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Oktoberfest. Beinah wahr... (Oktoberfest. An Almost True Story.)

Musical


Musik von Harold Faltermeyer
Buch von Philip LaZebnik
Songtexte von Philip LaZebnik und Harold Faltermeyer
Dialoge in deutscher und Songtexte in englischer Sprache

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 7. Juli 2024  
Renaissance-Theater, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Johannes Roloff
  • Regie: Guntbert Warns
  • Co-Regie: Karim Mezdour
  • Bühnenbild: Momme Röhrbein
  • Kostüme: Angelika Rieck
  • Choreografie: Julian Bender

 

Besetzung:  

  • M.C. / Napoleon Bonaparte: Christoph Marti
  • Valerie: Winnie Böwe
  • Daniel / Prinz Ludwig I. von Bayern: Tobias Bonn
  • Caroline / Therese von Sachsen: Marie Cécile Nest
  • Tony / König Maximilian I. von Bayern: Moritz Carl Winklmayr
  • Anita / Lola Montez: Manal Raga a Sabit
  • Barb / Carlotta von Breidbach-Bürresheim: Heather Litteer

 

 

Oktoberfest1

V.l.n.r.: Tobias Bonn, Manal Raga a Sabit, Marie Cécile Nest, Christoph Marti, Winnie Böwe, Heather Litteer, Moritz Carl Winklmayr

(c) Renaissance-Theater / Foto: Ann-Marie Schwanke / Siegersbusch

 

 

Premierenchronik

USA UA 26. August 2016 Crest Theatre, Los Angeles
D Dspr. EA 7. Juli 2024 Renaissance-Theater, Berlin

 

 

 

Inhaltsangabe


"Die erzählte Geschichte fängt den Oktoberfest-Kosmos absichtlich nur bedingt ein, schweift ab und aus. Im Mittelpunkt steht eine verwegene Künstlertruppe, die das Leben des bayerischen Prinzen Ludwig I. und seiner Gemahlin Therese bebildert, schräg und ziemlich schrill.

Ihre Hochzeit war Anlass für das erste Oktoberfest 1810. Nun will Produzentin Valerie aus nüchternen Fakten ein Stück entwickeln. Sie ist schockiert, was die Akteure während ihrer Abwesenheit aus der ernsthaften Idee verzapft haben, denn statt authentischer Bezüge zeigen sie eine deftige Posse. Schließlich überzeugt das überdrehte Ensemble die strenge Geldgeberin."

(aus: Jürgen Rickert: Oktoberfest The Musical. Beinah wahr... O´zapft is!. In: Musical Today, online-portal, 8. Juli 2024)

 

 

Oktoberfest2

Christoph Marti (als Conferencier)

(c) Renaissance-Theater / Foto: Ann-Marie Schwanke / Siegersbusch

 

 

Kritiken

 
"Eine schrill schimmernde Perle, die Theaterchef Guntbert Warns gehoben hat, und ihr als Regisseur zusammen mit Teilen der Geschwister Pfister in der deutschen Erstaufführung einen angemessenen Camp-Faktor verleiht. Dass das in Berlin und nicht in München geschieht, ist auch Faltermeyer zu verdanken, der hier für seine ´beinahe wahre´ Story über die Entstehung des größten Volksfests der Welt wohl weniger Gegenwind befürchtet als am historischen Ort.

Eine Furcht, die unbegründet ist, sobald sich der Vorhang hebt. Bühnenbildner Momme Röhrbein hat für ´Oktoberfest. Beinah wahr...´ eine pittoreske Rummelbude als Pappkulisse aufgebaut. Oben residieren Johannes Roloff, oft der Geschwister Pfister-Musikchef, und seine Band. Mit weiß geschminkten Gesichtern und schwarzen Melonen gleichen sie der makabren britischen Komödiantenband ´The Tiger Lillies´. [...]

Genauso viel Freude wie das stimmige Typecasting machen originelle Inszenierungsspäßchen. Seien es die Kasperletheater-Einlage, um krause Adelsverhältnisse zu klären, die Stoffpuppen im grotesk gefüllten Kinderwagen, die den Kindersegen der dauerschwangeren Königin Therese versinnbildlichen oder die Wetterhäuschen-Figur-Ästhetik, in der Therese und Ludwig umeinanderkreisen. Am Ende setzt es Jubel und Gurken-Sträuße für die tolle Gurkentruppe."

