Mamma Mia! [Thun]
Musik und Liedtexte von Benny Andersson und Björn Ulvaeus
Einige Songs mit Stig Anderson
Buch von Catherine Johnson
Schweizerdeutsche Übersetzung Dialoge von Dominik Flaschka
Schweizerdeutsche Übersetzung Songtexte von Roman Riklin
Inszenierung
Schweizer Erstaufführung: 11. Juli 2018
Seebühne Thunerseespiele, Thun, Schweiz
- Musikalische Leitung: Iwan Wassilevski
- Chorleitung & Supervison Berndeutsch: Ben Vatter
- Regie: Dominik Flaschka
- Choreografie: Jonathan Huor
- Bühnenbild: Stephan Prattes
- Kostüme: Kathrin Baumberger
- Lichtdesign: Christian Joller
- Sounddesign: Thomas Strebel
Besetzung:
- Donna: Monika Quinter / Patricia Hodell
- Sophie: Judith von Orelli / Sandra Leon
- Tanja: Patricia Hodell / Sarah Madeleine Kappeler
- Rosie: Gigi Moto / Dominique Lüthi
- Sam: Matthias Arn / Lukas Hobi
- Harry: Nathanael Schaer / Tino Andrea Honegger
- Bill: Eric Hättenschwiler Fabio Romano
- Sky: Angelo Canonico / Nicolo Soller
- Ali: Fabienne Louves / Amaya Keller
- Lisa: Heidy Suter / Linda Trachsel
- Eddie: Jan Simon Messerli / Gianmarco Rostetter
- Pepper: Nicolo Soller / Jeremy Müller
- Dance Captain / Ensemble: Gianmarco Rostetter
- Ensemble: Lukas Hobi / Tino Andrea Honegger / Sarah Madeleine Kappeler / Amaya Keller / Sandra Leon / Dominique Lüthi / Maja Luthiger / Giuliano Mercoli / Jeremy Müller / Rachele Anna Pedrocchi / Fabio Romano / Rico Salathe / Linda Trachsel
- Chor "Musical Singers"
Premierenchronik
GB | UA | 6. April 1999 | Prince Edward Theatre, London |
USA | EA | 15. November 2000 | Orpheum Theatre, San Francisco |
D | Dspr. EA | 3. November 2002 | Operettenhaus, Hamburg |
A | EA | 19. März 2014 | Raimund Theater, Wien |
CH | EA | 11. Juli 2018 | Seebühne Thunerseespiele, Thun |
Inhaltsangabe
"Erzählt wird die Geschichte von Sophie und ihrer alleinerziehenden Mutter Donna. Sophie möchte demnächst ihre grosse Liebe Sky heiraten – aber nicht ohne ihren Vater. Das Problem: Sie weiss nicht, wer ihr Vater ist. Also stöbert sie in den alten Tagebüchern ihrer Mutter und lädt die drei in Frage kommenden Lover von damals auf die Insel ein, ohne Donna einzuweihen. 'Mamma Mia' – das kann ja heiter werden, die Hochzeit droht zum 'Waterloo' zu werden. Hoffentlich finden Sophie und Sky zwischen den vielen Hit-Songs wie 'Chiquitita', 'SOS' und 'Dancing Queen' noch ihr Happy End.
Donna und Sophie sind Auswanderer – woher sie ursprünglich stammen, das bestimmt das Land der jeweiligen Aufführung. So versetzen die Thunerseespiele MAMMA MIA! an den Thunersee und machen aus Donna eine Schweizer Auswanderin."
(musicplanet.net [https://www.musicalplanet.net/datenbank/produktion/mamma-mia/thun-2018/], aufgerufen 15. Februar 2025)
Kritiken
"Für die neue Inszenierung auf der Seebühne in Thun übersetzten Dominik Flaschka und Roman Riklin die Dialoge und Songtexte ins Schweizerdeutsche. [...] In der Mundartfassung des Musicals sind die meisten Rollen folgerichtig als Schweizer und Schweizerinnen gekennzeichnet, so auch die Aussteigerin Donna Scheidegger, alleinerziehende Mutter der zwanzigjährigen Sophie. [...] Diese heitere Familiengeschichte siedelt der Regisseur Dominik Flaschka im Jahr 2018 an, wie am Kostümbild von Kathrin Baumberger klar zu erkennen ist.
[...] Die heitere Ferienstimmung wird durch die Musik von 'ABBA', die die Band unter der musikalischen Leitung von Iwan Wassilevski hervorragend interpretiert, untermalt. Zudem vermittelt die ideenreichen, schwungvollen, oft die Situationskomik aufgreifenden Choreographien von Jonathan Huor die ausgelassene Stimmung der Ferien- und Hochzeitsgäste (Chor, Ensemble) aufs Beste.
[...] Dominik Flaschka setzt in seiner unterhaltsamen, lebendigen Inszenierung nicht nur auf das tänzerische, gesangliche Können der Darsteller aus der Schweiz, sondern ebenso auf ihr komödiantisches Schauspieltalent. dadurch springt sofort der Funke von der Bühne auf das Publikum über, das die Leistung des großartigen Cast mit langanhaltenden Standing Ovations würdigt."
