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Rebecca

Musical


Buch und Liedertexte von Michael Kunze 
basierend auf dem Roman von Daphne du Maurier
Musik und Orchestrierung von Sylvester Levay

 


Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 8. Dezember 2011  
Palladium, Stuttgart, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Francesca Zambello
  • Choreografie: Simon Eichenberger
  • Musical Director: Klaus Wilhelm
  • Musical Supervisor: Kevin Stites
  • Bühnenbild: Peter J. Davison
  • Kostüme: Birgit Hutter
  • Lichtdesign: Mark McCullough
  • Videodesign: Sven Ortel
  • Sounddesign: Hendrik Maassen


Besetzung:

  • "Ich": Lucy Scherer
  • Maxim De Winter: Thomas Borchert
  • Mrs. Danvers: Pia Douwes
  • Jack Favell: Hannes Staffler
  • Mrs. Van Hopper: Isabel Dörfler
  • Frank Crawley: Jörg Neubauer
  • Beatrice: Kerstin Ibald
  • Ben: Daniele Nonnis

 

  • In weiteren Rollen: Gerd Achilles, Fredrik Andersson, Christoph Apfelbeck, Alexander Bellink, Helena Blöcker, Lena Brandt, Christina Maria Brenner, Erwin Bruhn, Petra Clauwens, Raphael Dörr, Udo Eickelmann, Fehmi Göklü, Matthias Graf, Mona Graw, Christian Kerkhoff, Valerie Link, Christiane Patten, Hendrik Schall, Michaela Schober, Claudia Stangl, Maike Switzer, Melanie Walter, Carl van Wegberg, Gemma West, Jakub Wocial, Wiebke Wötzel

 

Alternative Besetzung:

  • alternierend Maxim de Winter: Arvid Larsen
  • alternierend Mrs. Danvers: Femke Soetenga

 

 

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Thomas Borchert (als Maxim de Winter), Lucy Scherer (als ´Ich´), Pia Douwes (als Mrs. Danvers)

© Stage Entertainment

 

 

Premierenchronik

A UA 28. September 2006 Raimund-Theater, Wien
J EA 6. April 2008 Theatre Creation, Tokyo
FIN EA 28. August 2008 City Theatre, Helsinki
RUS EA 29. März 2009 Theatre Center Art-Voyage, Moskau
RO EA 7. Mai 2011 Teatrul National de Opereta, Bukarest
CH EA 22. Oktober 2011 Theater St. Gallen
D EA 8. Dezember 2011 Palladium Stuttgart
SRB EA 9. Dezember 2012 Madlenianum Opera & Theatre, Belgrad
ROK EA 12. Januar 2013 LG Arts Centre, Seoul
S EA 7. Februar 2014 Malmö Opera, Malmö
CZ EA 9. März 2017 National Moravian-Silesán Theatre, Ostrava
GB EA (in Engl.) 18. September 2023 Charing Cross Theatre, London
CN EA 5. November 2024 Culture Square Theatre, Shanghai

 

 

 

Inhaltsangabe

 

"Die Hauptfigur, aus deren Blickwinkel die Geschichte erzählt wird (´Ich´), ist ein unbedarftes junges Mädchen, das als Gesellschafterin der reichen Amerikanerin Mrs. Van Hopper nach Monte Carlo kommt. Dort verliebt sie sich und heiratet Maxim de Winter. Als sie mit ihm auf seinen Landsitz Manderley zieht, ist der Empfang fast feindselig. Auf die große Liebe fällt der Schatten der verstorbenen Rebecca: Alle sprechen nur von Maxims erster Frau, der schönen, alles dominierenden Rebecca. Auch Maxim selbst scheint kaum an etwas Anderes denken zu können. Der Geist der Verstorbenen, die vor einem Jahr beim Segeln ertrunken ist, ist überall gegenwärtig, und die ihr ergebene Haushälterin Mrs. Danvers pflegt ihr Andenken in jedem Winkel des Hauses. Einzig Maxims Schwester Beatrice und Maxims Freund und Gutsverwalter Frank Crawley machen der neuen Mrs. de Winter ein wenig Mut.

