O lala, Mademoiselle!
Musikkomödie
Musik von Conny Odd
Buch von Klaus Eidam
Frei nach "Die Tochter der Madame Angot" von Charles Lecocq
Inszenierung
Uraufführung: 30. Juni 1972
Musikalische Komödie, Leipzig, DDR
- Musikalische Leitung: Ralph Rank
- Regie: Erwin Leister
- Bühnenbild: Jochen Schube
- Kostüme: Christa Hahn
- Chöre: Martin Brückner
- Choreographie: Wolfgang Baumann
Besetzung:
- Ciboulette Angot: Christel Guck
- Javotte: Brigitte Kreuzer
- Edouard, Friseur: Hans-Gottfried Henkel
- Pitou, Straßensänger: Dieter Scholz
- Denise Scarron: Christa Nowak
- Larivaux, Polizeipräfekt: Arthur Krings
- Barras, Directeur: Helmut Polze
Leute aus den Hallen:
- Guillaume, Der. Ausschuß: Johannes Fritsch
- Buteux, Der. Ausschuß: Hans Böhme
- Pomponnet, Der. Ausschuß: Heinz Vothel
- Cadet, Der. Ausschuß: Werner Schröter
- Hutmacherin: Lisa Thomas-Muschau
- Gemüsefrau: Ilha Kürten
- Pantoffelmacher: Piotr Koladziej
- Fleischer: Lothar Froese
- Packer: Gerhard Hüter
Leute aus dem Palais Luxembourg:
- Letourneur, Directeur: Wolfgang Günther
- Carnout, Directeur: Werner Schraps
- Fabrienne, Merveilleuse: Helga Huppatz
- Céline, Merveilleuse: Helga-Marlies Karhan
- Die Zofe der Scarron: Ulrike Wieden
- Gabardin, Polizeispitzel: Dietrich Hergt
- Luchard, Polizeispitzel: Gert Fahl
Satyrspiel (Ballett im 6. Bild):
- "Die Wahrheit": Urta Credo
- "Der Haß": Jürgen Gasser
Premierenchronik
DDR | UA | 30. Juni 1972 | Musikalische Komödie, Leipzig |
Kritiken
"Ciboulette hat Witz, Charme und Selbstbewußtsein und ihr wird ausreichend Gelegenheit gegeben, das zu beweisen sowohl gegenüber der Directoire-Gesellschaft, gegenüber Barras. Mit Edouard - auch ein Mann des vierten Standes - tritt ihr ein ebenbürtiger Partner zur Seite. Er führt die Aktion zu ihrer Befreiung an. Das ist, nebenbei gesagt, eine der besten Szenen des ganzen Stückes.
[...] Die profiliertere Gestaltung des Volkes in ´O lala, Mademoiselle´ rührt wohl von der detaillierteren Zeichnung im Individuellen her. Die Masse hat viele Gesichter: sympathische (man denke vor allem an Javotte), auch kleinliche oder kleinmütige, die aber das Liebenswerte nicht verlieren. Und man erlebt die Leute aus dem Volk in verschiedenen Situationen: kritischen, angenehmen, heiteren, überschäumenden, auch solchen, die Standhaftigkeit, Bewährung und Zupacken erfordern. [...] Heiter und witzig dagegen und das ist ein nachahmenswertes Beispiel, sind die beiden Polizeispitzel Gabardin und Luchard in ´O lala, Mademoiselle´."
Eckart Kröplin: Besseres vom heiteren Musiktheater. In: Theater der Zeit, Heft 11 / 1972, Seite 28 - 30.
"Der Zufall und die Historie walte jedenfalls nach Kräften in Klaus Eidams Libretto, das in der Wahl manchen Motivs anFalls "Madame Pompadour" oder an Shaws "Pygmalion" erinnert und mit Aphorismen wie "Moral unterscheidet die ehrlichen Leute von den einflußreichen" Offenbachs Geist am ehesten zitiert.
[...] Conny Odd weiß eine gängige Musik zu schreiben, die mit barocken Schnörkeln und parodistischen Zitaten von Händel bis Lortzing die Hofszenen mit vitalem Rhythmus und eingäniger Melodik zumindest bei denen volkstümlich macht, die heute über Vierzg sind und ihre Hörgewohnheiten seinerzeit bei Dostal, Schröder, Raymond und anderen Operettenbarden der vorigen Generation geschult haben.
Was in Leipzigs Musikalischer Komödie auf die Bretter gebracht wird, ist den auch kaum die anspruchsvolle Musikkomödie, sondern die große historische Operette mit von Erwin Leisters Regie geschickt gebautem Revuefinali und musikantischer Verve im Dirigat Ralph Ranks."
Georg Antosch: Jeanne d'Arc aus den Markthallen. "O lala, Mademoiselle!" in Leipzig. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlichen-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 164, 13. Juli 1972.
Empfohlene Zitierweise
"O lala, Mademoiselle!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 1. November 2020.