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Luisa Fernanda

Operette in drei Akten


Musik von Frederico Moreno Toroba 
Libretto von Frederico Romero Sarachaga und Guillermo Fernández-Shaw
Deutsch von Stefanie Gerhold

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 18. März 2016  
Theater Nordhausen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Oliver Wieder
  • Regie: Alfonso Romero Mora
  • Bühne: Ricardo Sánchez Cuerda
  • Kostüme: Gabriela Salaverri
  • Chor: Markus Popp

 

Besetzung:  

  • Lusia Fernanda: Sabine Noack / Carolin Schumann
  • Vidal Hernando: Manos Kia
  • Herzogin Carolina: Emma Moore / Zinzi Frohwein
  • Javier Moreno: Angelos Samartzis
  • Mariana: Uta Haase
  • Anibal: Marian Kalus
  • Rosita: Anja Daniela Wagner
  • Don Florito: Hans Burkia
  • Nogales: Jens Bauer
  • Bizco Porras: Thomas Kohl
  • Händlerin: Anna Baranowska
  • Händler: David Johnson
  • Der Savoyarde: Marvin Scott
  • Don Lucas: Yavor Genchev
  • Ein Hauptmann: Jung-Uk Oh
  • 1. Jüngling: Jens Bauer
  • 2. Jüngling: Marvin Scott
  • Mann aus dem Volk: Dimitar Radev
  • Opernchor des Theaters Nordhausen

 

 

Premierenchronik

ESP UA 26. März 1932 Teatro Calderón, Madrid
D Dspr. EA 18. November 2016 Theater Nordhausen

 

 

Inhaltsangabe

 

"1 Akt. Vorrevolutionäres Madrid 1868. Morgens vor dem von Mariana geführten Gasthaus auf dem kleinen Platz San Javier in der Altstadt. Hier wohnt Arm neben Reich, hier wird Handel getrieben, gearbeitet. Ein Savoyarde singt von der Untreue eines Soldaten. Luisa Fernanda wartet seit langem auf einen von ihnen, auf Javier, den sie liebt und der beim königlichen Militär Karriere macht. Aníbal besorgt Waffen, und gemeinsam mit Nogales versucht er, Javier als Anführer der Revolutionäre zu gewinnen. Für Luisa, die er zu lieben beteuert, hat Javier keine Zeit. Der Gutsbesitzer Vidal Hernando aus der Extremadura, der Luisa seit zwei Jahren unerwidert verehrt, erneuert sein Liebesbekenntnis und macht ihr einen Heiratsantrag. Als auch er für die Revolution angeworben werden soll, entschließt er sich spontan für die Gegenseite – um gegen seinen persönlichen Konkurrenten Javier zu kämpfen. Die der Königin nahestehende Herzogin Carolina zieht Javier auf ihre Seite, politisch und privat. Vidal wechselt daraufhin ebenfalls das politische Lager, und Luisa Fernanda ist zutiefst enttäuscht, dass Javier sie verraten hat.

2. Akt, 1. Bild. Volksfest für den Heiligen Antonio auf dem Paseo de La Florida. An Antonio wenden sich die Heiratswilligen. Auch Javier und Carolina bekennen, glücklich gemeinsam unter dem Schatten eines Sonnenschirms zu wandeln. Luisa will mit ihrem Vater demonstrieren, dass sie Javiers Untreue kalt lässt. Am Rande des Festes gehen die revolutionären Vorbereitungen weiter. Carolina versucht nun, Vidal in ihren Bann zu ziehen, doch der ist für Schmeicheleien nicht empfänglich. Als Javier Luisa Fernanda mit Vidal feiern sieht, meldet er seine älteren Rechte an, aber Luisa vergibt ihm seinen Verrat nicht. Carolina versteigert einen Tanz, den sie für den gefeierten Antonio mit dem Meistbietenden tanzen will. Javier setzt, Vidal überbietet ihn – und schenkt seinen Tanz Javier. Eine unerbittliche Männerfehde ist besiegelt.