Nach einem Ball, auf dem die neue Mrs. de Winter auf Betreiben von Mrs. Danvers im Kostüm Rebeccas einen unglücklichen Auftritt hatte, wird sie fast zum Selbstmord getrieben. Da wird in der Bucht von Manderley bei der Bergung eines gestrandeten Schiffes durch Zufall Rebeccas Segelboot mit ihrer Leiche entdeckt. Welches Geheimnis steckt hinter Rebeccas Tod? Maxim, der Monate zuvor eine Unbekannte als seine Frau identifiziert hatte, gerät in Verdacht, sie selbst getötet zu haben. Nun muss die polizeiliche Untersuchung neu aufgerollt werden. Die neue Mrs. de Winter steht zu ihrem Mann, umso mehr als sie von ihm erfahren hat, dass er Rebecca nicht geliebt, ja sogar gehasst hat. Rebeccas Cousin Favel will Maxim mit einem vertraulichen Brief der Verstorbenen erpressen. Er deutet an, dass Rebecca von ihm schwanger war und Maxim sie aus Eifersucht getötet hat. ´Ich´ ergreift die Initiative und gewinnt so nicht nur Maxims uneingeschränkte Liebe. Es stellt sich heraus, dass Rebecca unheilbar krank war und ihren Tod - Maxim perfide dazu benützend - selbst herbeigeführt hat. Am Ende steht Manderley in Flammen und mit Rebeccas Andenken geht auch Mrs. Danvers in den Flammen unter."

(aus: Booklet der CD "Rebecca", Wiener Cast, 2006)

 

 

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Lucy Scherer (als ´Ich´), Pia Douwes (als Mrs. Danvers) 

© Stage Entertainment

 

 

Kritiken


"Auch auf Regisseurin Francesca Zambello hat der ´Rebecca´-Probenmarathon für gleich zwei Inszenierungen allem Anschein nach eine inspirierende Wirkung gehabt, denn so langsam läuft sie zur Hochform auf. Waren es bislang vor allem die faszinierend in Szene gesetzten Stimmungsbilder zum düsteren Sujet von Manderley, die überzeugen konnten, so ist es diesmal auch die Personenführung. In Stuttgart formt sie aus den Protagonisten ein lebendiges Kräftedreieck, aus dem heraus eine elektrisierende Spannung entsteht. Zudem ist die Inszenierung - bei aller Dramatik - an einigen Stellen ein wenig luftiger und komödiantischer angelegt: Zambello hat endlich ihre protestantisch-trockene Arbeitsweise abgelegt und Platz geschaffen für leichte Momente voller Spiellust."

Markus Zeller: Rebecca. Auf dem Weg zum Broadway. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 153, Februar/März 2012, Seite 4-9.

 

"Bei der Darstellerriege finden sich Licht und Schatten. Die drei Hauptrollen überzeugen durchgängig. Pia Douwes als Mrs. Danvers besticht einmal mehr durch ihre fast mit Händen zu greifende Bühnenpräsenz, atemberaubenden Gesang und darstellerischer Brillanz. [...] Lucy Scherer als ´Ich´ darf als Idealbesetzung für diese Rolle gelten. Fragil von Statur, mit fast kindlich-naiver Mimik, vermittelt sie die Hilflosigkeit wie auch ihre ständigen Versuche, es allen, und in erster Linie Maxim, den sie über alles liebt, recht zu machen und wie sie dabei kläglich scheitert, beeindruckend. [...] Thomas Borchert in der Rolle des unbeherrschten, teil ins Cholerische abgleitenden, von tiefsten Selbstzweifeln zerfressener Maxim de Winter hat seit seiner Premiere in St. Gallen einen Quantensprung in puncto Schauspiel vollführt: In Stuttgart überzeugt er auch in seiner Darstellung, gesanglich brilliert er besonders in den volltönenden Sequenzen seiner Partien, die leiserenTeile scheinen ihm weniger zu liegen.

