Nullvier. Keiner kommt an Gott vorbei.
Das Schalke-Musical
Musik von Enjott Schneider
Buch von Michael Klaus
Idee und Konzeption von Matthias Davids, Johann Casimir Eule, Wiebke Hetmanek, Michael Klaus und Bernd Matzkowski
Songtexte von Bernd Matzkowski
Mitarbeit von Matthias Davids und Roman Hinze
Inszenierung
Uraufführung: 9. Mai 2004
Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Kai Tietje
- Regie: Matthias Davids
- Choreographie: Melissa King
- Bühnenbild: Knut Hetzer
- Kostüme: Judith Peter
- Sounddesign: Norbert Labuda
Besetzung:
- Der Alte, Fußballfan: Heinz W. Krückeberg
- Gott: Andreas Windhuis
- Jojo, eigentlich Joseph Joachim Schrader, junges Fußballtalent: Rasmus Borkowski
- Louisa Stegemann, Tochter aus Gutem Hause: Carina Sandhaus
- Stephan Krause, Fußballstar, Jojos Idol: Sören Kruse
- Ümit, Jojos bester Freund: Evren Pekgelegen
- Anna, Louisas beste Freundin: Isabell Classen
- Aurora, Tattooladenbesitzerin: Richetta Manager
- Mücke, eigenlich Tomász Myckowski, repariert Motorräder: Oli Sekula
- Gisela Schrader, Jojos Mutter, Inhaberin eines Friseursalons: Inez A. J. Timmer
- Präsident des Fußballvereins: Niklaus Rüegg
- Manager des Fußballvereins: Thorsten Tinney
- Trainer der 1. Mannschaft: Charlie Serrano
- Sigrid Stegemann, Louisas Mutter, wohnhaft in Korschenbroich: Gisela Kraft
- Dipl. Ing. Berthold Stegemann, Louisas Vater, Unternehmer: Heiner Dresen
- Udo, Kioskbesitzer: Frank Berg
- Jens, Louisas Klavierbegleiter: Benjamin Harder
- Radiokommentator: Manni Breuckmann
- Nachbarschaft / Fußballspieler / Discobesucher / Blondinen / Zocker / Sekretärin: Korbinian Arendt, Valter Azevedo, Melania Belfiore, Frank Berg, Rita Blome, Birgit Brusselmans, Friedrich Bührer, Marika Carena, Chiou-o-Chiang, Sabina Detmer, Heike Einhorn, Gabriele Ernesti, Priscilla Fiuza, Wiltrud Gödde, Kostyantyn Grynyuk, Franziska Hackel, Benjamin Harder, Adrian Hochstrasser, Halina Hollmann, Yao-Yi Hsu, Andrew Hunt, Chih-Kuo Liu, Tamás Mester, Mayumi Miyake, Patricia Pallmer, Annette Pilgrim, Aleksandar Prelić, Bo-Ran Seo, Sean Stephens, Maki Taketa
Premierenchronik
D | UA | 9. Mai 2004 | Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen |
Inhaltsangabe
Der Ruhrpott-Traditionsverein Schalke 04 steht nach einem (absichtlich) verschossenen Elfmeter vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Hoffnungsträger am letzten Spieltag für den Klassenerhalt scheint der junge Nachwuchskicker Jojo Schrader. Dieser verliebt sich zur unrechten Zeit in die Unternehmertochter und Cellospielerin Louisa Stegemann. Diese Liason behagt den gutbetuchten Eltern aus dem niederrheinischen Korschenbroich überhaupt nicht. Dann gibt es noch den absichtlichen Elfmeter-Verschießer Stephan Krause, der Wettschulden hat und um jeden Preis den Einsatz von Jojo und einen noch möglichen Klassenerhalt verhindern will. Und da gibt es auch noch "den Alten" der Gott um einen Sterbeaufschub bittet, um das Finalendspiel seiner "Knappen" noch zu erleben und den Allmächtigen vielleicht zu überzeugen, sein weißes Gewandt gegen ein blauweißes Trikot einzutauschen.
(Klaus Baberg)
Kritiken
"Zum Fußball fallen der Regie (Matthias Davids) prägnante Szenen zwischen Büdchen, Umkleide und Training ein, zur Liebe weniger. Da lauert Kitsch, und man arbeitet sich noch an einem bonbonbunten Frauenbild der 50er Jahre ab. Dass manche Gesangsleitungen begrenzt sind, wird vergleichsweise klar, wenn - neben allen Gästen - Richetta Manager (Ensemble-Star beim Musiktheater in Revier) als Tätowiererin Aurora unwiderstehlich gospelt. Das eingeschworene Publikum johlt begeistert, und die Chose dürfte zum Selbstläufer werden: Hier kann Blauweiß in Träumen von gottgefälligem Ruhm schwelgen."
Bernd Berke: Im blauweißen Rausch. Schalke-Musical "nullvier" - Keiner kommt an Gott vorbei in Gelsenkirchen. In: Westfälische Rundschau, Nr. 110, 11. Mai 2004.
"Die Idee dazu hatte Rudi Assauer, das Geld für die Produktion lieferte der Verein, den Rest erledigte die Mannschaft des Musiktheaters. Und das Ergebnis der Gelsenkirchner Autoren Klaus und Matzkowski traf den Nerv des Premierenpublikums. Schon mit dem Titel des Stücks erinnerten sie an einen legendären Fanspruch aus den siebziger Jahren: "Keiner kommt an Gott vorbei - außer Stan Libuda." Auch das übrige Stück erinnert mit seiner mit vielen Gags gespickten Handlung um den lieben Gott, Fans, Schiebung, Liebe und Abstiegskampf an berühmte Episoden aus der Geschichte des Clubs.
Auch die Musik riss mit. Fetzige Songs animierten die Zuschauer zum Mitklatschen. Als dann jedoch die Fußballhymne "Steht auf, wenn ihr Schalker seid" erklang, da hielt es niemand mehr auf seinem Platz und das Publikum - darunter auch Teamchef Rudi Völler und Bundestrainer Michael Skibbe - feierten den Verein und sich selbst."
Martin Dörr: Am FC Schalke 04 kommt keiner vorbei. Teil drei des Vereinsjubiläums: Musical "Nullvier - Keiner kommt an Gott vorbei" begeisterte das Publikum / Rudi Völler "Ganz toll".In. Westfalenpost, Nr. 110, 11. Mai 2004.
"Das hat das Musiktheater im Revier noch nicht erlebt: Premierengäste werfen Schalke-Schals über ihren Frack, durch den Saal geht eine La-Ola-Welle, Schlachtrufe wie in der Arena Auf Schalke dröhnen durch das Haus, 1.000 Premierengäste erheben sich bereits zum Pausenfinale und bejubeln das Bühnengeschehen...
Zugegeben, sowohl als Musicalfan wie auch als Schalke-Sympathisant durfte man skeptisch sein. Zum Vereinsjubiläum "100 Schalker Jahre" schenkte der Bundesligist FC Schalke 04 sich und seinen Fans ein Musical - kann das gutgehen? Was soll das werden? Die Antwort: Ein Hit mit starkem Verdacht auf Kultstatus!"
Mario Stork: Nullvier. Die Nordkurve liegt jetzt im Theater. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 107, Juni/Juli 2004, Seite 20-21.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- CD OC Gelsenkirchen MiR 2004
Empfohlene Zitierweise
"nullvier. Keiner kommt an Gott vorbei.". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 29. November 2020.