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Der Prinz von Dänemark

Ein Hamlet-Musical von und mit Harald Schmidt


Buch von Harald Schmidt nach William Shakespeares "Hamlet"   
Musik und Liedtexte von div.

 


Inszenierung


Uraufführung: 25. Oktober 2008
Schauspielhaus, Stuttgart, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung und Arrangements: Band 'Fort'n'Brass' (Jean Pierre Barraqué / Max Braun / Matthias Klein / Andreas Zbik)
  • Regie: Christian Brey
  • Choreographie: Bridget Breiner
  • Bühne: Elisa Limberg
  • Kostüme: Petra Bongard
  • Licht: Franz Born / Peter Krwazyk


Besetzung:

  • Horatio / Rosenkranz / ein Totengräber: Thomas Eisen
  • Hamlet: Benjamin Grüter
  • Claudius: Martin Leutgeb
  • Gertrud: Marietta Meguid
  • Polinius / Geist von Hamlets Vater / ein Bote: Harald Schmidt
  • Laertes / Güldenstern / Bernardo / ein Totengräber: Sebastian Schwab
  • Ophelia: Lilly Marie Tschörtner

 

 

Premierenchronik

D UA 25. Oktober 2008 Schauspielhaus, Stuttgart

 

 

 

Inhaltsangabe


"Dem Schwan von Stratford-on-Avon aber widerfährt hier endlich einmal Gerechtigkeit mit einer stilechten 'Hamlet'-Inszenierung in Schnabelschuhen, Samtwämsern und Strumpfhosen. Gesprochen, nein: gesäuselt, gebarmt und skandiert wird die alte Schlegel-Übersetzung, handlich zurechtgestutzt auf die bekannten Zitate, zwischen denen der Abend wild entgleist - in aktuelle Seitenhiebe auf Josef Ackermann oder Reich-Ranicki, in die Sendung mit der Maus, einem filmreifen Fechtkampf und exzessiv ausgelebten Sterbeszenen."

(Angela Reinhardt: Der Prinz von Dänemark. Harald Schmidt rockt das deutsche Musical. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 134, Seite 24-25)

 

 

Kritiken


"Mit seinem bewährten Mittel, jedwede Kritik durch deren selbstironische Vorwegnahme zu unterlaufen, hat Harald Schmidt auch seine zweite Show für das Staatsschauspiel Stuttgart abgepuffert. Anders als bei seinem 'RAF-Liederabend' im vergangenen Jahr allerdings weniger mit pointierten Florettstichen (die bleiben Hauptdarsteller Grüter im furiosen Showdown vorbehalten), sondern eben so dick aufgetragen, wie es Spott über das naturgemäß dick auftragende Musical-Genre geziemt.

Das jedenfalls wäre die positive Deutung des Abends, der den Kontrast zwischen dem wohl am häufigsten interpretierten Drama der Weltliteratur und der als besonders seicht verrufenen Kunstform Musical ausreizen will."

Andreas Jüttner: Song oder nicht Song, das ist hier nicht die Frage. Unter dem gnädigen Deckmantel der Ironie: Harald Schmidts Hamlet-Musical am Schauspiel Stuttgart. In: Badische neueste Nachrichten, Nr. 251, Seite Kultur, 27. Oktober 2008.

 

"U2s "With or without you" wird zu "Sein oder Nichtsein" und bringt uns in seiner Version das erste Mal zum Schmelzen. Damit ist auch das Prinzip der Aufführung klar: Sie ist eine Abfolge zeitgenössischen deutschen Volksliedgutes von Mozarts "Zauberflöte" und Udo Jürgens und die Stones mit "Sympathy for the devil", Madonnas "Papa don't preach", den Sex-Pistols mit "God save the Queen" bis hin zu "Marmor, Stein und Eisen bricht". Die Lieder passen mehr oder minder, meist mehr, zu den entsprechenden Hamletstellen. Das Stück ist ja seinerseits eine Ansammlung von Best-of-Sprüchen. Ophelias Wahn ist Tina Turners "Nutbush City Limits", Horatio hält's dagegen eher mit James Taylor und "I got a friend". Deutsche All-Time-Favorites."

Peter Michalzik: Best of Germany. Ein Lieblingslieder-Hamlet-Musical in Stuttgart zeit Harald Schmidt als Musterschüler. In: Frankfurter Rundschau, 27. Oktober 2008.

 

"Von wegen Dirty Harry: Lieb und lustig und eben allzu clean ging Harald Schmidts "Hamlet"-Musical "Der Prinz von Dänemark" bei der Premiere über die Showbühne im Stuttgarter Staatsschauspiel. Keine durchgeknallte Shakespeare-Dekonstruktion mit geschliffenen Pointen oder dem anarchischen Aberwitz der Monty Pythons, sondern nur der harmlose Schabernack einer Strumpfhosen-Sause für die ganze Familie. Schunkelige Schmunzelparade und Knallchargen-Karaoke mit Party-Krachern der siebziger und achtziger Jahre - Hits, die auch beim Gewerkschaftsschwof das Dach abheben."

Christopher Schmidt: Bimmel und Bommel in Helsingör. Schunkelselige Mausefalle: Harald Schmidts "Hamlet"-Sause am Schauspiel Stuttgart. In: Süddeutsche Zeitung, 27. Oktober 2008.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Der Prinz von Dänemark". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 14. Februar 2021.