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Miss Saigon

Musical


Musik von Claude-Michel Schönberg
Texte von Alain Boublil und Richard Maltby jr. 
Deutsche Übersetzung von Heinz Rudolf Kunze 
Adaption der französischen Originaltexte von Alain Boublil

 

 

Inszenierung


Schweizer Erstaufführung: 8. Februar 2003
Theater, St. Gallen, Schweiz

  • Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben / Stephane Fromageot
  • Regie: Matthias Davids
  • Choreographie: Dennis Callahan
  • Bühnenbild: Hans Kudlich
  • Kostüme: Noelle Blancpain
  • Chöre: Walter Fähndrich
  • Dance Captain: James de Groot

 

Besetzung:  

    • Kim: Ruby Rosales
    • Chris: Jesper Tyden
    • Engineer: James Sbano
    • Ellen: Eva Gullvåg Asgaard
    • John: Michael Kelley
    • Thuy: Kok-Hwa Lie
    • Gigi: Lanie Sumalinog
    • Barbesitzer: Rico Villavert
    • Tam: Vichhay Ok / Ikhbayar Tumendelger / Joshua Uhland / Pitt Wibawa
    • Ensemble: Isabel Dan, Anna Koch, Jessica Huber, Anna Helsby, Patricia Opel-Portune, Damo, James de Groot, Sinaroth-Jonathan Huor, Jason Jones, Jerome Knols, Lázló Pekár, Filip van Praet, Philipp Ranson, Pascal Séraline, Jojo Urquico, Radovan Vagac, Rico Villavert

     

     

     

    Premierenchronik

    GB UA 20. September 1989 Theatre Royal Drury Lane. London
    USA EA 11. April 1991  Broadway Theatre. New York
    D Dspr. EA 2. Dezember 1994 Musical Hall, Stuttgart
    CH EA 8. Februar 2003 Theater, St. Gallen
    A EA 3. Februar 2011 Theater, Klagenfurt

     

     

     

    Inhaltsangabe

     

    April 1975, Saigon. Der US-GI Chris verliebt sich in die junge und unschuldige Kim, ein Mädchen vom Lande, welches ganz neu im Nachtclub des "Chef vom Ring" (Original: Engineer) anschaffen muss. Noch bevor Chris mit einem der letzten Hubschrauber überstürzt und ohne sich von Kim verabschieden zu können, Saigon fluchtartig verlassen muss, haben beide in einer landestypische Tradition geheiratet. Dabei wurden sie von Thuy, einem Vietkong, überrascht, dem Kim eigentlich versprochen war.

    Drei Jahre später leidet Chris, zurückgekehrt in die USA und inzwischen mit Ellen verheiratet, unter Albträumen. Kim hat in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem ehemaligen Saigon, den kleine Tam zur Welt gebracht - Chris Sohn. Sie lebt versteckt, wird aber vom Chef vom Ring entdeckt, der von Thuy auf die Suche nach ihr geschickt wurde. Beim Zusammentreffen zwischen Thuy und Kim will dieser außer sich vor Wut den kleinen Tam erschiessen, doch rettet sie ihren Sohn, in dem sie Thuy erschießt. Zusammen mit dem Chef vom Ring gelingt es den beiden als "Boatpeople" nach Bangkok zu flüchten.

    Dort macht John, eine ehemaliger Soldat und Freund von Chris, die beiden ausfindig. John setzt sich für die "Bui Doi", die Kinder amerikanischer Soldaten und vietnamesischer Frauen, ein, und versucht deren Lebenssituation zu erleichtern. So erfährt Chris, dass Kim noch lebt und darüberhinaus, dass sie ein gemeinsames Kind haben. Er gesteht seiner jetzigen Frau sein früheres Leben. Ellen und Chris fliegen nach Bangkok, um Kim und den kleinen Tam zu treffen und deren Leben zu erleichtern. Als Kim von der Ankunft Chris erfährt ist sie überglücklich, hofft sie doch, dass er sie als seine "Ehefrau" und ihr gemeinsames Kind mit in die Vereinigten Staaten nimmt. Jedoch erfährt sie bei einem spontanen Besuch im Hotel, wo sie nur Ellen antrifft, dass Chris inzwischen verheiratet ist, ihr zwar helfen, aber nicht heiraten will. Sie sieht dann nur noch eine Lösung, um wenigsten für Tam eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen.

    (Klaus Baberg)

     

     

     

    Kritiken

     
    "Es gibt keinen Hubschrauber und keine Monumental-Aufmärsche, keinen weißen Cadillac und keine Ho-Chi-Minh-Statue. Was man zunächst für eine Beeinträchtigung halten könnte - die kleineren Bühnenausmaße und die weniger aufwändige Maschinerie eines Repertoiretheaters -, das entpuppt sich schnell als der große Vorteil dieser Inszenierung. [...] Die erste freie deutschsprachige Inszenierung des Boublil/Schönberg-Musicals steht der deutschen Erstaufführung keinen Deut nach. Eigentlich ist sie besser. In St. Gallen war ein Regisseur am Werk, der das Stück nicht nur in- und auswendig kennt, sondern der es augenscheinlich sehr liebt.

    [...] Auch diese Neuinszenierung bestätigt auf gloriose Weise die These, dass ein gutes Musical durch eine andere Sichtweise nur gewinnen kann. Wie stark hat sich doch die Musicalszene im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren verändert (und wie schwer werden es die großen Long-Run-Produktionen zunehmend haben!), wenn ein mittelgroßes Repertoire-Theater jetzt ganz locker auf dem Niveau arbeitet, das die privaten Musicaltheater noch vor zehn Jahren als ihre große Spezialität anpriesen."

    Angela Reinhardt: Miss Saigon. Hervorragend gelungen: die erste freie deutschsprachige Inszenierung des Boublil/Schönberg-Musicals.In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 100, April/Mai 2003, Seite 20-21.

     

     

     

    Medien / Publikationen


    Audio-Aufnahmen

    • "Miss Saigon". Original London Cast, 1989. Decca 24621. (1xCD) / Geffen GEFD2 24271. (2xCD).
    • "Miss Saigon". Stuttgart Cast, 1995. Polydor 527705. (1xCD).
    • "Miss Saigon". London Revival Cast, 2014. Universal / First Night Records 4702301. (2xCD)

     

    DVD / Video

    • Making of "Miss Saigon" - The Heat Is On. Documentary, 1987. A&E Home Video. (1xDVD).
    • "Miss Saigon" + "The Heat is Back (Documentary). London Revival Cast, 2014. Universal. (2xDVD).

     

     

     

    Empfohlene Zitierweise

     
    "Miss Saigon" [St. Gallen]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

    Letzte inhaltliche Änderung: 15. Juni 2021.