Robin Hood
Musical
Musik von Chris de Burgh und Dennis Martin
Arrangements von Frank Hollmann
Zusätzliche Arrangements von Markus Syperek und Marian Lux
Buch und Liedtext von Christoph Jilo und Kevin Schröder
Inszenierung
Uraufführung: 3. Juni 2022
Schlosstheater Fulda, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Marcel Jahn
- Musikproduktion: Fabian Kampa
- Regie: Matthias Davids
- Choreografie: Kim Duddy und Eleonora Talamini
- Bühnenbild: Hans Kudlich
- Kostüme: Conny Lüders
- Maskenbild: Elke Quirmbach
- Lichtdesign: Michael Grundner
- Sounddesign: Tom Strebel
Besetzung:
- Robin von Loxley: Mark Seibert / Friedrich Rau / Sascha Kurth
- Marian: Johanna Zett / Marle Martens / Kristine Emde
- Guy von Gisbourne: Thomas Hohler
- King John: Christian Schöne
- Earl William von Loxloy / John Little: Reinhard Brussmann
- Äbtissin von Kirklees: Melanie Gebhard
- Sheriff von Nottingham: Thomas Christ / Marcus G. Kulp
- Will Scarlett: Dennis Henschel
- Bruder Tuck: André Haedicke
- Robin als Kind: Leonie Müller u.a.
- Guy als Kind: Mariella Saalfeld u.a.
- Dienstmädchen: Michelle Tönnies
- Isabella: Marle Martens
- Polina: Olivia Ward
- Eleonore: Jenny Schlensker
- Alys: Tina Haas
- Geächtete: Nadine Kühn
- Knut: Denys Magda
- Stewards: André Naujoks, Stephan R. Pryzywara
- Baron Fitzwalter: Martin Ruppel
- Baron de Vesci: Konstantin Zander
- Soldat: Torsten Paul
- in weiteren Rollen: Sascha Laue, Lynsey Reid, Steven Seale, Enrico Treuse, Julia Waldmayer, Caroline Zins
V.l.: Johanna Zett (als Marian), Reinhard Brussmann (als John Little), André Haedicke (als Bruder Tuck), Mark Seibert (als Robin), Ensemble (als Geächtete) (c) spotlight musicals GmbH / Foto: Michael Werthmüller |
Premierenchronik
D | UA | 3. Juni 2022 | Schlosstheater Fulda |
CH | EA | 15. März 2024 | Theater 11, Zürich (Gastspiel) |
A | EA | 10. Juli 2024 | Landestheater Linz (Gastspiel) |
Inhaltsangabe
"Im Zentrum der Inszenierung steht die charakterliche Entwicklung des Titelhelden. Robin kommt als Sohn des Earls von Huntington zur Welt und begibt sich noch in der Nacht seiner Zwangshochzeit mit der kindhaften Marian in den Kreuzzug, um seinen adeligen Verpflichtungen zu entfliehen. Als er traumatisiert zurückkehrt, muss er erst seine Ängste und Zweifel besiegen, um dem eigenen Stand den Rücken zu kehren. Im Kampf um Gerechtigkeit findet er in den Wäldern von Sherwood Forest die eigene innere Freiheit, bevor er von der Vergangenheit eingeholt wird."
(aus: Presseinformation anläßlich der Wiederaufnahme 2024 als Tourneeproduktion)
Christian Schöne (als King John) (c) spotlight musicals GmbH / Foto: Christian Tech |
Kritiken
"Die historisch inspirierten dramatischen Musicalproduktionen von spotlight musicals haben sich bei Publikum und Kritikern einen guten Namen gemacht und in den letzten Jahren mit Uraufführungen wie ´Die Päpstin´ oder ´Der Medicus´ noch an Professionalität zugelegt. Nach zwei Jahren coronabedingter Verschiebung kam am 3. Juni 2022 endlich das neueste Werk auf die Bühne, ´Robin Hood´. Es erzählt eine eigene Fassung der Geschichte um den legendären Geächteten, der als gebürtiger Adliger für die Rechte der einfachen Menschen kämpfte. Kreativer Partner des Produktionsteams Dennis Martin und Peter Scholz wurde der weltbekannte irische Songwriter Chris de Burgh, der gemeinsam mit Dennis Martin die Musik schrieb. Bereits bei dem exellenten Streaming-Konzert im August 2021 erhielt das Publikum einen Einblick in den freundschaftlichen, kreativen Austausch beider Komponisten. Chris de Burghs Wurzeln reichen bis in die Zeit von Robin Hood. Sein Vorfahre Hubert de Burgh, Earl of Kent (ca. 1170-1243), war unter King John (1199-1216) Hüter des Rechts und ein machtvoller Politiker.
