Nichts gegen Sylvester
Ein Musical
Musik von Martin Lingnau
Gesangstexte von Edith Jeske
Buch von Wolfram Kremer
Inszenierung
Uraufführung, 25. Dezember 1993
Schlosstheater, Celle, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Martin Lingnau
- Regie: Wolfram Kremer
- Bühne: Linda Kowsky
- Kostüme: Judith Holste
- Choreographie: Susanne Burkhard
Besetzung:
- Sylvester: Rainer Süßmilch
- Chip: Kerstin Mäkelburg
- Flop: Christiane Pohle
- Viktoria: Christine Passow
- Anna: Rahel Comtesse
- Bruno: Marius Marx
- Wok: Oliver Jacobs
- Boss / Agent Nr. 1 / Spieler: Eberhard Hoffmann
- Freund / Agent Nr. 2 / Spieler: Herbert Karsten
Premierenchronik
D | UA | 25. Dezember 1993 | Schlosstheater, Celle |
Inhaltsangabe
"Sylvester, ein harmloser Computer-Freak, gewinnt in zwielichtiger Poker-Runde reichlich Geld und ein russisches Auto mit geheimnisvoller Fracht. Mit dem Fahrzeug rollt das Chaos durch die Handlung. Der junge Mann wird vom Geheimdienst verfolgt und bis zum Happy-End in der Sylvester-Nacht mit Freundin Chip knallen neben den Sektkorken auch einige Bleikugeln."
Heinz-Jürgen Rickert: Nichts gegen Sylvester. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 45, Februar/März 1994, Seite 10-11.
Kritiken
"Wolfram Kremer hat manch köstliche Verwicklungen aufs Papier gebracht und am Ende der Geschichte sogar parodistisch zugespitz. [...]. Eine glücklichere Hand besitzt Songtexterin Edith Jeske. Die zweimalige Preisträgerin im Hamburger Benatzky-Wettbewerb zeigt Lust auf frechen Witz und pointenreiche Wortspiele. In Martin Lingnau hat sie einen Partner, der sich mit seinem Musical-Debut als verblüffendes Talent präsentiert. Der 22-jährige Komponist ist mit Raffinesse in der Chanson-Tradition zu Hause und beweist daneben handwerklich sicheren Zugriff auf Tanzmusik-Rhythmen wie Tango oder Rock'n'Roll."
Heinz-Jürgen Rickert: Nichts gegen Sylvester. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 45, Februar/März 1994, Seite 10-11.
"Vielseitig ist eine Voraussetzung für Musical-Künstler. Die Celler sind dennooch spürbar zuerst Schauspieler. Gute Singstimmen sind selten. Martin Lingnau hat die Songs den Fähigkeiten angepaßt, und nur bei zwei Mitwirkenden konnte er aus dem vollen schöpfen.
[...] Kremer/Jeske/Lingnau haben das 20er-Jahre-Gangstermilieu mit der modernen Medienwelt verbunden, etwas "Berlin Alexanderplatz" mit den letzten Tagen der DDR, Reeperbahnmuff mit kühlem Life-Syle. Die Ideen sind vom begehbaren Kühlschrank bis zur Milzbrandeiern aus dem Baikalsee wirklich komisch, manchmal fehlt der Sache aber das Tempo - und der Zusammenhalt der Handlung."
Michael Becker: Begehrte Liebesdroge. Das Musical "Nichts gegen Sylvester in Celle uraufgeführt. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, Nr. 302, 28. Dezember 1993.
"Zwischen Musik und Handlung liegen in diesem Fall allerdings Welten. Und wann immer die Musik (komponiert von Martin Lingnau) schweigt, bricht das Musical weitgehend in sich zusammen: der Text insgesamt ist viel zu platt, banal, eine belanglose Ansammlung von alltäglichen Klischees, als daß er einen spannungsvollen Bogen hätte mittragen können. Die angestrebte Ironie ist nur selten und dann auch nur im Ansatz erkennbar. Würde man von einer Art Musical-Revue sprechen, in der dann allerdings auch die Musical-Songs in flottem Schwung hätten aufeinanderfolgen müssen, käme man einem guten Resultat dieser Auftragsarbeit des Schloßtheaters Celle wirklich nahe."
Ingrid Kuhlenkampf: Ein Musical lebt von flotter Musik - aber eben nicht nur. Das Musical "Nichts gegen Sylvester" hatte Premiere im Schloßtheater Celle. In: Cellesche Zeitung, 27. Dezember 1993.
Kommentar
Das Musical "Nichts gegen Sylvester" war eine Auftragsarbeit des Schloßtheaters Celle.
Empfohlene Zitierweise
"Nichts gegen Sylvester". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 11. November 2020.