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Six

Musical


Text und Musik von Toby Marlow und Lucy Moss
Orchestrierung von Tom Curran

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung (in Engl.): 13. März 2024
Admiralspalast, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Regie: Lucy Moss und Jamie Armitage
  • Choreografie: Carrie-Anne Ingrouille
  • Bühnenbild: Emma Bailey
  • Kostüme: Grabriella Slade
  • Lichtdesign: Tim Deiling
  • Sound Design: Paul Gatehouse
  • Musical Supervisor: Joe Beighton

 

Besetzung:  

  • Catharine of Aragon: Nicole Louise Lewis
  • Anne Boleyn: Izi Maxwell
  • Jane Seymour: Erin Caldwell
  • Anna of Cleves: Kenedy Small
  • Katherine Howard: Lou Henry
  • Catherine Parr: Aoife Haakenson

 

  • Zweitbesetzung: Tamara Morgan, Ellie Jane Grant
  • Super Swing / Dance Captain: Shakira Simpson, Natalie Pilkington

 

 

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V.l.n.r.: Izi Maxwell (Anne Boleyn), Erin Caldwell (Jane Seymour), Nicole Louise Lewis (Catherine of Aragon), Kennedy Small (Anna of Cleves), Aoife Haakenson (Catherine Parr), Lou Henry (Katherine Howard).

(c): BB Promotion / Foto: Pamela Raith

 

 

Premierenchronik

GB UA 18. Dezember 2017 Arts Theatre, London
USA EA 3. Oktober 2021 Brooks Atkinson Theatre, New York
D EA (in Engl.) 13. März 2024 Admiralspalast, Berlin (Tournee)
CH EA (in Engl.) 10. April 2024 Theater 11, Zürich (Tournee)

 

 

 

Inhaltsangabe


"Noch nie wurde Geschichte so mitreißend, so aktuell und unterhaltsam erzählt! Im internationalen Hit-Musical SIX schmettern die sechs Ex-Frauen des englischen Tudor-Königs Heinrich VIII. ihre Lebensgeschichten heraus. Ganz im Stil von modernen Pop-Ikonen wie Beyoncé, Adele und Adriana Grande werden die Königinnen zur royalen Girlgroup und ´battlen´ sich darum, welche von ihnen unter Heinrich VIII. das schrecklichste Schicksal erlitten hat. ´Geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt´, der Merksatz, den englische Schüler über sie im Unterricht lernen, sagt alles! 

In SIX haben diese sechs Frauen nun das Sagen."

(aus: Presse-Information des Tournee-Veranstalters BB Promotion, anlässlich der Berliner Premiere)

 

 

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V.l.n.r.: Aoife Haakenson (Catherine Parr), Kenedy Small (Anna of Cleves), Nicole Louise Lewis (Catherine of Aragon), Izi Maxwell (Anne Boleyn), Erin Caldwell (Jane Seymour), Lou Henry (Katherine Howard).

(c): BB Promotion / Foto: Pamela Raith

 

 

Kritiken

 
"Der Kreischfaktor ist auffällig hoch, als das britische Musical ´Six` im Admiralspalast seine Deutschlandspremiere feiert. Fast wie beim Boygroup-Konzert, das im Fall dieser All-Women-Show eine Girlgroup ist.

Haben die Musicalmacher womöglich Jubelperser - äh Fans - aus England eingeflogen? Die Trupps von feingemachten jungen Frauen mit Krönchen und Glitzerreifen im Publikum gehören offenbar zum ´Queendom´. So nennt sich die Community, die die 2017 beim Edingburgh Fringe Festival uraufgeführte Show inzwischen im englischsprachigen Raum hat. Eine der ´Queens´ hat sogar einen Reichsapfel mit. [...]

Was die Idee angeht, einen historischen Stoff in ein Pop-Musical zu verwandeln, ist ´Six´ eindeutig ein Epigone von Lin-Manuel Mirandas Broadway-Hit ´Hamilton´. Die stilprägende Show hat schon 2015 vorgemacht, dass sich R´n´B und Hip-Hop mit einer Geschichte aus dem 18. Jahrhundert vertragen. Was komplexe Story, Schauspiel und szenische Elemente angeht, kann ´Six´ da nicht mithalten."

Gunda Bartels: Hands up oder Kopf ab, das Musical "Six" mixt Pop mit Historie. In: Tagespiegel, 16. März 2024. 

 

"Der König war vor allem ein Frauenheld. Er verliebte sich unzählige Male, wechselte seine Frauen wie andere ihre Kleidung. Sechs von ihnen heiratete er [...].

Von seiner ersten Frau ließ er sich scheiden. Die Zweite wurde geköpft. Die Dritte ist nach der Geburt ihres Kindes gestorben. Ehefrau Nummer vier entsprach auch nicht seinen Vorstellungen - und so ließ er sich wieder scheiden. Die fünfte Ehefrau wurde ebenfalls geköpft und nur die sechste und letzte Frau an der Seite des Königs überlebte dessen Tod.

Eine brutale Geschichte. Doch die Erfinder des Musicals, Toby Marlow und Lucy Moss, haben den Ereignissen aus der Vergangenheit einen ganz neuen Dreh verpasst. Die Darstellerinnen tragen keine schweren Roben und weißen Perücken. Ihre Minikleidchen und Hosenanzüge sind pink, rot und blau. Catherine Howard hat beispielsweise lange pinkte Haare, die sie während ihrer Tanzeinlagen wild hin und her schwingt. Die sechs Frauen sind humorvoll, selbstbewusst und vor allem selbstbestimmt.