[...] Als Fazit gilt es festzuhalten, dass diese Produktion einen Weg ins Palladium Theater definitiv lohnt: Unterhaltung, Spannung, opulente Ausstattung und eingängige Melodien - all das wird auf hohem Niveau geboten."

Silvia E. Loske: Feuer! Feuer! Manderley in Flammen! Deutschlandpremiere Rebecca in Stuttgart. In: blickpunkt musical, Ausgabe 56, Nr. 01/12 Januar - März 2012, Seite 4-6.

 

"Bleibt noch Pia Douwes als Mrs. Danvers. Im Trio der drei großen Niederländerinnen in dieser Rolle – vor ihr Susan Rigvava-Dumas in Wien und Maya Haakvoort in St. Gallen – ist sie in der undankbaren Situation, als letzte ihre Interpretation abliefern zu müssen. Und das tut sie auf überraschende Weise – denn Douwes opfert der Rolle teilweise ihre immer noch große Stärke, ihre Spitzentöne. Ihre Mrs. Danvers ist kein schneidend kalter General, wie bei Rigvava-Dumas, und auch keine verzweifelt Leidende, wie bei Maya Hakvoort.

Pia Douwes legt die Rolle vielschichtiger an. Zunächst ein arroganter Hausdrachen, macht sie bald deutlich, dass Mrs. Danvers Rebecca bis zur Selbstaufgabe geliebt hat. Und von dieser beinah monströsen Liebe berichtet sie der jungen Nachfolgerin, für diese eine schaurige Geisterbahnfahrt in die Abgründe einer verlassenen Seele. So schwärmerisch und fast zärtlich berichtet Mrs. Danvers, wie sie Rebecca einst frisierte, so sanft und vorsichtig geht sie mit jedem übrig gebliebenen Gegenstand der Verstorbenen um. Und während sie so mit beinahe sanfter Stimme schwärmt, schleicht sich der Wahnsinn in ihre Augen. Jeder Refrain des Titelsongs ist der verzweifelte Schrei einer verlassenden Liebenden, nichts bleibt mehr übrig von der beinahe hypnotischen Beschwörung einer immer noch Lebenden, wie sie Rigvava-Dumas interpretierte.

Und in diesen Momenten sitzen sie dann wieder, die Douwes’schen Spitzentöne, die man noch so vermisste in ´Sie ergibt sich nicht´. Je weiter das Stück fortschreitet, je selbstbewusster ´Ich´ auftritt, umso mehr verschwindet Mrs. Danvers, ihre Kraft versiegt und schließlich bleibt ihr nur noch das Flammeninferno als letzte Möglichkeit, Rebecca nah zu sein. Ganz zum Schluss erscheint sie noch einmal ganz oben auf der brennenden Treppe und nimmt Abschied von Rebeccas Nachthemd, ein inniger, zärtlicher Moment im Inferno des Wahnsinns. So findet Pia Douwes tatsächlich eine neue, andere Interpretation, weniger von den Angeboten getragen, die Levays Musik ihrer Stimme macht, als von einer großen, alles verzehrenden Liebe, die beinahe körperlich spürbar wird."

Björn Herrmann: Rebecca, Paladium Theater Stuttgart. Online-Portal "musicalzentrale.de", 9. Dezember 2011.

 

 

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Ensemble

© Stage Entertainment

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • "Rebecca". Original Vienna Cast, 2006. Hitsquad 668263. (1xCD).
  • "Rebecca". Original Vienna Cast, 2007, Complete live recording of show. Hisquad. (2xCD).
  • "Rebecca". Original Stuttgart Cast, 2012, Recorded live during Sept 12, 13, and 14th performances. Hitsquad 668341. (2xCD)

 

Literatur

  • Daphne du Maurier: Rebecca. Roman. Aus dem Englischen übertragen von Karin von Schab, Hamburg: Krüger 1946.
  • Michael Kunze: Rebecca. Ein Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay, nach dem gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier. Libretto. Hamburg: Edition Butterfly, 2006.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Rebecca" [Stuttgart]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.www.musicallexikon.eu 

Letzte inhaltliche Änderung: 21. Februar 2024.