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Das Nachtigallenfest oder Jeder fällt mal auf die Liebe rein

Musical


Musik und einige Texte von Henry Kaufmann
Text von Kurt-Ludwig Schilling und Rudi Linz

 


Inszenierung


Uraufführung: 3. Oktober 1970
Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg, DDR
 

  • Musikalische Leitung: Günter Lange
  • Regie: Rudi Linz
  • Ausstattung: Walter Jahn
  • Chöre: Hans Schneider
  • Choreographie: Karoly Haberland


Besetzung:

  • Karl: Jochen Seifert
  • Oskar: Harry Boldau
  • Grete: Gertraude Böhrig / Ingeborg Kluge
  • Fritz: Hans-Joachim Glaesner
  • Siegfried: Heinz Schnapka
  • Tanztruppe des Carl-Maria-von-Weber-Theaters unter kooperativer Mitarbeit von Mitgliedern des Ballett Rudolstadt.

 

 

Premierenchronik

DDR UA 3. Oktober 1970 Carl-Maria-von-Weber-Theater, Bernburg

 

 

Inhaltsangabe


"Ein junger Mann, Martin, soeben von der NVA in sein Heimatdorf zurückgekehrt, wird einer Hühnerzuchtbrigade zugeteilt. Sein Brigadier, die attraktive Ilona, Tochter des LPG-Vorsitzenden Oskar, vertritt eine etwas eigenartige Ansicht: Sie und (mehr oder weniger auch) die Mädchen ihrer Brigade wollen solange die Jungen einer anderen Brigade nicht an sich heranlassen (so derb stellt sich das Problem), bis diese - ja, bis diese bessere Produktionsergebnisse aufweisen können. Natürlich verliebt sich Martin in Ilona, wendet aber nun eine List an, nämlich sich ihr gegenüber völlig kalt zu stellen. Auf einen mindesten zwei Tage währenden Frühlingsfest kann er dank seiner List und mit Unterstützung der anderen drei sich natürlich ebenfalls findenden Paare die Festung Ilona stürmen und sie zur Liebe bekehren. Verpackt wird die ganze Angelegenheit in eine Rahmenhandlung im Dorfklub, wo man auf einer Tagung des Dorftheaters mit dem Promblem ringt, welches Stück man als nächstes spielen will. Es kommt der verhängnisvolle Vorschlag "Donna Diana". Natürlich müsse man es auflockern durch heitere Gesangseinlagen [...]. Die Betreuerin, eine Schauspielerin aus der benachbarten Bezirksstadt, versucht letzten Endes mit Erfolg, sie von diesem Plan abzubringen. Haben sie doch während des Frühlingsfests ihre eigenen, für das Dorf viel interessantere Geschichte erlebt; diese wollen sie nun aufführen."
 

[ohne Autorennennung]: Das Nachtigallenfest. In: Theater der Zeit, Heft 1, 1971, Seite 52 - 54.
 

 

Kritiken


"Die Textautoren Kurt-Ludwig Schilling und Rudi Linz benutzten - wie es im Genre Musical noch üblich ist - als anregende Vorlage die Komödie "Donna Diana" des Spaniers Augustin Moreto y Cabaña. Die Autoren übernahmen die Konfliktkonstellation in ihren Grundzügen und auch die Personage (natürlich mit veränderten Namen) [...].

Die Textautoren zeigten sich in den Dialogszenen um gehobene Alltagssprache bemüht. Nicht vom gleichen Erfolg gekrönt war ihr Streben nach poetischer Qualität und entsprechender ästhetischer Relevanz in den Gesangstexten. [...]

Leicht hatte es also die Musik (Henry Kaufmann) nicht. Sie hinterließ zwispältige Eindrücke. Von Anklängen aus Opern- und Operettenrepertoire bis zur sentimentalen Schlagerselig- und -unseligkeit reicht die Skala - ein sehr heterogenes Bild. Dazwischen aber auch bemerkenswerte Ansätze zu dialektischem Wechselverhältnis von Wort und Ton, von Musik und Szene [...].

Das Stück liefert also ein recht oberflächliches Abbild unserer heutigen Wirklichkeit, ohne daß gesellschaftliche Relevanz und Determiniertheit gänzlich fehlen. Hier wäre der Ansatzpunkt zu suchen für eine notwendige gründliche Bearbeitung, wenn das Stück seine Berechtigung als Bestandteil eines Theaterspielplans in der DDR erweisen soll [...]."

[ohne Autorennennung]: Das Nachtigallenfest. In: Theater der Zeit, Heft 1, 1971, Seite 52 - 54. 

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Das Nachtigallenfest". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 14. Juni 2020.