Martina Friedrich: Turbulente Ferien in Griechenland. "Mamma Mia!" bei den Thunerseespielen, erstmals in schweizerdeutscher Mundart. In: blickpunkt musical, Ausgabe 95, 04/18 Juli-September 22018; Seite 56-57.
"Nun gehört es auch zum Repertoire der Seespiele Thun, und als etwas ganz Besonderes: in Schweizer – genauer – Berner Mundart. Überraschenderweise funktioniert diese Schweizerdeutsche Fassung ausserordentlich gut. Die Titel vieler Songs wie 'Dancing Queen', 'Gimme, gimme', 'Chiquitita', 'Super Trouper' oder 'Mamma Mia' wurden bewusst beibehalten und lediglich in den Liedstrophen in Mundart gesetzt. Doch wie übersetzt man 'I do, I do, I do'? Lassen Sie sich überraschen.
Diese Übersetzungsarbeit war sicher ein Wagnis und man darf attestieren: Es ist gelungen. Die Macher, Dominik Flaschka (Dialoge/Regie) und Roman Riklin (Übersetzung Liedtexte), sowie ihr Berner Mitarbeiter und Chorleiter Ben Vatter haben mit viel Gespür für die Sprache und dem Sound der Musik, sowie einem grossen Quantum Humor, das Beste aus den Texten in die Mundart herübergeholt.
Einen wichtigen Anteil an der gelungenen Schweizerdeutschen Fassung haben natürlich die insgesamt überzeugenden Darstellerinnen und Darsteller, sowie der musikalische Leiter Iwan Wassilevski. Für einmal ist sein Orchester nicht unter der Seebühne platziert, sondern hoch oben, über allen thronend. Manchmal trieb er an der Vorpremiere am Montag die Musik fast etwas zu rockig voran, sodass die Darsteller bei den ersten Liedzeilen noch etwas nachhinkten.
Denn Singen ist das eine, Schauspielern das andere. Die reifen Damen, Monica Quinter als Donna, Gigi Moto als Rosi und Patricia Hodell als Tanja liessen in Gesang und Aktion keine Wünsche offen. Von ihnen wurde Judith von Orelli als junge Sophie richtiggehend mitgerissen. Die vier Herren Eric Hättenschwiler als Bill, Matthias Arn als Sämy, Nathanael Schaer als Harry und Angelo Canonico als Sky hatten da eher Mühe, bei diesen Energieschüben mitzuhalten. Das war einerseits dem Skript geschuldet, andererseits aber nicht gespielt. Den hübschen Herren, die hier als gut Fünfzigjährige auftreten sollten, fehlten noch ein paar Jährchen."
Fränzi Zwahlen-Saner: Thuner Seespiele - Griechische Lebensfreude am Thunersee. In: Aargauer Zeitung, 12. Juli 2018.
"Das Team um Bühnenbildner Stephan Prattes entschied sich für ein eher klassisches Konzept, das kreative Höhenflüge vermissen ließ. Die Gliederung der Bühne in drei Inseln - Schiffscontainer Hafen, Donnas Taverne und Sandstrand mit Bar - brachte zwar Abwechslung in die Szenerie, nur so richtig stimmig schien die Kombination bis zuletzt nicht. Sehr gelungen dagegen die neue Nähe zum Wasser: Bühne und Tribüne lagen diesmal ein Stockwerk tiefer als gewohnt, was in einigen Szenen dramaturgisch gekonnt genutzt wurde. Sowohl Donnas Freundinnen als auch die drei potenziellen Väter reisten per Motorboot an. In der Albtraumszene krochen und plantschten die unheimlichen Gestalten in glänzend schwarzen Gummianzügen zu Land zu Wasser durch die Bühnenlandschaft.
Ausgezeichnet gefielen die Choreografie von Jonathan Huor kombiniert mit Kostümbild von Kathrin Baumberger: Das Lady-Gaga-Defilee und der Schwimmflossen-Tanz waren nur zwei von mehreren äußerst gelungenen Showeinlagen."
Susanne Weber: Mamma Mia! griechenland-Ferien-Feeling vor atemberaubender Bergkulisse. In: musical, Das Musicalmagazin, Heft 193, Oktober/November 2018, Seite 46-47.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Mamma Mia!". Original Cast Recording, London 1999, Studio-Einspielung, Polydor 543 115-2. (1xCD)
- "Mamma Mia!". Originalversion des deutschen Musicals, Live-Aufnahme, Hamburg Operettenhaus 2004, Polydor 2006. (1xCD)
DVD / Video
- "Mamma Mia!". The Movie, Universal Pictures, USA 2008. (1xDVD)
Literatur
- Marisa Garau, Frédéric Tonnon: ABBA, Ihre wahre Geschichte. Schwarzkopf & Schwarzkopf 2005
- Carl Magnus Palm: Licht und Schatten, ABBA - Die wahre Geschichte. Aus dem Englischen übersetzt, Bosworth 2011.
- Benny Anderson, Björn Ulvaeus & Judy Craymer: Mamma Mia! How Can I Resist You? The Inside Story of Mamma Mia! and the Songs of ABBA. Weidenfeld & Nicolson, London.
Empfohlene Zitierweise
"Mamma Mia! [Thun]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 15. Februar 2025.