Welcome To Hell
Musical
Musik von Peter Michael von der Nahmer
Buch und Gesangstexte von Peter Lund
Inszenierung
Uraufführung: 15. März 2018
Neuköllner Oper, Berlin, Bundesrepublik Deutschland
Eine Koproduktion der Neuköllner Oper mit der Universität der Künste Berlin.
- Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg / Tobias Bartholmeß
- Regie: Peter Lund
- Choreografie: Neva Howard
- Ausstattung / Video: Zoe Agathos
Besetzung:
- Sabine, eine Bloggerin: Mira Keller
- Andi, ein junger Autonomer: Mathias Reiser
- Frieda, seine Freundin: Lucille-Mareen Mayr
- Krissy, eine Supermarktkassiererin: Andrea Wesenberg
- Stefan, ein Polizist: Alexander Auler
- Lily, eine Medizinstudentin: Katia Bischoff
- Henry, ein französischer Referent: Loïc Damien
- Kata, eine Journalistin: Anastasia Troska
- Mina, eine Schülerin aus Husum: Tae-Eun Hyun
- Ricky, ein Möchtegernzuhälter: Didier Borel
- Jesus, ein spanischer Callboy: Pablo Martinez
- Friedrich, ein überzeugter Christ: Nikko Forteza Rumpf
- Eine Polizistin: Sandra M. Heinzelmann
- ein Polizist: Stephan Bielinksi
Premierenchronik
D | UA | 15. März 2018 | Neuköllner Oper, Berlin |
Inhaltsangabe
"Der G20 Gipfel im Juni 2017 fand mitten in der multikulturellen Großstadt Hamburg statt. Das allseits beliebte Reiseziel wurde in der zeit vor, während und nach dem Gipfeltreffen ´20 reicher Länder´ zu Themen wie Terrorismus, Klimaübereinkommen, Handel und Welthungerhilfe zur nervlichen Zerreißprobe für Polizei, Demonstranten und die Bewohner sowie Touristen der Elbcity. Dass dieser Gipfel nicht nur politisch wirksam war, sondern vielmehr aufgrund von Politik, Ideologie und Egoismus die gegenwärtigen Lebensbedingungen der verschiedenen Menschen beeinflusste, zeigt die Uraufführung ´Welcome to Hell´ [...]."
(aus: Rosalie Rosenbusch: Perfektes Höllenszenario, "Welcome to Hell" uraufgeführt in Berlin. In: blickpunkt musical, Ausgabe 94 (03/18), Mai-Juli 2018, Seite 12-14)
Kritiken
"Peter Lund, der bereits 2015 mit ´Grimm!´ und 2016 mit ´Stella´ den Deutschen Musical Theater Preis erhielt, muss zu Stück und Inszenierung in hohem Maße gratuliert werden, ´Welcome to Hell´ ist hitverdächtig.
Die Aufführung zeichnet sich durch die unterhaltsame Behandlung eines brisanten politischen Themas aus, gekonnt inszeniert mit treibender, energiegeladener Musik in dem für ein kleines, gefördertes Theater wie die Neuköllner Oper aufwendigen, passenden Bühnenbild. Das Libretto von Peter Lund lädt die Zuschauer mit seinen gesellschaftskritischen, dennoch humorvollen Dialogen zum Lachen und zum gleichzeitigen, stillen Nachdenken über die Missstände der heutigen Zeit ein. Bei den unterschiedlichen Charakteren mit ihren Identitäten, Berufsalltag und Ansichten ist viel Platz zum Wiedererkennen aus dem ein oder anderen persönlichen Umfeld, wenn nicht sogar bei sich selbst."
Rosalie Rosenbusch: Perfektes Höllenszenario, "Welcome to Hell" uraufgeführt in Berlin. In: blickpunkt musical, Ausgabe 94 (03/18), Mai-Juli 2018, Seite 12-14.
"Musikalischer Impulsgeber Hans-Peter Kirchberg und seine Combo trimmen die Lieder auf jenen Duktus, den das Musical braucht: Rockig harte Töne prägen den Sound, nur selten erlaubt Komponist Nahmer eine Ballade und einmal gar einen köstlich frivolen Tango. Der gefühlsträchtig aufgeladene Titelsong markiert die Situation hervorragend. Den besten Eindruck hinterlässt allerdings ´Ich geb´ nichts ab´ am Schluss: ein Cocktail aus Zynismus und Imperativ mit überraschender Wendung.
´Welcome to Hell´ führt in die Abgründe der Wohlstandsrepublik, beschreibt den Ausnahmezustand, den entfesselten Zorn der Gegner einer saturierten Nation. Das Stück kombiniert Dokumentation und Fiktion, verfängt sich aber in plakativen Behauptungen, bietet eher Klassenkampf für Anfänger: Die urbane Kampfzone bleibt zu schemenhaft, die Botschaft zu unkonturiert, mögliche Lösungen dieser Konflikte völlig ausgeklammert. Mehr Mut zum Verfremdungseffekt wäre dem Musical gewiss bestens bekommen."
Heinz-Jürgen Rickert: Welcome To Hell. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 190, April/Mai 2018, Seite 79-80.
Kommentar
Bei der Uraufführung handelt es sich um die Abschlussproduktion des 4. Jahrgangs im Studiengang Musical/Show von der Universität der Künste.
Empfohlene Zitierweise
"Welcome To Hell". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 31. Juli 2020.