Vor der Tür ein Auto
Musikalisches Lustspiel
Musik von Klaus Hofmann
Text von Günther Liebenberg
Inszenierung
Uraufführung: 3. Oktober 1974
Elbe-Elster-Theater, Wittenberg, DDR
- Musikalische Leitung: Klaus Hofmann
- Regie: Helmut Bläss
Besetzung:
- Chlodwig Hummel, Hauptbuchhalter: Erhard Holland-Moritz
- Paula Hummel, seine Gattin: Gisela Templin
- Sibylle Hummel, deren Tochter: Marina Hagen
- Siegismund Hummel, der Sohn: Dieter Richter
- Opa Dröse, Paulas Vater: Ali Schill
- Magnus Klein, Sibylles Freund: Friedel Weitkamp
- Fräulein Butter, Chlodwigs Sekretärin: Waltraud Vogel
- Lothar Semmler, Opernsänger: Hans-Joachim Müller
Premierenchronik
DDR | UA | 3. Oktober 1974 | Elbe-Elster-Theater, Wittenberg |
Inhaltsangabe
"...Handlungsauslöser ein Auto, das sich die Familie des Hauptbuchhalters Chlodwig Hummel anschafft. Heimlich haben alle Familienmitglieder zuvor an ihrer Fahrerlaubnis gearbeitet, und jeder erhebt jetzt Anspruch auf Gebrauch des Autos zu seinen persönlichen Zwecken. Schließlich schafft ein wöchentlich erarbeiteter Plan hier klare Fronten, nur das Wochenende bleibt Streitapfel, da an ihm der Wagen je nach gegenwärtiger Situation vergeben wird. Und so kann innerhalb der 'Handlung' noch ein Kulminationspunkt entstehen: der Hausherr will mit seiner Sekretärin Fräulein Butter nach Warnemünde fahren, seine Gattin Paula mit ihrem Jugendfreund und jetzigen Opernsänger Lothar Semmler eine Autotour unternehmen, Tochter Sibylle möchte mit ihrem Freund Magnus Klein zum Camping, Sohn Siegismund will mit dem gleichen Herrn bei einer Ralley Sieger werden. Er schafft es denn auch, der Familie mit List den Wagen zu 'entführen', ihn 'in Klump' zu fahren und selbst neben Herrn Klein in einem Gipsverband zu gelangen. Die Versicherung kommt für den Schaden auf. Die Familie vom Autowahn geheilt, würde sich nun lieber ein Segelboot kaufen, wäre das nächste größere Gewässer nicht 50 km entfernt. Doch auch dieses Problem wird überraschend gelöst. Der etwas absonderliche Opa Dröse, Paulas Vater, gibt seinen bisherigen Spartick auf und schenkt seinen Verwandten ein Auto, mit dem nun diese hinderliche Entfernung überwunden werden kann."
Karsten Bartels: Vor der Tür ein Auto. In: Theater der Zeit, 12/1974, Seite 48.
Kritiken
"Bei einem solchen Bauplan kann der Gang der Handlung auch, ohne somit beschädigt zu werden, allenthalben unterbrochen werden durch musikalische Einlagen in Form von Chansons oder kleinen Ensembles, in denen über bestimmte Fragen, Erscheinungen und Probleme des Alltags, die gerade gesprächsweise auftauchten, ausführlich und in unterhaltsamer Weise 'meditiert' wird. Und hier liegt eine Stärke dieses musikalischen Lustspiels. fast alle Liedtexte zeichnen sich durch Witz und Treffsicherheit aus, und ihre Vertonung steht ihnen da in nichts nach, auch wenn sich Komponist Klaus Hofmann nur auf eine elektronische Orgel als Orchester beschränkt (oder gerade deshalb?)!
[...] Eine größere und zwei kleine Spielflächen (wobei die größere auch nur 'mini' war) befinden sich mitten zwischen den Zuschauern und werden teiweise auch simultan bespielt."
Karsten Bartels: Vor der Tür ein Auto. In: Theater der Zeit, 12/1974, Seite 48.
Kommentar
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt.
Empfohlene Zitierweise
"Vor der Tür ein Auto". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 13. September 2022.