Sie sind hier: Startseite Inhalte Lysistratæ

Lysistratæ

Komödie von Aristophanes


Musik von Hans-Martin Majewski
Text nach der Übertragung von Ludwig Seeger 
bearbeitet von Heinrich Otto

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 6. November 1965 
Schauspielhaus, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Robert Wolf
  • Regie: Karl-Heinz Stroux
  • Bühnenbild: Teo Otto
  • Kostüme: Liselotte Erler
  • Pantomimen-Regie: Jean Soubeyran

 

Besetzung:  

  • Lysistratae: Maria Wimmer
  • Kalonike: Tatjana Iwanow
  • Myrrhine: Anna Tardi
  • Dritte Frau: Annelie Becher
  • Lampito: Ingrid Ernest
  • Ein Ratsherr: Otto Rouvel
  • Kinesias: Günter König
  • Herold und spartanischer Gesandter: Siegfried Siegert
  • Chorführerin: Eva Böttcher
  • Chor der Frauen: Katrin Bremer / Marianne Dell / Gaby Dohm / Birgid Füllenbach / Elvira Hofer / Ingeborg Weirich
  • Chorführer: Alf Pankarter
  • Chor der Männer: Dom de Beern / Richard Elias / Helmut Everke / Wolfgang Haubner / Heiner Kollhoff / Hans Wyprächtiger
  • Spartaner: Jörg Benedict / Willi Kowalj / Roland Müller-Stein / Tom Witkowski
  • Athener: Andreas Herzau / Hansjakob Gröblinghoff
  • Volk von Sparta und Athen: Isabell Alder / Dietlind Blume / Ellen Dorn / Margret Gesell / Gisela Goth / Helga Krämer / Gudrun Meier / Elisabeth Ulrich / Udo Branca / Hans Kiery / Horst Mackenstein / Reinhard Schulat / Andreas Thieck / Eugen Wilberg

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 6. November 1965 Schauspielhaus, Düsseldorf

 

 

 

Inhaltsangabe


Der Komödie von Aristophanes weitesgehend folgend, geht es auch hier um den Liebesentzug der Spartanerinnen und Athenerinnen, die dieses Mittel einsetzen, um ihre Männer zur Heimkehr und zur Beendigung des Krieges zu zwingen.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Die weitgehend geglückte, wenn auch nicht restlos überzeugende Form aus der Weiberposse des Aristophanes eine lustige Sache für's Theater von heute zu holen, ist ein Halb-Musical! Für den Text dazu bediente man sich der Übersetzung von Ludwig Seeger, deren Stil (19. Jahrhundert) von Heinrich Otto modernisiert worden war. Kaum minder wichtiger Autor als Aristophanes wurde nun der Komponist Hans-Martin Majewski. Seine stützende, illustrierende, oft aber auch die Theatersubstanz mitbildende Musik ereichte nicht ganz jene homogene Partnerschaft mit dem Textverfasser, wie das Majewski beim 'Marat' von Peter Weiss gelungen ist.

Aber es war schon sehr amüsant, die beiden ergötzlichen Chorführer (Alf Pankarter und Eva Böttcher) Chanson singen zu hören, den Spartaner-Chor im Walzerschritt auftreten zu sehen oder aus dem Lächeln einer konzentrierten Bläsermelodie entnehmen zu können, was von dem martialischen Getue des Geschlechterkampfes zu halten sei. Zu dem Musiker als Parodisten engagierte sich Stroux noch den Pantomimen Jean Soubeyran als Chorographen."

Johannes Jacob: Unser Kritiker sah: Lysistrata. In: Die Zeit, 19. November 1965.

 

 

"Lysistrata wird im Düsseldorfer Schauspielhaus zum Musical. Hans-Martin Majewski, der auch die ausgezeichnete Bühnenmusik zum 'Marat' geschrieben hat, setzt den ganzen ausgedehnten Chorteil des Werkes unter Musik, die keß rhythmisiert und unter der Leitung Robert Wolf opernhausreif einstudiert und dargeboten, zur Quelle reinen Vergnügens wird.

Weiter wurde zugezogen der Pantomime Jean Soubeyran, der die Chortänze ordnete und dessen Tätigkeit im Finale darin gipfelte, daß er zu den markigen Weisen eines spartanischen Männergesangvereins einen urkomischen Schwertertanz mit abschließendem Pyramidenbau abwickelte.

[...] Die starke Hand des Regisseurs Stroux blieb trotz aller Zutaten spürbar, im großen dynamischen Schwung des Ganzen und in vielen zierlichen Kleinigkeiten. Vor allem aber in der Art, wie er trotz des Chorgewimmels dem Stern des Abends, der großen Maria Wimmer, Spielraum verschaffte."

Alfons Neunkirchen: Düsseldorfs Lysistratae als Musical. Karl Heinz Stroux inszenierte die Komödie von Aristophanes. In: General-Anzeiger, Bonn; 9. November 1965.

 

 

"Warum kam weder ein gerechtes Gelächter zustande noch ein Erschrecken? Die ganze Aufführung war sozusagen 'weder - noch'. Sie war unheitlich und unausgeglichen. Sie machte neue Musik auf alte Texte. Sie machte einen unentschiedenen Schritt zum Musical hin und scheute sich vor dem zweiten. Sie ließ - zum Beispiel - die Spartaner sächsisch sprechen und dabei Schuhplattler tanzen. Sie konnte der Komik nur wenig tiefere Bedeutung abgewinnen, der tieferen Bedeutung nur wenig Komik. Sie war weder agressiv noch besonders lustig; weder die harte Wirklichkeit wurde sichtbar noch die dichterische Utopie.

[...] Von Teo Otto ließ er sich das Bühnenbild bauen, von Hans-Martin Majewski eine neue, fast durchgängige Bühnenmusik schreiben. Doch da ist gleich zu fragen: wenn schon Majewski derart ausgiebig bemüht wurde, warum dann nicht mit ihm zugleich und gemeinsam ein befähigter Autor zur Texterneuerung? Mit dem altbackenen, witz- und reizlosen Text der Herren Seeger und Otto (Heinrich) paßt Majewskis Musik sehr schlecht zusammen; abgesehen davon, daß ihm auch schon treffendere und zündendere Melodien eingefallen sind als diese."

Eo Plunien: Aber das Gelächter gehört dazu. Karl-Heinz Stroux inszenierte die "Lysistrata" des Aristophanes - Maria Wimmer in der Titelrolle. In: Die Welt, Ausgabe Berlin-Westsektor, 19. November 1965.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • [Text]

 

DVD / Video

  • [Text]

 

Literatur

  • [Text]

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Lysistratæ". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 30. Oktober 2022.