Chris de Burghs eigenes Album ´The Legend of Robin Hood´, mit dem er derzeit auf Konzerttournee ist, erschien bereits vor der Uraufführung in Fulda. Wer das Album im Vorfeld des Theaterbesuchs gehört hat, erkennt den Unterschied zwischen dem gut zu hörenden Folk- und Pop-Album und der mitreißenden Musicalfassung mit Irish Folk, mittelalterlichen Anklängen, treibenden Rhythmen und Gänsehautballaden. [...]
Matthias Davids ist, unterstützt durch das fantastische Bühnenbild von Hans Kudlich und die ideenreichen sowie bildgewaltigen Choreographien von Kim Duddy, eine Inszenierung gelungen, die den Spannungsbogen bis zum Schluss hält und einen immer wieder überrascht, selbst wenn das Ende vorhersehbar scheint."
Barbara Kern: Freiheit ist stärker als der Tod, "Robin Hood" uraufgeführt am Schlosstheater Fulda. In: blickpunkt musical, Ausgabe 118 (04/2022), Seite 6-10.
"Was wissen wir eigentlich über Robin Hood? Die Wissenschaft streitet noch immer, ob der allseits bekannte Rächer der Armen aus dem englischen Nottingham real war oder nicht. Letztlich ist das aber auch völlig egal, denn die Legende von dem geächteten Robin, der die Reichen bestiehlt, um den mittellosen Menschen zu helfen, lebt Generation für Generation weiter. Ein guter Grund für das Kreativ-Team von Spotlight Musicals aus Fulda, sich des Themas anzunehmen. Komponist Dennis Martin hat bei ´Robin Hood´ diesmal aber Unterstützung bekommen: Chris de Burgh persönlich hat acht Songs in seinem unverkennbaren Stil in das Projekt eingebracht, darunter auch bekannte Melodien wie ´Don´t pay the ferryman´. Auch für de Burgh war das Projekt eine Herzensangelegenheit, wie er dem Premierenpublikum verraten hat. [...]
Wie gerne hätte ich es mir bei der Inhaltsangabe einfach gemacht und gesagt: ´Legt euch die Filme ein und ihr wisst, was passiert. Egal ob Errol Flynn, Kevin Costner oder die Version von Mel Brooks!´ Aber nein, in Fulda lernen wir einen völlig neuen Robin Hood kennen und ich stellte fest, dass ich mich nie gefragt habe, wie aus Robin von Loxley der Rächer Robin Hood wurde. Ja, Robin Hood kämpfte für Richard Löwenherz in den Kreuzzügen um Jerusalem, aber was führte ihn dorthin und was hat er dort erlebt? Zugegeben, das ´Robin Hood´-Prequel von Russel Crowe von 2010 liefert einzelne Ansätze, aber nur in dezimierter Form. [...]
Es gibt eine Sache, die sich bei Spotlight wohl nicht ändern wird: In Fulda kommt die Musik vom Band. Es ist zwar keine Neuigkeit, aber nach der Preview im vergangenen Jahr, die mit einer kleinen Orchesterbesetzung gestreamt wurde, regte sich in mir die Hoffnung diesbezüglich. Abgesehen davon ist aber auch ´Robin Hood´ ein absolut gelungenes Werk."
Florian Wagner: Robin Hood, Ein Held zwischen posttraumatischer Belastungsstörung und Glitzer. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 214, August/September 2022, Seite 4-5.
André Haedicke (als Bruder Tuck), Ensemble (c) spotlight musicals GmbH / Foto: Christian Tech |
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- Chris de Burgh: "The Legend of Robin Hood". Butler 2021.
- "Robin Hood". Das Musical, Vorfreude ist die schönste Freude, Noncommercial Audio/Stage Cast, Spotlight Musicals 2020. (1xCD)
- "Robin Hood". Das Musical, Studioeinspielung mit Original Fulda Cast. Spotlight Musicals 2021. (2xCD)
Literatur
- Andreas J. Haller: Mythische Räume der Gesetzlosigkeit in Erzählungen über Robin Hood, Klaus Störtebeker und Jesse James, Von der Typologie des Helden zur Topologie der Gesellschaft. Baden-Baden: Ergon 2020.
- Lesley Coote: Storyworlds of Robin Hood, The Origins of a Medieval Outlaw. London: Reaktions Books 2020.
- David Crook: Robin Hood, Legend and Reality. Woodbridge: The Boydell Press 2020.
Kommentar
Das Werk ist eine Produktion der spotlight musicals GmbH, Fulda.
Empfohlene Zitierweise
"Robin Hood" [Fulda]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 21. Mai 2024.