Die Weberischen
Ein Bänkelsang aus dem Hause Schickaneder
Buch von Felix Mitterer
Musik von W. A. Mozart und Martyn Jacques
Arrangements und Musikalische Bearbeitung von Christian Kolonovits
Inszenierung
Uraufführung: 29. August 2006
Museumsquartier Halle E (Vereinigte Bühnen Wien), Wien, Österreich
- Regie: Stephanie Mohr
- Musikalische Leitung: Christian Kolonovits
- Es spielen die "Tiger Lillies": Martyn Jacques, Adrian Huge, Adrian Stout und das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien
- Bühnenbild: Miriam Busch
- Kostüm: Alfred Mayerhofer
- Lichtdesign: Nicole Berry
- Sounddesign: Martin Mayer
- Sounddesign "Tiger Lillies": Claus Bühler
Besetzung:
- Schickaneder / Cilly: Robert Meyer
- Josefa: Eva Maria Marold
- Aloisia: Anne Weber
- Konstanze: Tanja Schleiff
- Sofie: Ruth Brauer- Kvam
- Es spielen die "Tiger Lillies": Martyn Jaques, Adrian Huge, Adrian Stout
Premierenchronik
A | UA | 28. August 2006 | Museumsquartier Halle E (Vereinigte Bühnen Wien), Wien |
CH | EA | [?] August 2008 | Kino-Theater Tiffany, St. Gallen |
D | EA | 2. März 2012 | Deutsch-Sorbisches Volkstheater, Bautzen |
Kritiken
"Frank und frei: Als Musiktheaterstück funktionieren ´Die Weberischen´ nur bedingt. Als Zuschauer sehen wir ein Theaterstück Mitterers und wir bekommen ein szenisches Konzert der Tiger Lillies dargeboten. Eine kompakte Einheit bilden die beiden Elemente nicht.
[...] Das Leben Mozarts wird einmal nicht aus der Sicht des Wunderkinds erzählt, sondern spiegelt sich grell im Leben von fünf Frauen, den Weberischen. Und das ist so faszinierend wie der Blick durchs Schlüsselloch, fast so, als würden wir jene verbotene Tür in Blaubarts Haus aufmachen, die ganz neue Erkenntnisse bringen könnte. Felix Mitterer leistet mit seinem Text durchaus Beachtliches. Er liefert schrille Charakterskizzen von Aloisia, Sofie Konstanze, Josefa und Mutter Cilly, bettet die Infos in boulevardeske Szenen, aus denen wie i-Tüpfelchen Gags herausploppen, die Grenze zwischen recherchierten Tatsachen und Fitivem verfließt."
Martin Bruny: Die Weberischen. Erfolgreiche Uraufführung eines Bänkelsangs über fünf Frauen in Mozarts Leben. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 121, Oktober/November 2006, Seite 10-13.
"Da wäre zunächst Robert Mayer, zukünftiger Volksoperndirektor, der als geschäftstüchtige Cilly, als skrupellose Mutter der vier Töchter, als so genannter Charleys Tante Verschnitt für ausgesprochene Lachsalven sorgt. Robert Mayer, der geborene Komödiant überzeugt mit einer herzerfrischenden Spiellaune. Er versteht es jede Pointe auszuspielen ohne zu überspielen. Er ist die perfekte Personifizierung in dieser Rolle, spielt charakterisch die nach Gier und Macht strebende Cilly Weber mit allen ihren Schwächen und Boshaftigkeiten.
[...] Alle haben sie irgendwelche Macken, die Töchter der Weberischen, die zwar mit viel Tiefsinn, aber auf sehr humoristische Weise interpretiert und in Szene gesetzt, dem Publikum amüsante Unterhaltung anzubieten haben. [...] Martyn Jacques, der Akkordeon spielende Sänger mit der einzigartigen Falsettstimme, der mit seinen humorigen aber auch abgrundtiefen melancholischen Liedern, die Handlung der musikalischen Komödie unterstreicht, interpretiert die absurde Welt der Weberischen auf amüsante Art und Weise.
[...] Fazit: Eine einzigartige und originelle musikalische Komödie mit einer großartigen Besetzung, die als witzige Theaterarbeit zu den weiteren Erfolgsproduktionen der Vereingten Bühnen zählt, und als Beitrag zum Mozartjahr 2006 allen künstlerischen Ansprüchen gerecht wird."
Manuela Miebach: Die Weberischen. Eine musikalische Komödie um Liebe, Neid, Intrigen und Geldgier. In: blickpunkt musical, Ausgabe 06/2006, November - Dezember 2006, Seite 8.
Kommentar
Das Werk entstand als Koproduktion der Vereinigten Bühnen Wien mit dem Wiener Mozart Jahr 2006.
2007 erhielt Stephanie Mohr dafür den Nestroy-Spezialpreis für Regie.
Die "Weberischen" in der Inszenierung der Vereingten Bühnen wurde im Juni 2008 im österreichischen TV-Sender ORF übertragen.
Empfohlene Zitierweise
"Die Weberischen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 5. Januar 2024.