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Tom Sawyer und Huckleberry Finn [Basel]

Schauspiel mit Musik nach Mark Twain


Musik von Kurt Weill
Buch und Gesangstexte von John von Düffel
Originaltexte von Maxwell Anderson
Orchestrierung von Frank Hollmann und Michael Frei  

 

Inszenierung


Schweizer Erstaufführung: 28. November 2014
Theater, Basel, Schweiz

  • Musikalische Leitung: Martin Gantenbein
  • Regie: Niklaus Helbling
  • Bühnenbild: Alain Rappaport
  • Kostüme: Kathrin Krumbein
  • Choreographische Mitarbeit: Simone Cavin
  • Lichtgestaltung: Cornelius Hunziker
  • Videogestaltung: Elke Auer

 

Besetzung:  

  • Tom Sawyer: David Berger
  • Huckleberry Finn / Ben Rogers: Lorenz Nufer
  • Tante Polly / Lehrerin / Muff Potter: Katka Kurze
  • Sid / Richter Thatcher / Doktor Robinson: Dirk Glodde
  • Becky Thatcher / Mrs. Harper / Sheriff: Mareike Sedl
  • Amy Lawrence / Witwe Douglas / Pfarrer: Vera von Gunten
  • Indianer-Joe / Pit Harper: Silvester von Hösslin
  • Musiker: Martin Gantenbein / Ken Mallor / Daniel Fricker 

 

 

Tom Sawyer Basel

Mareike Sedl, Dirk Glodde, Lorenz Nufer, Silvester von Hösslin Katka Kurze,
Vera von Gunten. Theater Basel; Foto: Judith Schlosser

 

 

Premierenchronik

D UA 4. Oktober 2014 Deutsches Theater, Göttingen
CH EA 28. November 2014  Theater, Basel

 

Anmerkung: "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" war ein Auftragswerk des Verlags Felix Blocher erben, Berlin, in enger Abstimmung mit der Kurt Weill Foundation in New York. 

 

 

Inhaltsangabe


"Mit den Abenteuern von Tom Sawyer und Huckleberry Finn schuf Mark Twain En­de des 19. Jahrhunderts eine zeitlose Sehnsuchtsgeschichte zweier jugendlicher Helden: In einer kleinen Stadt am Mississippi erleben diese gemeinsam einen Sommer voller Schule schwänzen, angeln und Pfeife rauchen und träumen vom Piratendasein. Doch bald schon sind es nicht mehr nur blosse Träume eines wilden Lebens: Eines Nachts beobachten sie den Mord am Dorfarzt Robinson und geraten damit mitten in die Schusslinie von Indiana Joe … 

(Inhaltsangabe des Theater Basel2014)

 

Tom Sawyer Basel 1

Lorenz Nufer und David Berger. Vera von Gunten. Theater Basel; Foto: Judith Schlosser 

 

 

Kritiken

 

"Sieben Schauspielerinnen und Schauspieler teilen sich in dem Schauspiel mit Musik siebzehn Rollen. Blitzschnell verwandeln sie sich von lebhaften Schulkindern (Dirk Glodde, Mareike Sedl, Vera von Gunten, Silvester von Hösslin) in einen hohen Richter, Sheriff, Pfarrer oder in den Bösewicht Indianer-Joe. [...] Die weißen Häuser des verschlafenen Städtchens gestaltete Alain Rappaport als bewegliche Bühnenelemente, die je nach Szene beispielsweise schnell als Friedhof arrangiert werden können, ergänzt mit farbigem, stimmungsvollem Licht (Cornelius Hunziker) und sparsam eingesetzten Projektionen (Elke Auer). In ihren in Schwarz-und-Weiß-Schattierungen gehaltenen Kostümen bezieht sich Kathrin Krumbein auf die Kinder- und Erwachsenenmode aus der Entstehungszeit des Romans.

[...] Niklaus Helblings kurzweilige und intelligente Inszenierung mit einem kleinen, sehr spielfreudigen und überzeugenden Ensemble lebt vom hintersinnigen Humor des geistreichen Librettos und der Romanvorlage von Mark Twain, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen fasziniert."

Martina Friedrich: Aufregende Abenteuer am Mississippi. "Tom Sawyer und HuckleberryFin" als Schweizer Erstaufführung am Theater Basel. In: blickpunkt musical, Ausgabe 74, Nr. 01/15 Januar - März 2015, Seite 97.

 

"Ein bisschen Zaubertheater, etwas Abenteuer-Märchen, verwebt mit schmissiger Musik von Kurt Weill und getragen von grosser Spielfreude: Regisseur Niklaus Helbling und das Basler Schauspielensemble servieren Mark Twains berühmte Geschichte von 'Tom Sawyer und Huckleberry Finn' als herzhafte Abenteuer-Revue.

[...] Regisseur Niklaus Helbling hütet sich davor, der gut erzählten Abenteuergeschichte einen tieferen Sinn einzuhämmern. So erleben wir die Einwohner des Kaffs, das auf der Bühne (Alain Rappaport) mit Haus-Silhouetten stilisiert wird, die sich für die raschen Szenenwechsel auf Rädern umherfahren lassen (und sich mit einer 180-Grad-Drehung zur Friedhofszenerie wandeln), nicht als hinterwäldlerische Südstaaten-Rassisten, sondern als nette Originale – mit Ausnahme des bösen Mörders Indianer-Joe natürlich. Sie sehen aus wie Kostüm-Puppen aus einem Südstaaten-Kleinstadtmuseum (Kostüme: Kathrin Krumbein). Alles in allem ist des das Bild einer zwar ironisch betrachteten, aber letztlich doch ausgesprochen intakten Welt.

Zu erleben ist die Bühnenfassung, die der deutsche Dramaturg und Autor John von Düffel zusammengestellt hat. Von Düffel greift dabei auf eine musikalische Adaption von Kurt Weill aus den 1950er-Jahren zurück, die allerdings unvollendet blieb. Zusammen mit den eingängigen und schmissigen Songs, die von einem Musiker-Trio (Ken Mallor, Daniel Fricker und Martin Gantenbein) begleitet werden, wird aus Twains Jugendroman eine unterhaltsame Abenteuer-Revue."

Dominique Spirgi: Eine herzhafte Abenteuer-Revue. In: TagesWoche Basel, 28. November 2014.

 

Tom Sawyer Basel 2

Lorenz Nufer, David Berger. Theater Basel; Foto: Judith Schlosser

 

Kommentar

 
1950, kurz vor dem plötzlichen Tod Kurt Weills arbeitete der Komponist zusammen mit Maxwell Anderson an einer Musikalisierung Mark Twains Roman "Huckleberry Finn". Dieses Projekt wurde nie beendet, bis rund 60 Jahre später der Dramaturg und Autor John von Düffel mit einem neuen Libretto zusammen mit anderen Weill-Songs eine Bühnenfassung zur Uraufführung brachte.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Tom Sawyer und Huckleberry Finn [Basel]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 25. Februar 2025.