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Die Boys von Syrakus (The Boys from Syracuse)

Musical nach Shakespeares "Komödie der Irrungen"


Musik von Richard Rodgers
Text von George Abbott 
Gesangstexte von Lorenz Hart
Deutsche Fassung von Heiner Bruns

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 24. November 1971 
Stadttheater, Pforzheim, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Fassung und Leitung: Hans Werner Kalcher
  • Regie: Jens Scholkmann / Werner Woess
  • Choreographie: Emy Knautz
  • Bühnenbild: Brigitte Heidecker / Helmut Piechaczek
  • Kostüme: Ursula Köppen
  • Chöre: Werner Eckhardt

 

Besetzung:  

  • Der Herzog von Ephesus: Eugen Victor
  • Antipholus von Ephesus: Karl-Heinz Wagner
  • Adriana, seine Frau: Heidi Wehner
  • Dromio, sein Diener: Bernd Kranz
  • Luce, Dromios Frau: Elsa Weier
  • Luciana, Adrianas Schwester: Ilse Böttcher / Claudia Gerhardt
  • Aegeon, ein Kaufmann aus Syrakus: Gunther Marées
  • Ein Sergeant: Jon Bric
  • Ein Polizist: Wolfgang Schaberick
  • Ein Schneider: Peter Baecker
  • Sein Lehrling: Andrea  von Massenbach
  • Angelo, ein Goldschmied: Ernst Wilhelm Lenik
  • Drei Mädchen: Andrea von Massenbach / Waltraud Mink / Claudia Weixel
  • Antipholus von Syrakus: Wilfried Gronau
  • Dromio, sein Diener: Jo Kärn
  • Die Kurtisane: Barbara Blümel
  • Fatima, ihre Sekretärin: Astrid Langner
  • Drei weitere Kurtisanen: Aleksandra Barankowsky / Hildegard Eberle / Olga Petrovic
  • Ein Kaufmann: Elmar Kronberg
  • Der Zauberer: Gunter Marées
  • Emilia, eine Priesterin: Franziska Klempin
  • Einwohner von Ephesus: Marita Dieske-Hilt / Wolfgang Dieske / Thomas Brendsel / Siegfried Fischer

 

 

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 23. November 1938 Alvin Theatre, New York
GB EA 7. November 1963 Theatre Royal Drury Lane, London
D Dspr. EA 24. November 1971  Stadttheater, Pforzheim

 

 

 

Inhaltsangabe

 

Antipholus, der eine aus Ephesus, der andere aus Syrakus, sind eineiige Zwillinge, die aber durch ein Schiffsungkück bereits im Kindesalter getrennt wurden. Ihre Diener sind ebenfalls lang getrennte eineiige Zwillinge namens Dromio und auch seit Kindesbeinen getrennt. In Ephesus treffen sie nun aufeinander, was zu Verwicklungen und Verwechslungen führt.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Die Geschichte ähnelt der literarischen Vorlage, wenn auch nur ein Satz von Shakespeare wörtlich übernommen wurde. Die Musik ist leicht verständlich, nicht besonders anspruchsvoll, sie plätschert so dahin. Einige Songs ragen heraus, doch wurden sie in Pforzheim nicht gerade beispielhaft dargeboten. Das war überhaupt das Handicap des Unternehmens: Mit einer Ausnahme hatte man die Rollen mit Schauspielern besetzt, die nicht gut singen konnten. So wurde denn wohl Shakespeares Komödie recht ordentlich gespielt, das Musical erlebte jedoch keine adäquate Interpretation."

lsw: Die Boys von Syrakus. Ein neues Musical in Pforzheim. In: Mannheimer Morgen, 26. November 1971.

 

 

"Die Übersetzung des Textes durch Heiner Bruns darf man als gut gelungen betrachten, der Text der Songs ist im Ton sehr gut dem Genre des Musicals angepaßt.

Mit der Inszenierung durch Jens Scholkmann und Werner Woess und unter der musikalischen Leitung von Hans Werner Kalcher wurden die "Boys von Syrakus" zu einem durchschlagenden Erfolg. Hier wurde spritzig und zügig gespielt und gesungen und der sehr schwungvollen, aber zugleich exakten Stabführung des Kapellmeisters Kalcher ist ein großer Teil dieses Erfolges zu verdanken."

en: Zur Pforzheimer europäischen Erstaufführung. Die Boys von Syrakus. Eine amüsante Geschichte mit Seitenhieben auf die Gesellschaft und ein durchschlagender Erfolg im Stadttheater. In: Der Enztäler, Anzeiger für das Enztal und Umgebung,  27. November 1971.

 

"Das Handicap ist, daß man nur wenige Schauspieler hat, die singen und tanzen können - das Musical braucht Frische, kabarettistischen Witz, es läßt sich da nicht die schmalzige Operetten-Masche abziehen. An einem kleinen Stadttheater wie Pforzheim ist das Ensemble begrenzt - so war man erfreut, die Diener-Zwillinge Dromio mit Jo Kärn und Bernd Kranz, nicht nur äußerlich zum Verwechseln ähnlich, sondern auch darstellerisch vorzüglich besetzt zu sehen.

[...] Die Regie von Jens Scholkmann und Werner Woess hielt das Tempo sehr zügig und versuchte nicht, literarisch zu werden. Hans Werner Kalcher am Pult hatte sich Rodgers weiche, eingängige Weisen routinierter Gebrauchsmusik (mit dem netten Ohrwurm "Das kann nicht Liebe sein") für sein Mini-Orchester zurechtgeschneidert, deckte aber die schwachen Stimmen trotzdem stellenweise zu. Emy Kautz kam choreographisch über Operetten-Schablonen nicht hinaus: auch Ursula Köppens Kostüme verrieten wenig Witz. - Unentwegt Gelächter und Szenenapplaus, am Ende stürmischer Beifall."

Wilhelm Ringelband: Shakespeare als Musical-Vater. Europäische Erstaufführung der 'Boys von Syrakus' in Pforzheim. In: Flensburger Tageblatt, 3. Dezember 1971.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "The Boys from Syracuse". Original Off-Broadway Cast, 1963. DRG 19085. (1xCD).
  • "The Boys from Syracuse". Studio Cast, 1953. Sony Broadway SK 53329. (1xCD).
  • "The Boys from Syracuse". Original Cast London, 1963. Decca Broadway 422 882 281-2. (1xCD).

 

DVD / Video

  • "The Boys from Syracuse". Verfilmung aus dem Jahr 1940. (1xDVD).

 

Literatur

  • William Shakespeare: The Comedy of Errors / Die Komödie der Irrungen. Zweisprachige Taschenbuchausgabe. Übersetzung von Walter Pache. Verlag Philipp Reclam jun., 1998.

 

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Die Boys von Syrakus (The Boys from Syracuse)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 10. Juli 2022.