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Das Bild der Venus

Große Ausstattungsoperette in 3 Akten (6 Bildern)

Musik und Gesangstexte von Helmut Terpe und Werner Barth
Buch und Texte von Reinhold Scharnke

 


Inszenierung


Uraufführung: 10. Oktober 1953
Landestheater Coburg, Bundesrepublik Deutschland 
 

  • Musikalische Leitung: Adolf Ecsy
  • Regie: Adolf Veuhoff
  • Bühnenbild: Kurt F. Feulner
  • Kostüme: Nina Kemper
  • Choreographie: Margarete Rautenberg

 
Besetzung: 

  • Kunigunde,Dommayer, Inhaberin eines Salons für elegante Damenmode : Bronny Geiger
  • Luise Hauffe, Witwe, Zimmervermieterin : Herta Ritter
  • Ilona, deren Tochter, Mannequin im Salon Dommayer : Maria Gaard
  • Putzi Winkler, Mannequin im Salon Dommayer : Romy Bouton
  • Fritz Engel, Maler : Werner Martin Krüger
  • Poldi Pfeiffer, Filmregisseur : Hanns Bastian
  • Bonifazius Pape, Generaldirektor der Strumpffabrik COLOR : Raymond Joob
  • Amanda, dessen Frau : Hertha Schon
  • Eugen Wunderlich, Akademieprofessor: Alyos Kuttin
  • Karl Knispel, Oberkellner : Arthur Glogau
  • Joseph, Diener bei Pape : Michael Schickert
  • 1. Polizist : Walter Korth
  • 2. Polizist : Eduard Strauch

 

 

Premierenchronik

D UA 10. Oktober 1953 Landestheater, Coburg



Inhaltsangabe

 
Berlin-West, 1953.

Akt 1. Im Modehaus der Kunigunde Dommayer findet eine Modenschau vor exklusivem Publikum statt (Song „Die moderne Venus“. Im Publik sind u. a. Bonifazius Pape, Generaldirektor der Strumpffabrik COLOR und seine Frau Amanda sowie mit am Tisch der Filmregisseur Poldi Pfeiffer. Die Herren finden Gefallen an den Mannequins (Song „Wir sind die Mädchen, die jeder gern sieht“); besonders an Ilona Hauffe und Putzi Winkler. Die Herren lassen unabhängig voneinander Ilona eine Einladung zum Akademieball zukommen, der ein Tag nach der Modenschau stattfinden soll. Ilona gibt die Einladung des Regisseurs an ihre Freundin Putzi weiter, die unbedingt zum Film will. Sie selbst überlegt, ob sie die Einladung Papes annehmen soll, obwohl sie mit dem Maler Fritz Engel verlobt ist, der aber auch für die Strumpffabrik COLOR Werbeplakate entwirft. Im Atelier und gleichzeitig der Wohnung von Fritz und Ilona kommt es darüber zum Streit (Song „Erledigt der Fall“), der so laut ist, dass sich Ilonas Mutter, Luise Hauffe, die auch die Zimmervermieterin ist, einmischt und Partei für ihre Tochter ergreift. Sie wirft ihrem Schwiegersohn in spe vor, genauso ein Hallodri wie Ilonas Vater zu sein, der sie mit dem Kind unterm Herzen einfach sitzenließ, bevor sie später den inzwischen verstorbenen Herrn Hauffe heiratete. Erst recht empört sich die Mutter, als sie das Bild „Das Bild der Venus“ sieht, auf dem unverkennbar ihre Tochter unbekleidet Modell gestanden hat. Als sie dann noch erfährt, dass Engels das Bild an die Akademie als ersten Preis für die Tombola verkauft hat, kennt ihr Wut kaum noch Grenzen. Auch Ilona ist von dem Verkauf nicht begeistert und versucht Fritz zu überzeugen, das Bild nicht ausstellen zu lassen (Song „Küss mir meine Sorgen fort“. Doch der Maler will mit dem Bild aller Welt sein künstlerisches Talent beweisen. Beide trennen sich daraufhin im Zorn und lösen ihre Verlobung auf.


