Verlobt ist nicht verheiratet
Musikalisches Lustspiel
Musik von Jochen Allihn
Texte von Otto Mahrholz
Inszenierung
Uraufführung: 22. Dezember 1959
Theater der Altmark, Stendal, DDR
- Musikalische Leitung: Werner Feder
- Regie: Dietrich Litt
- Bühnenbild: Hans Kind
- Kostüme: Fridel Uhlemann
Besetzung:
- Marlies Schöller, Filmstar: Traudl Hartig
- H. P. Fink, Filmstar: Erich Kafka
- Zuckelmeyer, Garderobiere: Eva Thyssen-König
- Ronndahl, Starlet: Ursula Kratzer
- Rausch, Sekretär bei H. P. Fink: Heinz Neumann
- Strittbacher, Köchin / Studentin: Erika Rühlemann
- Schneider, Manager von Fink: Otto Mahrholz
Premierenchronik
DDR | UA | 22. Dezember 1959 | Theater der Altmark, Stendal |
Inhaltsangabe
"Filmstar H. P. Fink, von dem obligatorischen Manager und dem Sekretär umgeben, residiert mit hervorragender geistiger Verarmung in der natürlich mondänen Villa, stellt an die rollenanbietenden Produzenten beachtliche Gagenforderungen und fühlt sich als Star Nr. 1 der Bundesrepublik. Dieser Illusion ist er verfallen, bis bei ihm der von Anfang an 'positive' Revuestar Marlies Schöller, mit der sich Fink vor seiner Karriere (etliche Jahre ist's her) verlobt hatte, die er jedoch längst vergessen und jahrelang nicht gesehen hat, in der Rolle der Wirtschaftlerin auftaucht, weil sie diesen Fink noch ebenso leidenschaftlich wie unerwidert liebt. Diese Marlies Schöller nun unternimmt es, dem Fink das Startum und den Schnulzenfimmel auszutreiben, indem sie ihm tüchtig den Kopf wäscht, ihn ohrfeigt und sich - damit er in seiner Menschenbesinnung recht emsig voranschreite - aus taktischen Gründen zurückzieht, um im happy end um so gründlicher die Früchte der Aufklärungsarbeit zu ernten. Und an Fink, plötzlich im Marktwert durch mangelnde Nachfrage seiner Filme durch das ach! so launische Lieschen Müller auf Platz 12 der Stargalerie abgerutscht, wird die durch Marlies eingeleitete Rückkehr zum verantwortungsbewußten Künstler vollends beschleunigt. Jetzt erst, da er ihrer würdig, enthüllt sich die kunstbewußte Retterin als seine ehemalige Verlobte Marlies Schöller, die Fink nun natürlich glühend liebt und mit der sich neuerlich verlobt."
Torsten Marfordt: Die Menschwerdung des Stars. Zeit der musikalischen Lustspiele. Zu Aufführungen in Rostock, Stendal und Frankfurt/Oder. In: Theater der Zeit, Heft 3/1960, Seite 85-86.
Kritiken
"Im Ablauf des Geschehens läßt Mahrholz auf heitere Weise viel Richtiges, das Problem Demaskierende sagen. Dennoch bleibt seine Figurenzeichnung leider vielfach oberflächlich, und das Arrangement des dreifachen Happy ends überraschungslos zusammenkonstruiert. (Neben Starverlobung bekommt der Manager die burschikose Garderobiere und der junge, etwas pseudo-smarte Sekretär feiert Verlobung mit der Studentin Strittbacher.)
[...] Jochen Allihn unterlegte, diesem Lustspiel eine vorwiegend rhythmisch bestimmte, vom Schlager wesentlich angeregte Musik, die sich der lyrischen Melodie nur befleißigt, wenn es gilt, sie zu persiflieren. Schade! Dabei beweisen die schwungvollen Einzel- wie Ensemblenummern, daß Allihns kompositorisches Vermögen durchaus nicht nur durchschnittlich, daß seine Einfälle keimkräftig sind."
Torsten Marfordt: Die Menschwerdung des Stars. Zeit der musikalischen Lustspiele. Zu Aufführungen in Rostock, Stendal und Frankfurt/Oder. In: Theater der Zeit, Heft 3/1960, Seite 85-86.
Kommentar
Die Besetzung wurde der seinerzeitigen Presseberichterstattung entnommen und wird, sobald ein Programmheft vorliegt, aktualisiert und ggf. ergänzt oder berichtigt.
Empfohlene Zitierweise
"Verlobt ist nicht verheiratet". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 21. August 2021.