Gunda Bartels: Oans, zwoa, gsuffa!, Spaß-Musical über das Oktoberfest. In: Tagesspiegel, 9. Juli 2024.

 

"Stramme Burschen in Lederhosen, fesche Mädel im Dirndl und Alpenkulisse: typisch teutonisch aus globaler Perspektive. Vermarktete Klischees mit Wirkung, bis hin zu Mel Brooks´ wunderbar frechen ´Producers´. Da geht noch mehr, dachte sich der prominente bayerische Komponist Harold Faltermeyer im Gespann mit Librettist Philip LaZebnik und entwickelten das Musical ´Oktoberfest. Beinah wahr...´. [...] 

Musikalisch dröhnt zunächst oft phonstark aufgeblähte Polka (´Beer, Beer, Oktoberfest Beer´). Im zweiten Teil weitet sich das Spektrum, gipfelnd in ´That´s Me´ der erotisch durchpulsten Lola Montez als Ludwigs Geliebter. Daneben gefallen aus der englisch gesungenen Playlist ´Almost True´, Napoleons gedehntes ´Looooove´, der Revolutionssong, die Ballade ´Could You Still Love Me´ oder das Lied über ein verschlucktes Klavier. Johannes Roloff hält die Partitur mit seiner perfekt auf Faltermeyer gedrillten Band souverän zusammen. [...]

´Oktoberfest´ entpuppt sich nicht als Musical mit Broadway-Potenziel, dazu ist es zu schlicht gestrickt, die Handlungsfäden sind zu dünn, die Charaktere zu holzschnitthaft und die Stereotypen werden zu wenig hinterfragt. Aber immerhin: eine Gaudi garantiert es allemal."

Jürgen Rickert: Oktoberfest The Musical. Beinah wahr... O´zapft is!. In: Musical Today, online-portal, 8. Juli 2024.

 

"Der Routinier Guntbert Warns, langjähriger Renaissance-Theater-Intendant, hat als Regisseur auf das sehr nette und schlaue Kabinettstück geguckt, das seinen feuerfest-ironischen Twist daraus zieht, dass sich die Truppe so etwas Fernes, Abseitiges und Skurriles wie München als Thema ausgesucht hat, zugleich als Spiel im Spiel von sich erzählt - und dabei aus dem Zwinkern gar nicht mehr herauskommt. [...]

Dass wir gehobenen Lokalpatrioten uns von Komasäufern und Dirndlgrabschern unterscheiden wollen und stattdessen einer guten Mischung aus Tragik, Romantik und, jo mei, Bier den Vorzug geben, lässt sich den schon angesprochenen Klatschmärschen und Juchzern entnehmen. Und unser aus vollem Halse mitgesungenes Gemütlichkeitprosit goutieren wir, wenn die Prinzessin (vorübergehend) stirbt, eben auch mal in Moll. Der Kritiker verlässt mit zum Grinsen entgleisten Gesicht den Ort des Geschehens."

Ulrich Seidler: Keine Angst vor Überfremdung, "Oktoberfest: The Musical. Beinah wahr...": Die Geschwister Pfister drücken mit Harold Faltermeyer auf die Hitwundertüte. In: Berliner Zeitung, Nr. 158, 10. Juli 2024.

 

 

Oktoberfest3

Tobias Bonn, Marie Cécile Nest

(c) Renaissance-Theater / Foto: Ann-Marie Schwanke / Siegersbusch

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Sacha Szabo: Außeralltägliche Welten: Oktoberfest, Disneyland, Computerspiele, Sozioanalyse des Vergnügens. Marburg: Büchner 2018.
  • Ulrich Chaussy: Das Oktoberfest-Attentat und der Doppelmord von Erlangen, Wie Rechtsterrorismus und Antisemitismus seit 1980 verdrängt werden. Berlin: Links 2020.
  • Stephanie Großmann (Hrsg.): "O´zapft is!", Das Oktoberfest aus literatur- und mediensemiotischer Perspektive. Marburg: Schüren 2022.

 

 

Kommentar

 
Angaben zur Übersetzung der Dialoge ließen sich nicht finden.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Oktoberfest. Beinah wahr... (Oktoberfest. An Almost True Story)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 27. Juli 2024.