Und noch eine Änderung bauen die Musical-Erfinder ein: Die Ex-Frauen des Königs treffen aufeinander, weil sie eine Band gründen wollen. Das Problem - jede von ihnen will den Ton angeben. Ein musikalischer Schlagabtausch, in dem jede Ex-Frau des Königs ihre Ehe Revue passieren lässt, soll dieses Problem lösen. Wer am meisten gelitten hat, der gewinnt. 

Es folgen sechs Solos. Erst zwei Popsongs, dann eine Ballade, gefolgt von Rap und Technobeats. [...]

Wie zu erwarten, werden sich die Frauen trotz des Gesangswettbewerbs nicht einig. Nach einer kurzen Diskussion stellt das Sextett fest, dass sie sich lange genug mit Heinrich dem VIII. und seinen Liebschaften befasst haben. Ganz nach dem Motto ´Eine für alle und alle für eine´ performen die Frauen einen gemeinsamen Song. Die Geschichte ist erzählt und die Botschaft ´Liebe dich selbst´ ist auch beim allerletzten Besucher angekommen."

Sophie-Marie Schulz: Geschieden, geköpft, gestorben: Ein Musical der etwas anderen Art. In: Berliner Zeitung (online), 14. März 2024.

 

"Zur Feier des Abends erstrahlt der Berliner Admiralspalast in royalem Violett und begrüßt damit das Kult-Musical ´SIX´ erstmalig in Deutschland. BB Promotion hat die britische Tourproduktion mit der UK-Besetzung nach Deutschland geholt, die als englischsprachige Aufführungsserie bis Ende April auch noch in München, Zürich und Triest Station macht. [...] 

Musikalisch sind die Rollen an Beyoncé, Rihanna, Adele, Nicki Minaj, Britnes Spears, Ariana Grande, Avril Lavigne und andere angelehnt - auf die konkreten ´Queenspirations´ wird im Programmheft explizit hingewiesen. Die Songs lassen die Vorbilder deutlich erkennen und sind eingängig, ohne besonders lange im Ohr zu bleiben, obwohl die finale Nummer ´SIX´ mit erhöhtem Ohrwurm-Potenzial auftrumpft. Der Vergleich mit den Pop-Größen legt die Messlatte unnötig hoch, womit  das Stück sich konzeptionell selbst etwas im Weg steht, da weder Kompositionen noch Stimmen an die Vorbilder herankommen. [...]

´SIX´ möchte nach eigenen Angaben die Genregrenzen des Musiktheaters neu ausloten, was mit der Mischung aus Popsongs, historischem Inhalt und Konzertperformance auf jeden Fall gelingt. Herausgekommen ist ein kurzweiliger (80 Minuten) einzigartiger Mix, der sich mit ´Musical´ schlecht fassen lässt, sondern sich im besten Sinne irgendwo zwischen Girlgroup-Konzert, Coverband-Performance und Party-Revue verortet, was beim deutschen Premierenpublikum sehr gut ankommt. Wer sich auf diese einzigartige Mischung einlässt, wird mit einer Show belohnt, wie man sie so auf hiesigen Bühnen noch nicht gesehen hat."

Christoph Oscar Hofbauer: Royales Empowerment-Popkonzert, Deutschland-Premiere des britischen Musical-Phänomens "SIX". In: musical today, 01/2024, Seite 37.

 

 

 

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V.l.n.r.: Lou Henry (Katherine Howard), Izi Maxwell (Anne Boleyn), Kennedy Small (Anna of Cleves), Aoife Haakenson (Catherine Parr), Nicole Louise Lewis (Catherine of Aragon), Erin Caldwell (Janes Seymour). 

(c): BB Promotion / Foto: Pamela Raith

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Six". The Musical. Studio Cast Recording, London 2018, auf CD released 2019 by Loudmouth Music. (1xCD)
  • "Six". The Musical. Original Broadway Cast, Live on Opening Night, 3. Oktober 2021, auf CD releases 2023 by Loudmouth Music. (1xCD)

 

Literatur

  • Ridley Jasper: Heinrich VIII., Eine Biografie. Zürich: Benziger 1990.
  • Dieter Berg: Heinrich VIII. von England, Leben - Herrschaft - Wirkung. Stuttgart: Kohlhammer 2013.
  • Walter Brendel: Der König und seine Frauen, Heinrich VIII. Berlin: epubli 2021.

 

 

Kommentar

 
Die pausenlose Vorstellung dauert rund 75 Minuten.

Der Uraufführung voraus ging eine Produktion im Rahmen des Fringe Festival in Edingburgh 2017, die Veränderungen am Werk nach sich zog.

Die Uraufführung im Arts Theatre erfolgte im Rahmen einer Montag-Spielserie. Bis Ende Januar 2018 wurde das Stück nur Montags gezeigt. Erst nach weiteren Arbeiten am Werk kam es im August 2018 in den regulären Spielbetrieb.

Das Stück ist nicht zu verwechseln mit der Off-Broadway-Produktion gleichen Titels von Charles Strouse aus dem Jahr 1971.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Six". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. April 2024.