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Rosa Laub

Rock-Oper für Schauspieler


Musik von Horst Krüger
Text von Waldtraut Lewin

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 6. Juli 1979 
Volkstheater Rostock, DDR

  • Musikalische Realisierung: Gruppe BADISTER
  • Musikalische Einstudierung: Horst Krüger
  • Regie: Jörg Kaehler
  • Ausstattung: Klaus Weber
  • Choreographie: Joachim Ahne

 

Besetzung:  

  • Karel: Manfred Gorr
  • Rosa Laub: Hanna Mönig
  • Vater: Gerd Micheel / Werner Piontek
  • Mutter: Gerti Möller

 

  • Das rothaarige Mädchen (Die nackte Hexe): Sibylle Kuhne / Andrea Stache-Peters
  • Der Meister: Kurt Wetzel
  • Der Bandleader: Roland Blankenburg
  • Jeanne d'Arc: Petra Gorr
  • Schwarzer: Egon Brennecke
  • Bauernrebell: Manfred Schlosser
  • Mädchen 1: Dorothea Meissner
  • Mädchen 2: Rita Barg
  • Junge 1: Gerd Klotzek
  • Junge 2: Hans-Jürgen Kühnert / Peter Prager

 

  • Spielfiguren: Damen und Herren des Balletts Rostock: Regina Ebeling, Renate Fiegel,  Elke Heize, Romy Langer, Ute Schultz-Ziems, Helfried Ebeling, Peter Motloch, Georg Schmidt, Peter Wenzel

 

 

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Titelseite des Programmhefts

© Volkstheater Rostock

 

 

Premierenchronik

DDR UA 6. Juli 1979 Volkstheater Rostock

 

 

 

Inhaltsangabe


"Im Mittelpunkt des Stückes steht der junge Karel, der sich an der Schwelle zum Erwachsensein befindet. Er hat es nicht leicht und seine Umwelt mit ihm auch nicht. Verliebt in sein Motorrad ´Usambara´, hat er die Helden seiner Kindheit - Jeanne d'Arc, den Schwarzen und den Bauernrebellen - vergessen, sein Verhältnis zu den Eltern ist gestört, außerdem ist er neu im Neubauviertel ´Heiliger Berg´. Seine Eltern, sein Meister, seine ´Helden´ und die Bewohner vom ´Heiligen Berg´ holen ihn zurück in die Wirklichkeit, ihn, der am liebsten auf seinem blauen Motorrad allein durch die Lüfte fliegt. Wie das geschieht, und wie Karel schließlich seine Liebe zu dem Mädchen Rosa entdeckt, wird in der Rock-Oper mit Poesie und Humor erzählt."

(aus: Informationsblatt des Volkstheater Rostock für Pädagogen, Rostock 1979)

 

 

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Karel (Manfred Gorr) mit Rosa Laub (Hanna Mönig) auf dem fliegenden Motorrad

© Volkstheater Rostock, Foto: Patricia Cardenal

 

 

Kritiken

 
"Momente des Phanatstischen spielen auch im Rostocker Gastspielhaus, der sogenannten Rock-Oper für Schauspieler 'Rosa Laub' (Rock-Musical träfe es besser), eine wichtige Rolle, hier allerdings weitgehend mit positiven Vorzeichen, heute und hier spielend. Der junge Arbeiter Karel (Manfred Gorr singt und mimt ihn glaubhaft) nennt sein Motorrad liebevoll Usambara. Es kann schließlich sogar fliegen. Und die spätere Braut Rosa Laub wundert sich nicht darüber, so wie sich auch Karels Mutter (beachtlich Schlagersängerin Gerti Möller als Gast) ab und an in Melisande verwandelt, und selbst der nüchterne Meister Zugang zur komplizierten Psyche des tüchtigen Arbeiters findet.

Autorin Waldtraut Lewin hält vieles in schöner Schwebe. Horst Krüger komponierte eine ebenso kräftige wie poetische Musik. Jörg Kaehler fand als Regisseur mit Choreograph Joachim Ahne eine revueartige, jugendgemäße Umsetzung, bei der auch tragische Aspekte um Karels Vater (Gerd Micheel) nicht ausgespart sind."

Werner Schönsee: Mit Momenten des Phantastischen, Eindrücke von den Dresdner Musikfestspielen. In: Neue Zeit, Tageszeitung der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 135, 10. Juni 1980.

 

"Die erste Rock-Oper unseres Landes 'Rosa Laub' erlebte am Freitagabend im Rostocker Volkstheater ihre Uraufführung. Das Libretto schrieb Waldtraut Lewin nach ihrer Erzählung ´Wie Karel mit dem blauen Motorrad zu Rosa Laub fuhr´. Die Musik schuf Horst Köhler. Sie wird von der Rostocker Tanzmusikformation ´Badister´ gespielt. Alle Rollen der Rock-Oper sind Schauspielern übertragen worden."

ND: Uraufführung einer Rock-Oper in Rostock. In: Neues Deutschland, Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 9. Juli 1979.

 

"Machen wir uns doch besser mit der löblichen Tatsache vertraut, daß hier in äußerer Gestalt und inhaltlichem Anliegen ein ungewöhnliches musiktheatralisches Werk vorliegt. Ungewöhnlich meint ja vorerst weniger die künstlerische Außerordentlichkeit, als daß ein Versuch gekennzeichnet wird, aus den eingefrästen tradierten Bahnen heiteren Musiktheaters an neue Ufer zu gelangen. Den Versuch begrüße ich auch deshalb, weil mit dominierenden poetischen Mitteln einiges vom Fühlen unserer Jugend, und nicht nur der, in theatralische Ausdrucksweisen transponiert wird. Enttäuscht hat mich Waldtraut Lewins und Horst Krügers Stück nicht. 'Rosa Laub' besitzt große Schönheit, die die Schwächen nicht kaschieren. Dieses Werk macht Hoffnung, daß unser nationales heiteres musiktheatralisches Schaffen wieder ein Feld des sinnvollen Experiments wird, ohne das ein ästhetisches Fortschreiten, das veränderten gesellschaftlichen Bedingungen Rechnung trägt, nicht möglich ist.

[...] Rostock ist den Mut zu danken, einem gewiß nicht unkompliziertem Stück zum Leben verholfen zu haben."

Wolfgang Lange: Karel, der Träumer. In: Theater der Zeit, Heft 10, Oktober 1979, Seite 19-20.

 

 

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Karel (Manfred Gorr) mit Rosa Laub (Hanna Mönig) und dem Meister (Kurt Wetzel), im Hintergrund die Band BADISTER. 

© Volkstheater Rostock, Foto: Patricia Cardenal

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Rosa Laub". Studio Cast, 1981. Amiga  8 55 861. (1xLP).

 

Literatur

  • Waldtraut Lewin: Wie Karel mit dem blauen Motorrad zu Rosa Laub fuhr. In: Lotte Meyer (Redaktion): Wie Karel mit dem blauen Motorrad zu Rosa Laub fuhr. [Textsammlung] Berlin [DDR]: Neues Leben 1974, Seite 344-368.
  • Wolfgang Jansen: "...Ausflüge in die Welt der Träume", Zur Uraufführung der ersten DDR-Rockoper 1979 in Rostock. In: musicals, Das Musicalmagazin, April/Mai 2023, Heft 218, Seite 86-88.

 

 

 

Kommentar 

 

"Rosa Laub" war ein Auftragswerk des Volkstheaters Rostock.

Die Uraufführung erfolgte anläßlich der 2. Rostocker Sommerfesttage 1979.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Rosa Laub". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. April 2023.