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Just One World

Musical


Musik von Ira Antelis
Idee, Konzept und Songtexte von Eric Mercury  
Buch von Joseph Hindy 
Deutsche Übersetzung von Walter Wigand

 


Inszenierung


Uraufführung: 29. August 1997
Euro Musical Hall Alsdorf, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie und Choreographie: Gillian Gregory
  • Musikalische Leitung: Heinz Hox
  • Musical Supervisor: Szephen Brooker
  • Kostüme und Bühnenbild: Christopher Oram
  • Lichtdesign: Chris Davey
  • Sounddesign: Drew Mollison

 
Besetzung:

  • Pix: Bernd Julius Arends
  • Zoey: Alina Arenz
  • Flaminia: Sabine Brandauer
  • Terapina: Wendy Mae Brown
  • Malcolm: Norbert Conrads
  • Punky: Alberto Cirilo
  • Groag: Fernand Delosch
  • Tweetie: Kirsten Dohmen
  • Zoey: Deborah van Doren / Lotte Elisabeth Schewe
  • JB / Wings: Adelgund Hartmann
  • Lemour: Stefanie Johns
  • Elkins: Wolfgang Krautwig
  • Sloapy: Roz Lewis
  • Maque: Sebastiano Meli
  • Makee: Ulrike Nieding
  • Old Mac: Christian Rotholz
  • Jagger: Ken Michael Stafford
  • Dee Dee: Stepahnie Tschöppe
  • Maxwel: Erwin Windegger

 

 

Premierenchronik

D UA 29. August 1997 Euro Musical Hall, Alsdorf

 

 

Inhaltsangabe


"Es war einmal ein kleines Mädchen, das lebte mit ihrem Vater auf einer tropischen Insel. Sie bewohnten ein wunderschönes Haus, ein Diener kümmerte sich um all ihre Wünsche. Mit der Zeit lernte das Kind die Sprache der Tiere verstehen und - um das Glück vollkommen zu machen - erschien eines Tages eine engelsgleiche Frau. Der Vater des kleinen Mädchens verliebte sich in sie und die beiden heirateten. Und so lebten sie zu dritt glücklich und zufrieden ... Doch so einfach ist die Geschichte nicht!

Zoey ist ein Mädchen von zehn Jahren. Nachts plagen sie Alpträume, tagsüber leidet sie unter der schroffen, abweisenden Art ihres Vaters Malcolm. Der verbirgt die Trauer über den Verlust seiner Frau hinter einer starren, geschäftsmäßigen Maske. Eine Lebenslüge. In Wahrheit sehnt sich Malcolm nach Liebe und Zuneigung. Doch er ist unfähig, sein Herz zu öffnen; er steht, wie der Butler Elkins richtig anmerkt, am ´Rande Verzweiflung´ er ist ein ´Mensch im freien Fall´.

Wenn's seelisch brennt, sind falsche Propheten nicht weit. So auch hier. In Gestalt des bizarren Spekulanten Maxwell betritt ein direkter Nachfahre von Dagobert Duck die Szene - skrupellos, ´Bargeld-gierig´, und besessen von der fixen Idee, als Begründer einer neuen Epoche - des ´monetären Zeitalters´ - in den Geschichtsbüchern zu Ruhm und Unsterblichkeit zu gelangen. Mit diabolischem Charme gelingt es ihm, zwecks ´touristischer Nutzung´ Malcolm zum Verkauf seiner Insel zu nötigen. Damit wäre auch das Haus verloren - Zoey ist verzweifelt.

Doch in der dunkelsten Stunde ereilt das Mädchen ein merkwürdiger Traum und ruft sie mitten hinein in den von Brandrodung bedrohten Urwald. Ein Panoptikum grotesker Tiergestalten erwarten sie bereits; angeführt von Jagger, einem gutmütig-tapsigen Jaguar und einer eitlen Lamour-Dame, die jede Binsenwahrheit wie höchstes philosophisches Gedankengut präsentiert. Der ´tierische´ Auftrag an Zoey: Lebensraum von Fauna und Flora zu retten. Gestärkt vom Rat der weisen Riesenschildkröte Terrapina, die sie unter ihrem Panzer in das Geheimnis der ´Zauber-Orchidee´ einweiht, begibt sich Zoey auf eine abenteuerliche Reise.