2. Akt, 2. Bild. Innenhof des Gasthauses von Marianas Mann Bizco Porras. Der revolutionäre Aufstand wird blutig. Aníbal wurde verletzt. Vidal, als unerschrockener revolutionärer Kämpfer für die Republik gepriesen, gesteht, dass sein Antrieb nur die Liebe zu Luisa ist. Als die Husaren ins Viertel einreiten, stellt er sich Javier entgegen. Carolina gibt sich von der Revolution überrascht. Luisa nutzt die Gelegenheit, ihr gründlich die Meinung zu sagen. Javier wurde von Vidal angeschossen und gefangen genommen. Als ihn die  Aufständischen zu Tode bringen wollen, wirft sich Luisa Fernanda dazwischen. Draußen gewinnen inzwischen die Königlichen wieder die Oberhand. Nogales gibt sich als Anführer der Revolutionäre aus, um Vidal vor der Verhaftung zu bewahren. Javier wird befreit und wendet sich der Herzogin zu, Luisa Fernanda akzeptiert, Vidals Frau zu werden.

3. Akt. Nach der Revolution. Das Blatt hat sich noch einmal gewendet, die Königin musste ins Ausland fliehen, Carolina floh nach Portugal. Auf Vidals Gutshof La Frondosa nahe der portugiesischen Grenze soll morgen die Hochzeit Vidals mit Luisa Fernanda sein. Vidal freut sich, mit seiner Liebe leben zu können, sieht aber mit Sorge, dass Luisa diese Freude nicht teilen kann, obwohl sie sich zu ihm bekennt. Javier kommt reuevoll heimlich aus Portugal herüber zu Luisa, doch die steht zu ihrem Wort, das sie Vidal gab und will mit Vidal glücklich werden. In eine fröhliche Runde mit dem Volk platzt Javier herein, um seine allerletzte Chance zu nutzen. Luisa Fernanda bleibt Vidal treu, widersteht ihrer Liebe und weist Javier ab. Doch Vidal kennt die Liebe, er entscheidet für sie und gibt Luisa Fernanda frei."

(aus: Programmheft der deutschsprachigen Erstaufführung, 2016)

 

 

Kritiken

 
"Nach der Premiere der rassigen, weltläufigen Oper(ette) klatschte sich das – auf Neues gierig gewesene – Publikum die Hände heiß. Das war zu allererst GMD Michael Helmrath zu danken. Der Routinier am Pult leitete bei seinem Debüt im Nordhäuser Graben das Loh-Orchester souverän, stets stil- und effektsicher, ohne sich von unzähligen Tempo- und Taktwechseln aus dem forsch tänzelnden Tritt bringen zu lassen.

[...] Torrobas Zarzuela birgt allerdings einige Klippen. 1932 uraufgeführt, ist diese Comedia lirica weit moderner, teilweise komplexer und rhythmisch wie harmonisch überaus reizvoll, dabei völlig tonal. Bei dem vor Ideen überschäumenden Spanier wechselt Liedhaftes, das Ohrwurmqualitäten besitzt, mit anspruchsvoll Ariosem, das Sängern gleichwohl gut liegt, und es wundert nicht, dass manches an der Faktur dieses koloritreichen Werks an Puccini erinnert."

Wolfgang Hirsch: Heißes Begehren unter der Sonne des Südens in Nordhausen. Theater Nordhausen entflammt für "Luisa Fernanda". In: Thüringer Allgemeine, 21. November 2016.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Luisa Fernanda". Teatro Real de Madrid, EMI 1965. (Vinyl, LP)
  • "Luisa Fernanda". Studio Cast mit u.a. Luis Saga-Vela, Orfeon Records, 1960. (1xCD)
  • "Luisa Fernanda". Gesamtaufnahme mit Placido Domingo, Valois 2006 (2xCD).

 

Video / DVD

  • "Luisa Fernanda". Gesamtaufnahme mit Placido Domingo, Opus Arte, 2006. (1xDVD)

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Luisa Fernanda". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 6. Januar 2021.