Mandela
Musical in drei Akten
Musik von Walter Kiesbauer
Texte von Anna Bechstein
Inszenierung
Uraufführung: 13. März 2009
Stadttheater, Kempten, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Walter Kiesbauer
- Regie: Stefan Zimmermann
- Bühnenbild und Kostüme: Monika Maria Cleres
- Choreographie: Verena Rendtorff
- Kampfchoreographie: Heinz Wanitschek, Charles M. Huber
- Lichtdesign: Frank Krahne
Besetzung:
- Nelson Mandela: Charles M. Huber
- Winnie Mandela: Tina Ajala / Liz Howard
- Frederik Willem de Klerk / Minister: Ralf Novak
- Ndo / Gorvan Mbeki / Diener: Njamy Sitson
- Eugene de Kock / Wärter James / Percy Yutar / Polizist / Helmut Kohl: Alexander Leistritz
- Frau des Ministers / Ministerin / Maggie Thatcher: Martina Flatau
- Walter Sisulu / Steve Biko / Reverend Show: Raphael Douglas
- Lily / Bedienung: Meimouna Coffi / Jennifer Mulinde-Schmid
- Journalistin / Tochter von de Klerk: Jenny-Joy Kreindl
- Richter Quartus de Wet / Stein / Gefängnisdirektor / Ronald Reagan: Peter von Fontano
Premierenchronik
D | UA | 13. März 2009 | Stadttheater, Kempten |
Inhaltsangabe
"Liebe und Zuversicht sind stärker als Hass und Gewalt. Das lehrt uns die bewegende Geschichte des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas, der zur lebenden Legende wurde. Seit Studententagen in den 1940er Jahren wehrt sich Nelson Mandela gegen die Apartheidpolitik der herrschenden weißen Minderheit. Zunächst friedlich und politisch, später radikal, mit Gewalt und Terror. Dann wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch Mauern und Gitter können seiner Strahlkraft, seinem Charisma nichts anhaben. Im Gefängnis sitzend, führt er die Menschen Südafrikas zu einem neuen Miteinander, macht aus einem Land, das an inhumanen Schwarzweiß-Gegensätzen zu zerbrechen droht, die Regenbogen-Nation, in der alle Bewohner allmählich zu einem friedlichen gemeinsamen Leben finden. Das Musical fokussiert den Menschen Mandela, seine Gefühle, die Beziehungen zur Familie, zu Mitstreitern und Gegnern. Der Blick auf das individuelle Erleben macht zugleich die politische Entwicklung Südafrikas nachvollziehbar, ohne sich im Gewirr internationaler Interessen und Einflussnahmen zu verlieren.."
(Verlagsangaben: vvb -Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH, Norderstedt, 2021)
Kritiken
"Charles M. Huber in der Titelrolle: Anders als Ron Williams, der im Februar als vor Charisma sprühender Mandela gastierte, setzte Huber ganz auf die leisen Töne. Ein introvertierter Volksheld, ein fast schon weich gespülter Heiliger, dem allerdings ein paar Ecken und Kanten gut angestanden hätten.
Dennoch gefiel der bedächtige Sympathieträger auch im Gesang in einem von fünf Musikern begleiteten Ensemble, in dem besonders Liz Howard als Mandelas Ehefrau Winnie mit ihrer Gospelstimme hervorstach. Drum herum eine Vielzahl an Figuren von geifernden Rassisten bis hin zu Vertrauten Mandelas. Standing Ovations gab’s zum Schluss für die Hauptdarsteller sowie für Ralf Nowak, Namy Sitson, Alexander Leistritz, Martina Flatau, Raphael Douglas, Meimouna Coffi, Jenny-Joy Kreindl und Peter von Fontano."
km: Musical über Mandela, Darsteller begeistern. In: Wolfsburger Allgemeine, 30. September 2009.
"Konkret und zutiefst erschütternd legen schon die ersten Szenen des Musicals die ganze Brutalität der Apartheid offen. Allein das in großen Buchstaben auf der Sitzbank zu lesende "Europeans only" empört.[...]Sprechende Streiflichter erzählen in schnell aufeinander folgenden Bildern von himmelschreiendem Unrecht, von Angst und Gettoisierung, von Unterdrückung und Prügel. Kraftvoll verstärken Musik und Stimmen die Emotionen. "Willst du wissen, wer ich bin"? heißt eines der aufrüttelnden, rhythmischen Lieder, das aus der Tiefe der afrikanischen Seele aufzusteigen scheint. Der überhebliche Hass und Herrschaftsanspruch der Weißen sitzt tief. Der Weg zur "Regenbogengesellschaft" ist noch weit. Brutal lösen Schüsse den Vortrag Mandelas auf: Beeindruckend zeichnet Charles M. Huber den charismatischen Charakter und Lebensweg Nelson Mandelas nach, der nach 27 Jahren Gefangenschaft der erste schwarze Präsident seines Landes wurde."
oy: Mandela-Musical bewegt die Zuschauer. In: Flensburger Tageblatt, 5. Oktober 2009.
Kommentar
"Mandela" war eine Produktion der a.gon Theater GmbH München in Kooperation mit dem Theater Kempten, welches nach der Uraufführung als Tourneeproduktion in verschiedenen Spielstätten im deutschsprachigen Raum zu sehen war.
Empfohlene Zitierweise
"Mandela". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 18. März 2021.