Sofies Welt
Musical
Musik von Gisle Kverndokk
Buch von Oystein Wiik
Nach dem gleichnamigen Roman von Jostein Gaarder
Idee von Inger Schjoldager und Oystein Wiik
Deutsch von Verena Reichel
Neue deutsche Fassung und Bearbeitung von Elisabeth Sikora
Inszenierung
Österreichische Erstaufführung: 31. März 2017
Stadttheater, Gmunden, Österreich
- Regie, Bühnenbild, Puppen und Videodesign: Markus Olzinger
- Musikalische Leitung: Caspar Richter
- Choreografie: Julia Ledl
- Kostüme: Sigrid Dreger
- Lichtdesign: Ingo Kelp
- Videodesign: Jürgen Erbler
- Sounddesign: Jiri Novotny
Besetzung:
- Alberto Knox / Major Albert Knag: Andrea Matthias Pagani
- Hilde Knag: Elisabeth Sikora
- Sofie Amundsen: Ulrike Figgener
- Jorunn Ingebrigtsen: Eva Zamaostny
- Mutter: Jacqueline Braun
- Frau Ingebrigtsen / Hildegard von Bingen: Katharina Dorian
- Herr Ingebrigtsen / Platon / Goethe: Robert David Marx
- Sokrates / Noah / Novalis / Jürgen: Domink Hees
- Hegel / Shakespeare / Werther / Georg: Aris Sass
- Descartes / Kierkegaard: Pervin Moore
- Solotänzer / Dance-Captain: Flow Pizana
- Tänzer: Christoph Berghuber
Premierenchronik
D | UA | 12. Juni 1998 | Schloßfestspiele, Ettlingen |
A | EA | 31. März 2017 | Stadttheater, Gmunden |
Inhalt
"Kurz vor ihrem fünfzehnten Geburtstag taucht in Sofies Welt plötzlich ein merkwürdiger Mann namens Alberto Knox auf, der mit grundlegenden philosophischen Fragen und Briefen ihre Neugier weckt: Wer bin ich? – Woher komme ich? Alberto nimmt Sofie mit auf eine spannende Reise durch die Geschichte des Denkens, die sich ihnen in Form einer bunten und witzigen Philosophen-Revue präsentiert.
Sie besuchen den Marktplatz von Athen, begegnen dort u.a. Platon, Archimedes und Sokrates, landen auf dem Weg in die Neuzeit im Mittelalter zwischen und kommen mit so verschiedenen Typen wie Shakespeare, Kant, Hegel, Freud und Darwin in Berührung. Die Spannung steigt noch, als beide herausfinden, dass sie selbst nur Figuren eines Buches sind, welches der UN-Offizier Major Knag gerade für seine ebenfalls fünfzehnjährige Tochter Hilde schreibt. Sofie und Alberto versuchen nun, aus Hildes Buch zu fliehen...
Der realen Welt wird eine poetische Phantasiewelt gegenübergestellt, in der die Autoren die verschiedenen Denkmodelle in musikalisch-lebendige Bilder umgesetzt haben. Jeder Philosoph hat seine eigene Show-Nummer, wobei die Musik bewusst verschiedene Stile zitiert: Sokrates klingt wie ein alter Hollywoodfilm, locker kommen seine Philosophenkollegen im Rhythmus von Jazz, Rap oder Walzer daher. Gegensätzliche Ideen bekämpfen sich als feindliche Gangs, die Planeten tanzen Tango, bei Darwin gibt´s Aerobic und im Café Freud den Blues."
(Homepage des Bühnenverlags Felix Bloch Erben, Berlin, 2023)
Kritiken
"Regisseur und Intendant Markus Olzinger hat sich für die Inszenierung etwas Besonderes überlegt: Zwölf Handpuppen verkörpern die zwölf Denker, mit denen der Teenager im Laufe der fast dreistündigen Aufführung zusammentrifft. An die schrulligen Alten aus der Muppetshow erinnernd, sind sie stilistisch gleich, unterscheiden sich aber im Detail; mal mit langem Bart, mal mit Brille - jede plüschige Puppe hat einen eigenen liebevolle Charakter, der sich auch in den unterschiedlichen Musikstilen wiederfindet.
[...] Das Orchester, bestehend aus Brünner Musikern, unter der Leitung von Caspar Richter, zeigt sich stilsicher, egal ob bei Jazz, Tango, Blues oder Hip-Hop. Die ursprünglich auf elf Personen ausgelegte Orchestrierung hat Richter für Gmunden auf 20 Musiker erweitert.
[...] Die ernstte und anspruchsvolle Thrematik wird durch humorvolle Dialoge und schwungvolle Tanzszenen von Choreographin Julia Ledl aufgelockert."
Manuel Sommerfeld: PhiloSOFIEstunde. "Sofies Welt" als österreichische Erstaufführung beim Musical Frühling in Gmunden. In: blickpunkt musical, Ausgabe 88, 03/2017 Mai - Juli 2017, Seite 56-57.
"In Gmunden wurde jetzt eine leicht überarbeitete Neufassung präsentiert, denn Elisabeth Sikora hat die seit der Uraufführung vergangenen 20 Jahre in das Werk einfließen lassen: Neben einem heutigen Jugend-Slang gibt es nun auf der Bühne auch tagesaktuelle Begriffe wie Flüchtlingskrise und Fake-News.
[...] Der realen Welt wird eine poetische Fantasiewelt gegenübergestellt, in der die Autoren die verschiedenen philosophischen Denkmodelle theatralisch umgesetzt haben und jeder Philosoph seine eigene Shownummer erhält, wobei die Musik verschiedene Stile zitiert: Sokrates klingt wie ein alter Hollywood-Film, locker kommen seine Philosophen-Kollegen im Rhythmus von Jazz, Rap oder Walzer daher, bei Darwin gibt es Aerobic (Choreografie: Julia Ledl).
[...] Das Einheitsbühnenbild besteht aus einem Blätterwald der Briefe des Majors, in deren Mitte ein riesiges Auge prangt, in dessen Pupille auch mal Filmeinspielungen flimmern."
Klaus-Dieter Kräft: Sofies Welt. Der Musical-Frühling Gmunden wagt sich erfolgreich an ein anspruchsvolles Werk. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 185, Juni/Juli 2017, Seite 18-19.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Sophies World". The Musical, Studio Cast Recording, Polydor (Univeral Music). (1xCD)
Literatur
- Jostein Gaarder: Sofies Welt. Roman über die Geschichte der Philosophie, aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs, Wien: Hanser 1993.
Kommentar
Die österreichische Erstaufführung war eine Produktion im Rahmen des Musical Frühling Gmunden.
Empfohlene Zitierweise
"Sofies Welt" [Gmunden]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 23. Januar 2023.