Ziggy: Andreas Guhlmann
- Chor der Oper Halle, Ballett Rossa der Oper Halle
V.l.: Julia Klotz (Inga), Björn Christian Kuhn (Dr. Frederick Frankenstein), Gabriele Bernsdorf (Frau Blücher) © Oper Halle / Foto: Gert Kiermeyer |
Premierenchronik
USA | UA | 8. November 2007 | Hilton Theatre, New York |
D | Dspr. EA | 18. Mai 2013 | Oper, Halle |
GB | EA | 10. Oktober 2017 | Garrick Theatre, London |
CH | EA | 4. Mai 2019 | Theater am Hechtplatz, Zürich |
Inhaltsangabe
"Der Neurochirurg Dr. Frederick Frankenstein aus New York soll nach dem Tod seines für Experimente am menschlichen Körper berühmt-berüchtigten Großvaters Dr. Victor von Frankenstein in dessen Fußstapfen treten. Er reist nach Transsilvanien, um nach den Plänen seines Vorfahren aus toter Materie neues Leben zu erschaffen. Seine Assistenten in dem gruseligen Spiel sind der bucklige Igor und die mit Reizen nicht geizende, dafür aber mit wenig Hirnmasse ausgestattete Inga. Zu allem Überfluss taucht auch noch Frankensteins egozentrisch-verrückte Verlobte Elizabeth auf. Die Situation gerät außer Kontrolle, als sich das Versuchsobjekt - eine wiederbelebte Leiche, der das Gehirn eines kultivierten Wissenschaftlers eingepflanzt werden sollte - als Monster mit beängstigender Potenz entpuppt..."
(aus: Info-Karte der Oper Halle zur Premiere 2013)
Björn Christian Kuhn (Dr. Frederick Frankenstein), Chor und Ballet Rossa der Oper Halle © Oper Halle / Foto: Gert Kiermeyer |
Kritiken
"'In Halle laufen jetzt der Ballettchef Ralf Rossa als Regisseur und sein Team (Matthias Hönig für Bühne und Licht, Sabine von Oettingen für Kostüme) zur Hochform auf. Dabei zieht das um zwei instinktsicher gecastete Gäste verstärkte Hausensemble, samt Chor und Ballett ebenso mit, wie die für das Musical zugeschnittene Formation der Staatskapelle unter Robbert van Steijn.
[...] Das funktioniert alles fabelhaft, weil die Songs von Brooks zünden, er mit großer Souveränität und Augenzwinkern durch die einschlägige Musikgeschichte wandert und einsammelt, was passt. Bis hin zu Irving Berlins Uralt-Hit ´Puttin' on the Ritz´ aus dem Jahre 1929. Der Schöpfer der Hitlerparodie ´Producers´ versteht sein parodierendes Komödienhandwerk und gibt dem Musical an musikalischem Feuer, was des Musicals ist."
Joachim Lange: Manche mögen's heiß, Ein monstermäßiges Vergnügen: Am Opernhaus Halle wird die deutschsprachige Erstaufführung des Mel Brooks-Musicals "Young Frankenstein" bejubelt. In: Mitteldeutsche Zeitung, 21. Mai 2013.
"Den schon viele Jahrzehnte leinwandbekannten Schädel des Monsters, die wie auf Knopfdruck funktionierende Prothese des Inspektors oder den Buckel des selbst wie eine Kreation Frankensteins aussehenden Gehilfen Igor - das kann man sich alles in zig Versionen im Internet anschauen.
Das Kunststück für ein Theater besteht darin, dennoch den Funken überspringen zu lassen und aus dem bewährten Hit Kapital zu schlagen. Und genau dafür ist der Hallesche Ballettchef Ralf Rossa ebenso der Richtige wie ein punktgenau zusammenpassendes Ensemble, samt Ballett und Chor."
Roberto Becker: Exkurison nach Transsilvanien, Die Oper Halle punktet mit der deutschsprachige Erstaufführung des Broadway Erfolges "Young Frankenstein". In: Südthüringische Zeitung, 30. Mai 2013.
"Comedy der derben Art also. Psychologisierende Figurengestaltung ist dabei nicht gewollt. Eine Spielwiese, die hierzulande eher selten nachgefragt wird. Auch in Halle gibt es bei allen Bemühungen deutliche Unterschiede in der Bewältigung dieser Aufgaben. So blieb der Eindruck, den die Inszenierung des Ballettdirektors Ralf Rossa (Regie und Choreografie) bis zur Pause (der zweiten Vorstellung) hinterließ, eher matt. Kein einziger Lacher flackerte im Zuschauerraum auf, kein Funke sprang von der Bühne über, fast schien es, als sollte die Vorstellung nachgerade implodieren. Doch nach der Pause löste sich die Stimmung, zog das schleppende Tempo an, erhöhte sich der Spaßfaktor, wurde das ironische Spiel mit Versatzstücken deutlicher, wurde der Abend noch zu dem erhofften Erfolg."
Wolfgang Jansen: Frankenstein Junior, Comedy der derben Art. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 162, August/September 2013, Seite 14-15.
Kommentar
Das Musical basiert auf der gleichnamigen Filmkomödie von Mel Brooks aus dem Jahre 1974, seinerzeit besetzt mit Gene Wilder als Frederick Frankenstein, Marty Feldman als Igor, Madeline Kahn als Elizabeth und Teri Garr als Inga.
V.l.: Bettina Mönch (Inga), Thomas Weissengruber (Das Monster), Gabriele Bernsdorf (Frau Blücher), vorn: Björn Christian Kuhn (Dr. Frederick Frankenstein) © Oper Halle / Foto: Gert Kiermeyer |
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Young Frankenstein". The New Mel Brooks Musical, Original Broadway Cast, Studio-Einspielung, New York 2007, Decca Broadway 001037402. (1xCD)
- Mel Brooks "Young Frankenstein". Original London Cast Recording, Recorded live in the West End, Released 2021, Notefornote Music. (2xLP, 1xCD)
Video-Aufnahme
- "Frankenstein Junior". 20th Century Fox, 1974, released on DVD 2001. (1xDVD)
Literatur
- Mary Shelley: Frankenstein oder Der neue Prometheus. Roman. Aus dem Englischen von Friedrich Polakovics, München: Anaconda 2023.
Empfohlene Zitierweise
"Young Frankenstein" ("Frankenstein Junior") [Halle]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 21. Oktober 2023.