Lord Arthurs pflichtbewußtes Verbrechen
Komödie mit Musik
Musik von Bernd Wefelmeyer
Text von Gerd Hornawsky
Frei nach der Erzählung "Lord Arthur Saviles Verbrechen" von Oscar Wilde
Inszenierung
Uraufführung: 19. Januar 1975
Theater der Stadt Plauen, DDR
- Musikalische Leitung: Rudi Albert
- Regie: Hartmut Ostrowski
- Bühnenbild: Dietrich Kelterer
- Choreographie: Renate Tietzes
Besetzung:
- Lord Arthur Savile: Helmar Stöß
- Miss Sybil Merton, Lord Arthurs Braut: Barbara Schaller-Glaß
- Sir William Samuel Savil, der Onkel: Ernst Prahlow
- Miss Jane, seine Tochter: Maria Meltke
- Lady Marylin Cook-Savil, die Tante: Maria Mägdefrau
- Mr. Klinkerton, Geschäftsmann: Heinz Gläsel
- Mr. Henry Septimus R. Podgers, Chiromant / Bettler: Jochen Röhrig
Premierenchronik
DDR | UA | 19. Januar 1975 | Theater der Stadt, Plauen |
Inhaltsangabe
Lord Savil bekommt von dem Handleser Mister Podgers vorhergesagt, dass er einen Mord begehen wird. Noch vor seiner Eheschließung mit Miss Sybil will er, pflichtbewußt wie er als englischer Aristokrat ist, diese Tat ausführen. Die Versuche, dies im engsten Familienkreis zu tun, mißlingen, so dass er letztendlich auf die Idde kommt, den Wahrsager Mr. Podgers umzubringen. Jener angebliche Wahrsager ist in Wirklichkeit ein durch Arthur Savil ruinierter Armenanwalt, der an dem Lord Rache nehmen will, in dem er diesen mit einem überführten Mord überführen will.
(Klaus Baberg, 2020)
Kritiken
"Die sehr geschickte Bearbeitung wurde zum vollen Erfolg. [...] Das Stück ist eine Komödie mit Musik. Bernd Wefelmeyer schuf sie, nett, geschmackvoll, unaufdringlich, die Stimmen schonend - die Agierenden sind durchweg Schauspieler. [...] Die Musik wird nie zur Hauptsache, doch würde man sie vermissen, würde sie fehlen."
Arthur Schneider: "Das Verbrechen des Lords". In: Union, 30. Januar 1975.
"Die Epik Wildes läßt sich schwerer für die Musikszene erschließen als seine dafür dankbarere Dramatik. [...] Im übrigen verweist vieles auf das Vorbild der 'Dreigroschenoper'. das gilt auch für Bernd Wefelmeyers Musik, die mit einer Bettlerballade anhebt, die Schlagerpersiflage nicht scheut und in ein witziges Opernfinale einmündet. Volker Münch läßt sie in Halle mit Esprit ausmusizieren, und Werner Theyring verstärkt ihre Ironie am Reißnagelklavier durch einschlägige Zitate aus Oper und Sinfonik.
In Axel von Flockens gescheit stilisiertem Bühnenbild macht sich Jörg Kaehlers Regie die Grundhaltung der Musik zu eigen. Sie übersteigert die mokante Gesellschaftskomödie zu entlarvender Gesellschaftskritik, ohne an epischen Breiten des Buches gänzlich vorbeizukommen."
G.A.: Ein verhinderter Mörder. Musikalische Komödie nach Osvcar Wilde in Halle. In: Neu Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, 22. April 1977, Nr. 95, Seite 4.
Kommentar
Buchautor Gerd Hornawsky war beim Verfassen des Stücks wissenschaftlicher Mitarbeiter im Staatlichen Veterinärmedizischen Prüfungsinstitut Berlin. In Plauen wurde das Stück 17 x aufgeführt. Es folgten Inszenierungen in Zeitz, Halle und Wittenberg.
Empfohlene Zitierweise
"Lord Arthurs pflichtbewußtes Verbrechen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 1. August 2024.