Akt 2. Beim Akademieball ist das Bild vielbeachteter Mittelpunkt und jeder erkennt darin Ilona, die doch in die Loge des Strumpffabrikanten gekommen ist. Nebenan versucht Putzi den Filmregisseur Pfeiffer von ihren Starqualitäten zu überzeugen (Song „Ich möcht‘ so gern ein Filmstar sein“). Amanda Pape ist heimlich ihrem Mann gefolgt und beobachtet dessen Annäherungsversuche bei Ilona. Ilonas Mutter taucht ebenfalls bei dem Fest auf und läßt sich vom Kellner einen Tisch nahe der Tombola geben. Dann erscheint auch der Maler höchstpersönlich und wird den Anwesenden vom Akademieleiter Professor Eugen Wunderlich als Schöpfer des ersten Preises vorgestellt. Fritz schwelgt, beim Anblick des Bildes und von Ilona in der Loge des Generaldirektors, in Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Stunden (Song „ Orchideenhaft schön bist du“). Bei der Tombola gewinnt Pape den ersten Preis – das Bild derVenus. Vorerst gibt es aber als weiteren Höhepunkt des Abends den Auftritt einer Balletttruppe, die mit den im Dunkeln leuchtenden Strümpfen der Marke COLOR (Song „Leuchtende Strümpfe“) für Aufregung sorgen. Bei dieser Vorführung im Dunkeln erhält Bonifazius Pape in seiner Loge eine Ohrfeige, Ilona werden die Haare zerzaust und Putzis Kleid zerrissen. Als das Licht wieder angeht ist der Filmregisseur verschwunden ebenso wie Ilonas Mutter und vorallem das Bild „Venus mit Spiegel“. Die Polizei erscheint und lädt die Anwesenden für den nächsten Tag auf die Wache zur Vernehmung.
Auf der Wache verdächtigt die Polizei zuerst Amanda Pape des Diebstahls aus Eifersucht. Dann erscheint Ilona mit ihrer Mutter. Diese wird von dem Kellner als die Person wiedererkannt, die unbedingt einen Tisch in der Nähe der Tombola haben wollte. Putzie, die aufgeregt vor dem Verhörzimmer allen gelauscht hat, stürmt ins Zimmer gibt den Raub zu, verweigert aber den Grund und den Aufenthaltsort des Bildes und wird daraufhin verhaftet.


Akt 3. Wenige Tage nach dem Verschwinden des Bildes und der Verhaftung Putzis läßt in der Wannsee Villa Pape seinen Sekretär Einladungen an alle Anwesende des verhängnisvollen Abends schicken, zu einer Feier in seinem Domizil. Amanda, seine Ehefrau ist davon nicht begeistert, vorallem als sie erfährt, dass auch die Mannequins kommen. Sogar Putz, für die Pape eine Kaution gestellt hat. Beide stellen fest, wie weit sie sich doch eigentlich auseinander gelebt haben und wie schön die Zeit war, als bei noch einfache Leute waren (Song „Die alte Blumenfrau vom Potsdamer Platz“). Pape hofft mit seinem Gartenfest und den Anwesenden Licht in das mysteriöse Verschwinden des Bildes zu bekommen (Song „Man lud uns zu fröhlichem Feste zu Gast“). Hier kommt es dann zu einem Wiedersehen zwischen Putzi und dem Regisseur Poldi. Für ihn hat das verliebte Mannequin die Schuld auf sich genommen, weil sie bei dessen plötzlichem Verschwinden davon ausgegangen war, das er das Bild gestohlen hat. Von Putzis Inhaftierung wusste wiederum Pfeiffer nichts, der einfach nur die Flucht vor der eigenen Zivilcourage angetreten ist, weil er Angst hatte, sich noch mehr in dieses junge Mädchen zu verlieben. Als Luise Hauffe nun erscheint erkennt sie in dem Generaldirektor ihre erste große Liebe und den Vater Ilonas. Amanda Pape ist einer Ohnmacht nahe. Frau Hauffe beruhigt sie aber, dass das ja alles schon lange vor ihrer Zeit passiert sei. Letztendlich taucht auch das verschollen Bild auf, das, wie sich herausstellt, vom Laer selbst gestohlen wurde, der erkannt hat, dass ihm die Liebe zu seiner Verlobten viel mehr Wert war, als die Anerkennung als Künstler. Er gibt seine künstlerischen Ambitionen auf und wird zukünftig im Unternehmen seines Schwiegerpapas nur noch Werbeplakate zu bestrumpften Damenbeiden malen.

(Klaus Baberg, 2019, unter Verwendung des Original-Textbuchs)

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Das Bild der Venus". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. November 2019.