Wird es ihr gelingen, die ´Insel der Finsternis´ in eine ´Insel des Lichts´ zu verwandeln? Und welche Rolle spielt jene Person namens J.B.? Niemand hat sie je gesehen. Ist J.B. wirklich nur der gerissene Auftraggeber und Boß von Maxwell? Ein pekuniärer Ober-Guru und Mega-Spekulant? Oder verbirgt sich hinter den beiden geheimnisvollen Buchstaben etwas ganz anderes? Und wenn ja - ist es gut? Ist es böse? Zoey will und muß das Rästel lösen. Und so wird unvermittelt die ´phantastische´ Macht eines Kindes zum Fanal zur Rettung der einzigen Welt - ´Just One World!´"

(aus dem Programmheft zur Uraufführung)

 

 

Kritiken

 

"Die Macher versprechen mit ihrem Musical ´Just one World´ eine ´einzigartige Fabel´, die Gefühl, Herz und Verstand anspricht. Bei der Vorpremiere in der Euro Musicall Hall Aachen/Alsdorf blieben sie die Erfüllung schuldig: Die Inszenierung von Gillian Gregory war weitgehend plakativ, driftete oft in pralle Rührseligkeit ab und ließ das Geschehen mit wenigen Höhepunkten dahinplätschern. [...] Ira Antelis' Musik - von gefühlvollen Balladen über Rock, Raggae bis zum Jazz - litt unter zum Teil schwachen Stimmen, der dominanten Live-Band und schlecht verständlichem Chor-Text. Das zur Hälfte englischsprachige Ensemble hatte Schwierigkeiten, die deutsche Übersetzung des Broadway-Musicals auf die Bühne zu bringen."

Elke Silberer: Eine rührselige Tiergeschichte, Premiere für die neue Musical-Produktion in Alsorf "Just one World". In: Lüdenscheider Nachrichten, 28. August 1997.

 

"Daß es am Ende dieses modernen Märchens ein Happy-End nicht nur auf ökologischer Linie gibt, ist nicht weiter verwunderlich. Doch den Weg dorthin mitzuerleben, macht Spaß und weckt Gefühle. Die Story ist über weite Strecken so süß und hinreißend, daß es leicht fällt, sich voll in den Bann ziehen zu lassen. [...] Neben den Amerikanern Eric Mercury (Idee, Konzept und Songtexte) und Joseph Hindy (Autor) ist dieses Verdienst Walter Wiegand zuzurechnen, der sowohl Buch als auch Songtexte ins Deutsche übersetzte und mit poetischer Sensibilität bearbeitet hat. Was in unserer Sprache so leicht ins Lächerliche hätte abgleiten können, hat er vor jeglicher Peinlichkeit bewahrt mit der richtigen Mischung aus Gefühl und Verstand, aus Niedllichkeit und Härte.

[...] Diese Ausgangslage ist schon einmal die halbe Miete. Zwar sind bei der kreativen Umsetzung nicht alle Vorlagen verwandelt worden, über die meisten Schwächen kann man jedoch relativ leicht hinwegsehen. Gillian Gregory, die für die Regie und Choreographie verantwortlich zeichnet, bleibt stellenweise hinter den Möglichkeiten zurück, die der Stoff eigentlich bietet. So gibt es immer wieder nur Ansätze einer Choreographie, die die Zeichnung der Tiercharaktere unterstützen würde. Zu den jeweils spezifischen Bewegungen von Jaguar, Faultier, Flamingo oder Schildkröte hätte einem so vieles einfallen können, was Gillian Gregory leider nicht ausreizt."

Torsten Zarges: Just One World, Ein modernes Märchjen mit ökologischer Botschaft. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 63. Juni/Juli 1997, Seite 8 - 7.

 

"Der Premiere vorausgegangen waren sechs Wochen Probenzeit, davon nur zweieinhalb Wochen auf der Bühne der Euro Musical-Hall Alsdorf bei Aachen. Sicherlich war das zuwenig Zeit. So waren Schwächen beim Licht unübersehbar und die Abmischung der Live-Band hörte sich zeitweise nach ´Minimalbesetzung´ an. Ein wenig mehr Volumen hatte sie bei der Premiere bitter nötig.

Das Bühnenbild sieht aus, als sei es aus einer Tüte mit tropischem Fruchtgummi zusammengebaut worden, dazu drei sich drehende Bretterwände, Tisch, Stuhl und Bett. Es ist nicht mal der Versuch erkennbar, die zweifellos kleine Bühne der Euro-Musical-Hall durch Licht oder einen geschickten Requisitenwechsel abwechslungsreich zu gestalten.

Das Kostüm des Faultieres mit Pyjama und Wärmflasche und die Maske ist noch relativ gut gelungen und überraschend. Die sonstigen Kostüme sind nicht gerade einfallsreich. Auch wenn die Darsteller aufgrund des Fabelcharakters des Musicals halb Mensch, halb Tier sein sollen, so müssen trotzdem die Kostümbildner erneut Hand anlegen, denn das interpretierte Tier ist teilweise nur mit Mühe zu erkennen. Der Jaguar erinnert auch eher an einen gemütlich tapsenden Tanzbär als an eine geschmeidige Katze."

Norbert Ufermann: Just One World, Frühzeitiges Aus!? In: Time for Musical, Heft 1, Oktober 1997, Seite 52.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • Promotion-CD mit dem Titelsong "Just One World"

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Just One World". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 11. Februar 2020.